Master Limited Partnerships MLP, LP | 12.07.2021, 10:54
es gibt in den USA einige Branchen die steuerlich bevorteilt werden wegen ihrer Bedeutung für die Wirtschaft. Darunter zählen Ölförderer, Pipeline-Betreiber für Öl und Erdgas aber auch medizinische Einrichtungen. Sie sind quasi systemrelevant und müssen auf Unternehmensebene weniger Steuern bezahlen. IdR schütten sie 90% ihrer Gewinne aus, diese müssen dann auf Aktionärsebene versteuert werden. Die US-Steuer hat dafür eigene Tax Brackets und Fristen eingeräumt. Dieses Steuermodell gibt es auch in Kanada, aber da habe ich keine Erfahrungen.
Auf deutscher Seite sieht die Besteuerung anders aus. Die Bruttodividende fliesst zur Gänze in die Berechnung der "Einkünfte Kapitalvermögen" ein, daraus wird dann die Abgeltungsteuer ermittelt. Leider geht in diesem Prozeß einiges an Steuergutschriften verloren.
Vor einigen Jahren machte ein Forumsmitglied auf diese Aktiengruppe aufmerksam. Ich erinnere mich noch, die eine oder andere Aktie in den Reports ehemaliger US-Präsidenten (Reagan, GWBush) gefunden zu haben. Seither hat sich aber leider einiges verändert. Bis etwa 2015 oder 2016 verbuchten die US-Broker für MLPs die Standard-Quellensteuer von 15% (8WBEN vorausgesetzt). Seitdem werden 39,6% US-Quellensteuer direkt abgezogen. Von 100$ kommen also nur 60$ beim Anleger an.
Das ist eine ziemlich hohe steuerliche Belastung, aber MLPs bieten zum Ausgleich eine deutlich höhere Dividende, oft sogar im zweistelligen Bereich.
Der allergrößte MLP ist Energy Transfer (ET). Der Marktwert ist fast 100 Mrd. $, deren Vorgänger hatte ich mal im Depot, als sie noch kein MLP waren.
Kritikpunkte:
* die meisten MLPs sind im Energiebereich tätig, der unterliegt aber derzeit einem gewaltigen Wandel
* die Trump-Regierung hat die Unternehmenssteuern von 35 auf 21% gesenkt (2017), damit sinkt der Steuervorteil der MLP
* die MLPs hatten ihre beste Zeit in den 2010er Jahren (vor dem Öl-Crash 2014), jetzt sind sie nicht mehr so begehrt
Wer sich trotz allem für den Energiebereich interessiert und die steuerlichen Risiken in Kauf nimmt, der kann mit einer Überraschung rechnen. Ich muss noch endgültige Zahlen abwarten aber auf den ersten Blick kann ich sagen, dass eine MLP doch nicht so schlimm bei der Steuer ist!
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 12.07.2021, 18:18
Die Rendite im zweistelligen Bereich kommt nicht ohne Grund zustande.
Die bessere Variante für High-Yielder sind REITs. Da gibt es keine Sondersteuer.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 13.07.2021, 06:00
(12.07.2021, 18:18)Vahana schrieb: Die Rendite im zweistelligen Bereich kommt nicht ohne Grund zustande.
Die bessere Variante für High-Yielder sind REITs. Da gibt es keine Sondersteuer.
kann ich bestätigen, denn die sind berechenbarer. Wobei man unterscheiden muss zwischen den klassischen REITs und den Mortgage-REITs. Letztere sind hoch gehebelte Finanzprodukte, die Unternehmen profitieren von der Zinsdifferenz zwischen Mortgage/Hauskredit und Marktzins.
persönlich hatte ich immer drei High Yield-Bereiche: MLPs, REITs und BDCs (MLPs zur Zeit auf Null runtergefahren). Zu letzteren will ich noch einen Thread aufmachen. Business Development Companies sind ein interessantes Feld.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 13.07.2021, 08:15
Ja Moin,
für die MLP hab ich mir nen ETF zulegen können.
Hat da wer was von ETF für BDC oder M-Reits gehört? Oder eben REIT-ETF nach REIT-Gattung?
Bislang laufen meine BDC (MAIN und CSWC) herrlich, aber das muss ja nicht auf ewig so sein.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 13.07.2021, 10:57
Ich nehme erstmal Abstand von High-Yield-Werten.
Die High-Yield ETFs vermeide ich komplett.
Die Performance dieser ETFs hinkt dem Gesamtmarkt ganz schön hinterher,
wie man dem Chart entnehmen kann. Das gilt auch für viele High-Yield-Werte.
Ob die Performance in den nächsten Jahren besser wird, habe ich kaum Hoffnung.
Ich warte auf ein besseres Timing, für High -Yield Werte.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 13.07.2021, 11:03
Das es die potentiell spannenden Sachen hie und da nur bei dem Amis gibt :-(
Mal gut, dass unsere netten Behörden da so schön auf uns Anleger aufpassen.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 13.07.2021, 18:10
(13.07.2021, 06:00)Ahab schrieb: Wobei man unterscheiden muss zwischen den klassischen REITs und den Mortgage-REITs.
Letztere würde ich auch aktuell nicht kaufen.
