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Cash secured Puts verticken
#51
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 11:28)cubanpete schrieb: Wenn Du also glaubst Du hast das Ausnahmetalent um Aktien zu identifizieren die sich seitwärts bewegen werden, aber nicht die Fähigkeit hast Aktien zu identifizieren die steigen werden oder Aktien die fallen werden so ist cash secured short puts immer noch riskant wegen dem Cash Teil, aber Du kannst es vielleicht versuchen. Nur, wenn Du damit wirklich Geld verdienen willst, also auf margin handelst, dann ist das Risiko noch höher und Du ziehst Deine Finger Millimeter vor der Dampfwalze weg...

Ich denke die beste Prognose, die man treffen kann, wenn es darum geht wo eine zufällig ausgewählte Aktie nach einer bestimmten Zeitspanne steht, ist tatsächlich die: Da wo sie gerade steht! Hier ist die "Status Quo"-Annahme ausnahmsweise "produktiv". Dafür braucht man kein Ausnahmetalent zu sein sondern nur hinreichend "unwissend".

Was Margin betrifft: Du muss ja keinen 800% Hebel fahren. Man kann auch 10% nehmen, wenn man übervorsichtig ist. Der Vorteil im Vergleich zum Kauf einer Aktie auf 10% Margin wäre, dass du das nur temporär brauchst, nämlich in der Zeit wo dir die Aktie eingebucht wird, bis du sie etwa über Short Call wieder los wirst. Also musst du keinen Haufen vom bösen Cash vorhalten. Blätterst halt die 10% ab und zu hin und bis dahin kriegst du das Geld, dass du nicht hast, "verzinst".
#52

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 11:45)lomo schrieb: Ich denke die beste Prognose, die man treffen kann, wenn es darum geht wo eine zufällig ausgewählte Aktie nach einer bestimmten Zeitspanne steht, ist tatsächlich die: Da wo sie gerade steht! Hier ist die "Status Quo"-Annahme ausnahmsweise "produktiv". Dafür braucht man kein Ausnahmetalent zu sein sondern nur hinreichend "unwissend".

Was Margin betrifft: Du muss ja keinen 800% Hebel fahren. Man kann auch 10% nehmen, wenn man übervorsichtig ist. Der Vorteil im Vergleich zum Kauf einer Aktie auf 10% Margin wäre, dass du das nur temporär brauchst, nämlich in der Zeit wo dir die Aktie eingebucht wird, bis du sie etwa über Short Call wieder los wirst. Also musst du keinen Haufen vom bösen Cash vorhalten. Blätterst halt die 10% ab und zu hin und bis dahin kriegst du das Geld, dass du nicht hast, "verzinst".

Nein, die Vergangenheit sagt dass eine zufällig ausgewählte Aktie (in meinem Beispiel aus dem SP500) nach einer bestimmten Zeitspanne höher steht als vorher. Deshalb kämpfst Du mit der short put Strategie ja auch gegen die Edge des Gesamtmarktes. Schau Dir einfach die Charts an die ich gepostet habe.

Was margin betrifft: das Collateral ist immer Cash. Das meide ich wie der Teufel das Weihwasser, gerade in der aktuellen Zeit. Du hast also die Entscheidung zwischen Pest und Cholera: hohes Risiko oder viel Cash.

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#53
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 11:53)cubanpete schrieb: Nein, die Vergangenheit sagt dass eine zufällig ausgewählte Aktie (in meinem Beispiel aus dem SP500) nach einer bestimmten Zeitspanne höher steht als vorher. 

Sorry, halte ich für einen Gerücht
Da nun prozentual nur wenige Aktien für den Großteil der Performance in S&P 500 stehen, kann es bezogen auf eine zufällig ausgewählte Aktie einfach nicht stimmen.
#54

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 11:57)lomo schrieb: Sorry, halte ich für einen Gerücht
Da nun prozentual nur wenige Aktien für den Großteil der Performance in S&P 500 stehen, kann es bezogen auf eine zufällig ausgewählte Aktie einfach nicht stimmen.

Dieser Umstand stimmt zwar, erhöht aber einfach das Risiko des SP500 als Gesamtes. Das habe ich abgedeckt indem ich auf diese Highflyer ganz verzichte. Gab es nicht mal diese Simulation die mit zufällig ausgewählten gleich gewichteten Positionen aus dem SP500 eine deutliche Mehrrendite erreichte?

Egal, Du setzt Dein Geld also auf die Theorie dass Aktien im Durchschnitt nicht steigen. Ich nehme an Du hast diese Theorie gründlich getestet, sonst würde ich keinen Cent darauf setzen. Und es bleiben immer noch die Ausschläge und die Entscheidung für Cash oder mehr Risiko. Zur Erinnerung: Du brauchst Cash als Collateral oder Du hast das grössere Risiko und Du nimmst die Ausschläge nach unten voll mit jedoch die darauf folgende allfällige Erholung nur zum kleinen Teil.

