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Gegenmaßnahmen zur hohen Bewertung des US-Aktienmarkts
#11
Notiz 

RE: Gegenmaßnahmen zur hohen Bewertung des US-Aktienmarkts

(14.05.2021, 13:15)Lancelot schrieb: 1) So lange nicht jmd exakt definiert was "value" (PE? Book To Market?) und was "growth" eigentlich ist, ist die Diskussion doch fürn Arsch.
Siehe hier für ein schönes paper, wie unterschiedlich die Ergebnisse ausfallen, wenn man leicht abweichende Definitionen von Faktoren implementiert:
https://www.twosigma.com/wp-content/uplo...Final_.pdf
2) Diversifikation ist immer gut wenn man nicht genau weiß was in der Zukunft passiert.  Vollkommen egal ob man den US Markt nun für überbewertet hält oder nicht. Also über Märkte und Assets (Bonds, REITS, Crypto, Commodities...) diversifizieren ist eigentlich immer sinnvoll. Wie man das mit wenig Geld genau und  kostengünstig macht, ist ne andere Frage.

Ich glaube, Du bist einer der ausgeglichensten Menschen auf diesem Planeten.
#12
Notiz 

RE: Gegenmaßnahmen zur hohen Bewertung des US-Aktienmarkts

am 'einfachsten' wäre die Rotation Value into Growth eine Long/Short Strategie mit nur einem Anlageprodukt, z. B. einen ETF.

KISS (keep it simple, stupid)  Smile

ich kann mich gut an ein simples Zertifikat, ausgegeben im 2012, erinnern:
long Samsung und Short Apple:
im Sommer 2012 war der Börsenkurs von Samsung tief (Apple verklagte damals Samsung wegen angeblicher Patent-Verletzungen)  und der des Konkurrenten Apple hoch.
Ein Tracker-Zerti kaufte also Samsung und verkaufte Apple.
Wer erwartete, dass sich die beiden Aktienkurse ein Stück weit aufeinander zu bewegen würden, musste nicht selbst Aktien (eher aufwendig) leer verkaufen.
Die Rechnung ging (auch für mich Biggrin ) auf: der Tracker stieg in 8 Monaten 60%.

Neben solchen taktischen long/short Anlagen gibt's auch Konzepte für einen längeren Zeithorizont.
Die in den USA kotierte RWVG-ETF von Direxion setzt darauf, dass Value besser abschneidet als Growth.

Basis ist der Russell 1000 Index mit den tausend grössten kotierten US-Unternehmen.
Gekauft wird also der Subindex Russell 1000 Value mit einem Hebelfaktor von 1.5x, verkauft wird der Subindex Russell 1000 Growth mit Hebelfaktor 0.5.

Die long-Position wird also übergewichtet und die Short-Posi untergewichtet.

Wie auf dem Fact-Sheet im Link zu sehen, sind die grössten Einzelaktien Berkshire Hathaway, JPMorgan und Johnson&Johnson, während Apple, Microsoft und Amazon das Short-buch anführen.

(es gibt logischerweise auch den RWGV - für Investoren, die nicht an die Style-Rotation glauben, d.h. weiterhin long growth vs short value).

Natürlich haben beide Strategien im Börsensturz vom März 2020 massiv gelitten, weil ja die Long-Position jeweils höher gewichtet ist als die Short-Posi.
Oder anders gesagt: diese ETF haben also zur Diversifikation des Portfolios nicht geholfen... Rolleyes

Aber sie eignen sich, um auf Value vs. Growth RWVG (oder auf Growth vs. Value via RWGV) zu setzen - zwar nicht so simpel, trivial wie das eingangs erwähnte Zertifikat auf Einzelaktien - aber immerhin.

https://www.direxion.com/uploads/RWVG-Fact-Sheet.pdf
#13
Notiz 

RE: Gegenmaßnahmen zur hohen Bewertung des US-Aktienmarkts

(15.05.2021, 17:03)F.I.A.S.C.O. schrieb: Neben solchen taktischen long/short Anlagen gibt's auch Konzepte für einen längeren Zeithorizont.
Die in den USA kotierte RWVG-ETF von Direxion setzt darauf, dass Value besser abschneidet als Growth.

Basis ist der Russell 1000 Index mit den tausend grössten kotierten US-Unternehmen.
Gekauft wird also der Subindex Russell 1000 Value mit einem Hebelfaktor von 1.5x, verkauft wird der Subindex Russell 1000 Growth mit Hebelfaktor 0.5.

Denke das lohnt sich aber nur, wenn man davon ausgeht, dass Growth so richtig runter geht, oder? Kommt mir eher riskant vor, FAANG & Co langfristig zu shorten. 
Wenn ich einfach nur denke, dass Value besser abschneidet als Growth (aber Growth ggf. auch steigt), dann gibt es z.B. mit einem MSCI World Value ETF deutlich günstigere und einfachere Lösungen.

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