Ansonsten sind REITs eine gute geeignete Beimischung im Depot.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 03.12.2022, 06:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.12.2022, 06:52 von J R.)
nur fürs Protokoll
ab Januar 2023 gibt es eine Änderung bei der Besteuerung von US-MLPs, sogenannten Publicy Traded Partnerships
für Nicht-US-Staatsbürger wird eine zusätzliche Abgeltungsteuer von 10% eingeführt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Bisher war die Direktsteuer 37%, danach vermutlich 47%.
Quelle US-Finanzamt
https://www.irs.gov/individuals/internat...ithholding
auf IB werden die Unternehmen gelistet, die davon betroffen sind, u.a. die beliebten Brookfields wie BEP, Energy Transfers ET, aber auch Carl Icahns Icahn Enterprises IEP, einige Proshares-Produkte.
https://ibkr.info/article/4706
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 03.12.2022, 09:35
(03.12.2022, 06:45)J R schrieb: nur fürs Protokoll
ab Januar 2023 gibt es eine Änderung bei der Besteuerung von US-MLPs, sogenannten Publicy Traded Partnerships
für Nicht-US-Staatsbürger wird eine zusätzliche Abgeltungsteuer von 10% eingeführt, wenn ich das richtig verstanden habe.
Bisher war die Direktsteuer 37%, danach vermutlich 47%.
Quelle US-Finanzamt
https://www.irs.gov/individuals/internat...ithholding
auf IB werden die Unternehmen gelistet, die davon betroffen sind, u.a. die beliebten Brookfields wie BEP, Energy Transfers ET, aber auch Carl Icahns Icahn Enterprises IEP, einige Proshares-Produkte.
https://ibkr.info/article/4706
Ich glaube bisher war die Quellensteuer nur auf Auszahlungen 15% (oder 30% ohne Doppelbesteuerungsabkommen) wie bei Dividenden und Kapitalgewinn Steuer wurde nur bei US Bürgern erhoben. Neu wird diese auch bei Ausländern als Quellensteuer abgezogen.
Für Deutsche dürfte damit nicht wirklich etwas ändern da Ihr ja auch in Deutschland Kapitalgewinne versteuern müsst. Für mich in der Schweiz hingegen ist das eine neue, zusätzliche Steuer. Da MLP aber selbst keine Steuern zahlen sind sie unter dem Strich auch steuerlich gesehen immer interessant.
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RE: Master Limited Partnerships MLP, LP | 04.12.2022, 09:32
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 04.12.2022, 10:49 von J R.
Bearbeitungsgrund: neue Quelle eingefügt
)
die bisher beste Erklärung bisher
Quelle: https://www.brokerexperte.de/usa-besteue...-anteilen/
* die neue Steuer erhöht die Quellensteuer auf Ausschüttungen (von 37% auf 47% für Nicht-US-Staatsbürger) und bringt eine 10%ige Steuer auf Verkaufserlöse
* deutsche Broker listen die Aktien nicht mehr, wer welche im Depot hat muss mit Sonderkosten rechnen.
* US-Broker listen die Aktien weiterhin, die Bescheinigung W-8 BEN für Ausschüttungen dürfte aber nicht mehr ausreichen
Rechenbeispiel: IEP Icahn Industries
Ausschüttung $2
davon Quellensteuer 37% $ -0,74
davon neue US-Steuer $ -0,20
auf dem Konto $1,06
davon dt. Steuer (unklar ob der Vorabzug teilweise oder gar nicht berücksichtigt wird) irgendwas zwischen $ -0,28 und $-0,53
= netto nach Steuern entweder $0,78 oder $0,53
Kauf $10.000 Verkauf $15.000 darauf Steuer $1.500
halte momentan ein paar dieser MLPs, aber das rechnet sich nicht mehr. Netto $0,53 bei einem Aktienkurs von $50 sind gerade
mal 4% Rendite. Dazu dann aber jede Menge Papierkram und Terminstress mit dem US-Finanzamt, man müsste eine Steuererklärung in den USA abgeben, die US-Steuernummer US-TIN mit W-7 beantragen, die Steuerabzüge aus Formular S-1042 beim deutschen Finanzamt einreichen, für US-Steuererstattungen müsste man einen US-Steuerberater beauftragen usw. Mir reicht schon der Arbeitsaufwand mit dem deutschen Finanzamt. Angesichts der steuerlichen Belastungen ist die Idee eines stabilen Dividendenflusses hinfällig, werde wohl alle meine Positionen abbauen
die Community von comdirect hat diese Schlagzeile
Zitat:Der Partnership-Schlussverkauf hat begonnen!
Das bedeutet nach meinem Verständnis, daß wir noch bis zum Jahresende von "Units" qualifizierender Partnerships trennen sollen. Werden diese nach dem 01.01.23 verkauft, so fällt eine US-Sondersteuer von 10% auf den Verkaufserlös und auf jede Ausschüttung an. Nachdem es in den letzten Jahren immer schwieriger geworden ist, solche Wertpapiere zu kaufen, sollen nun auch die Besitzer von Altbeständen herausgedrängt werden. Mein Rat: Wer Units im Depot hat, sollte noch im Dezember einen Termin bei seinem Steuerberater vereinbaren.
Quelle: https://community.comdirect.de/t5/wertpa...90#M159759
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