Es ist schwierig über so ein Thema zu diskutieren. Es gibt Optionsstrategien die jahre- oder sogar jahrzehntelang Gewinne bringen und dann Gewinner die das fröhlich der ganzen Welt mitteilen. Nur wenn dann der grosse Verlust kommt hört man auf einmal nichts mehr.

Sehr verbreitet waren solche Strategien in den 80-ern. Bis dann 1987 alle diese Händler auf einmal weg waren. Plötzlich keine dieser Jünglinge mit den teuren Anzügen und den riesigen Mobiltelefonen mehr zu sehen an der Wall Street...

Kommen wir noch zur Risikominimierung durch verschiedene Strategien. Ich bin ein grosser Freund davon, fahre selbst mehrere Strategien. Aber sie müssen schon mindestens eine positive Erwartung bringen. Dann nehme ich auch in Kauf manchmal etwas weniger zu verdienen wenn das Risiko wirklich gemindert wird. Aber das Risiko ist eine unberechenbare Bestie: es gibt Risiko das keinen Gewinn bringt, das muss man reduzieren. Aber bei dieser Strategie wird Risiko gemindert das nicht wirklich grosse Verluste bringen würde. Im Gegenteil, das entsprechende Risiko wird erstens nur zu einem kleinen Teil gemindert und zweitens wird die entsprechende Chance auf einen grossen Gewinn ebenfalls gekillt.

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#55
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

Ich will mich nicht wirklich einmischen lomo und cubanpete, aber für mich ist der Punkt, dass ihr von verschiedenen Standpunkten aus auf eine Sache seht und das bekommt man nicht "gelöst".
Viele der hier herumschwirrenden Begriffe "verstehe" ich nicht einmal und ich will das auch nicht. Den Chart kann ich nicht auf Anhieb lesen und ich will das auch nicht, weil der TO von Aktien und nicht vom Index sprach.
CSP ist eine Individualentscheidung, die ich nie mittels Index verallgemeinern würde.

Es hängt mit der persönlichen Risikodefinition zusammen.
In der Theorie bezahlt der Investor einem möglichen Counterpart deshalb eine Prämie, weil der das systematische Risiko der Anlage übernimmt, was sich nicht wegdiversifizieren lässt. So hab ich das beim Unaussprechlichen vor langer Zeit gelesen und das macht für mich noch immer Sinn.
Was jedoch das systematische Risiko für mein Gegenüber beim CSP ist, muss für mich keines sein.

Man redet immer vom Versicherungscharakter von Optionen. Das sehe ich nur teilweise so. Denn während eine Versicherung ihre Prämien so kalkulieren muss, dass sie neben den Schadensfällen als Firma überlebt = Gewinne schreibt, kann ich als Stillhalter mein Handeln so ausrichten, das die große Mehrzahl der Schadensfälle gar keine sind.

Alle anderen Betrachtungen, ob cash Risiko ist, ob ich durch CSP Opportunitätskosten habe und was auch immer, spielen nur im Vergleich der Strategien eine Rolle und dann auch nur, wenn ich meine eigene Strategie noch nicht gefunden habe oder eine Ergänzung/Weiterentwicklung in Erwägung ziehe.
Wenn ich jedoch damit zufrieden bin, dass mehr rauskommt, als ich verbrauche, was will ich dann mit dem Doppelten? Das kann also nicht die Überlegung sein, also meine ist es jedenfalls nicht mehr.
Charttechniker vs. Fundamentalist ist übrigens genau das gleiche Beispiel, nur in einem anderen Bereich Wink




SG
#56
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 12:18)cubanpete schrieb: Egal, Du setzt Dein Geld also auf die Theorie dass Aktien im Durchschnitt nicht steigen. Ich nehme an Du hast diese Theorie gründlich getestet, .... 


Nicht wirklich.
Aber drei Sachen sind ja empirisch Im Kapitalismus unstrittig:
1. Die Gesamtproduktivität erhöht sich und die Gesamtmärkte müssen deshalb steigen.
2. Die wahrscheinlichste Entwicklungsvariante eines jeden Unternehmens ist Pleite.
3. Die meisten der im S&P 500 vertretenen Firmen werden nie mehr so gut performen, wie sie performt haben, bis sie in S&P 500 aufgenommen wurden, denn sonst würde sich der Index ja nie mehr ändern.

Dieses "Dissonanz" zwischen 1 und 2/3 beinhaltet Gefahren für jede Strategie: für B&H, für alle deine SmallCap-, Momentum- und DGI-Strategien, HedgeFonds-Strategien und auch für Handelsansätze mittels Optionen. Da man die Marktkonditionen, die jeweilige Strategie begünstigen, nicht antizipieren kann, ist es besser auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen.
#57

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 12:37)Lanco schrieb: ...
Was jedoch das systematische Risiko für mein Gegenüber beim CSP ist, muss für mich keines sein.

...

Das ist jetzt eine spannende Aussage. Hältst Du shortpositionen oder was ist genau Dein Hedge?

Ich habe in meiner Jugend wie vermutlich jeder hier mal mit Optionen rumgespielt, ein paar Bücher darüber gelesen und das ausprobiert. Aber schlussendlich musste ich sagen dass sich der Aufwand für mich nicht lohnte. Die Handelskosten (spreads) fressen den kleinen Gewinn schon fast wieder weg und es ist viel zu viel Arbeit. Aber ich denke jeder muss das für sich selber entscheiden.

Aber eine CSP Strategie die das Risiko neutralisiert? Das tönt interessant...

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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
#58
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

--edit--
#59
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 12:43)cubanpete schrieb: Das ist jetzt eine spannende Aussage. Hältst Du shortpositionen oder was ist genau Dein Hedge?

Ich habe in meiner Jugend wie vermutlich jeder hier mal mit Optionen rumgespielt, ein paar Bücher darüber gelesen und das ausprobiert. Aber schlussendlich musste ich sagen dass sich der Aufwand für mich nicht lohnte. Die Handelskosten (spreads) fressen den kleinen Gewinn schon fast wieder weg und es ist viel zu viel Arbeit. Aber ich denke jeder muss das für sich selber entscheiden.

Aber eine CSP Strategie die das Risiko neutralisiert? Das tönt interessant...

Nein, ich neutralisiere nicht das Risiko, sondern mein Risiko. Der Unterschied findet im Kopf statt.
Natürlich mache ich mir technische Arbeit und investiere nicht ins Blaue hinein. Aber eben nur so viel, wie ich es für ausreichend halte, um mein Ziel zu erreichen.

Die meisten Leute verstehen mich nicht wenn ich sage, dass einzige Risiko an der Börse ist es, nicht dabei zu sein. Wenn man so will ist es das systematische Risiko, man kann es nicht wegdiskutieren.
Alle anderen Risiken kann man - auf verschiedene Art und Weise - in den Griff bekommen. Man nennt das in meinen Augen Strategie. Sowas hast Du, ich und ein paar andere, ausgeprägt und weniger ausgeprägt.
Viele haben keine Strategie, die sind dann eben dabei, also Bobfahren ohne Steuermann oder sowas...

Eine Börsenstrategie besteht für mich aber nicht nur aus technischem Handwerkszeug, sondern auch aus psychologischem. Umsonst gibt es ja nicht die Erkenntnis, das Börse zum einen Großteil auch Psychologie ist.
Da setze ich an. Ich "hedge" mich nicht technisch, sondern geistig und das mit allen Nachteilen (Opportunitätskosten), die da entstehen. Alles andere ist mit schlicht zu anstrengend.
Aber ich glaub, ich bin jetzt wirklich weit OT....



SG
#60
Notiz 

RE: Cash secured Puts verticken

(09.03.2021, 11:11)cubanpete schrieb: ...
Wenn Du diese Strategie blind auf die 500 Aktien des SP500 Index anwenden würdest so wärst Du immer noch unter dem Hoch von 2018. Du hast also schon mal eine negative Edge.
...

Nein, dass man einen negativen Edge damit hat, möchte ich so nicht stehen lassen.
Du hast in als Chart für den Vergleich mit dem S&P500 den PUTW-Index gewählt.

Eine Analyse der historischen Performance des von dir erwähnten PUTW-Indexes bzw. auch des PUT-Index im Vergleich mit den gängigen Vergleichsindizes vom März 2019 bringt folgende Ergebnisse (Auszug):

- Over 32+ years, PUT outperformed the traditional indices on a risk-adjusted basis. Compared to S&P 500, PUT has a comparable annual compound return, but a substantially lower risk: standard deviation, beta, maximum drawdown, etc
- Lower risk: Relative to PUT and S&P 500, WPUT has lower risk (standard deviation, beta, and maximum drawdown).

Hier die jährlichen Returns seit 1986 (Standardabweichung in Klammern):
PUT: 9,54% (9,95%)
PUTW: 6,64% (12,08%)
S&P500: 9,8% (14,93%)

Man sieht, gerade bei dem PUT-Index fast gleiche Ergebnisse, jedoch mit weniger Vola.
Ist jetzt nicht so schlecht oder?

Darum immer gleich zu sagen, das ist alles Mist, machs blos nicht, Steamroller usw. ist in meinen Augen nicht gerechtfertigt.

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Every hand's a winner and every hand's a loser and the best that you can hope for is to die in your sleep (Kenny Rogers - The Gambler)


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