| 17.11.2024, 21:48 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.11.2024, 22:06 von empi666.)
Halt ein weiteres Kapitel in der Geschichte wie übernehme ich ein US-Unternehmen. Ich denke mit Schrecken an Daimler.
Die Summen die da in den USA aufgerufen werden, hat mit Recht und Gerechtigkeit in meinen Augen wenig zu tun.
Amerika muss halt irgendwie das Heer der Anwälte beschäftigen. Mich würde es auch nicht wundern, wenn nach einer Übernahme oder Aufspaltung die Klagen ein Ende haben.
Zitat:Die Aktionäre der Bayer AG können auf ein weiteres gebrauchtes Jahr 2024 zurückblicken. Während der DAX neue Bestmarken erklommen und erstmals über 20.000 Punkte gesprungen ist, hat die Bayer-Aktie den tiefsten Stand seit über 20 Jahren erreicht. Die Gründe für die Underperformance sind vielschichtig. Mit einer nachhaltigen Erholung im Jahr 2025 wird es schwierig.
Denn die gravierendsten Probleme des Leverkusener Traditionskonzerns sind nur schwer kurzfristig lösbar. Die hohe Nettofinanzverschuldung (rund 35 Milliarden Euro per Ende September), unter der der Konzern seit der umstrittenen Monsanto-Übernahme ächzt, lässt wenig Spielraum für M&A. Und hier hätte Bayer gerade in der Pharma-Division erheblichen Bedarf.
Analysten gehen davon aus, dass Bayer in der Sparte in den kommenden Jahren stagnieren wird. Der Hintergrund: Die beiden bisherigen Top-Seller Xarelto und Eylea verlieren sukzessive den Patentschutz, womit sich der Markt für günstigere Generika respektive Biosimilars öffnet. Ob neue Wachstumstreiber wie das Prostatakrebs-Medikament Nubeqa diese Lücke nachhaltig schließen können, werden die kommenden Quartale zeigen.
Laut aktuellen Schätzungen erwarten die Analysten im kommenden Jahr einen Rückgang beim bereinigten Ergebnis je Aktie von 4,80 auf 4,50 Euro, bei minimal steigenden Erlösen auf 46,4 Milliarden Euro.
Die Bewertung ist mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 4 für 2025 sicherlich optisch günstig. Doch die anhaltenden PCB- und Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in den USA sind nach wie vor ein Belastungsfaktor. Gerüchte, wonach das Management rund um Bill Anderson entsprechende Pläne für eine Art "Bad Bank" vorantreibt, haben sich in den zurückliegenden Wochen nicht erhärtet.
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| 28.12.2024, 20:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.12.2024, 20:25 von saphir.)
Vom Oktober. Bayer kommt nicht raus. Nun geht's noch mit PCB aus den 1970ern los.
Zitat:US-Klageindustrie drückt Bayer-Aktie Richtung Zehnjahrestief
Die US-Klageindustrie schießt sich erneut auf Bayer ein: Der Konzern soll in einem weiteren Glyphosat-Fall 78 Millionen Dollar zahlen, geht aber in Berufung. Zugleich fordern im Steit um PCB-Altlasten zahlreiche Lehrer Millionen.
11.10.2024
Die Übernahme des US-Konzerns Monsanto, die Bayer 2018 vollzogen hat, hat sich für den Konzern aus Leverkusen zu einem Desaster entwickelt und die Aktionäre von Bayer Milliarden gekostet. Seit der Übernahme überzieht die US-Klageindustrie Bayer mit Schadenersatzklagen wegen angeblicher Gesundheitsrisiken des von Monsanto hergestellten Herbizids Glyphosat. Hinzu kommen weitere Klagen im Zusammenhang mit der Chemikalie PCB, ein Produkt, dessen Produktion Monsanto vor knapp 50 Jahren eingestellt hat.
Die Aktie von Bayer steuerte am Freitag auf ein Zehnjahrestief und notiert nur noch knapp über der Marke von 26 Euro. Seit der Monsanto-Übernahme hat Bayer rund 70 Prozent an Börsenwert verloren. Für Monsanto hatte Bayer damals rund 60 Milliarden Euro bezahlt. Inzwischen ist Bayer inklusiv Monsanto an der Börse nur noch 25 Milliarden Euro wert.
Anlass für den erneuten Kursrutsch: Bei einer weiteren Glyphosat-Klage in den USA ist der Pharmariese Bayer am Donnerstag von Geschworenen zur Zahlung von 78 Millionen Dollar verurteilt worden. Bei dem Fall vor einem Landesgericht im Bundesstaat Pennsylvania ging es erneut um einen Fall von Krebs, der nach Darstellung des Klägers auf die Verwendung des Unkrautvernichters Roundup zurückging. In einer Erklärung zeigte sich der deutsche Pharmakonzern zuversichtlich, die Summe bei der Berufung reduzieren zu können.
Zuletzt hatte Bayer Mitte August im Rechtsstreit um die angeblich krebserregende Wirkung einen juristischen Sieg in den USA errungen. Ein Bundesberufungsgericht in Philadelphia – dort, wo auch der aktuelle Fall verhandelt wurde – wies den Vorwurf zurück, die Tochter Monsanto habe gegen Gesetze in Pennsylvania verstoßen.
Bayer hatte das Landesgericht gebeten, dieser Entscheidung zu folgen. In den USA sind die Rechtssysteme der einzelnen Bundesstaaten und das des Bundes jedoch im Wesentlichen voneinander getrennt. Das Landesgericht lehnte den Antrag ab.
PCB-Klagewelle wird wieder aufgerollt
Während sich Bayer im Fall Monsanto um höchstrichterliche Klärung bemüht, holt den Konzern in den USA eine Monsanto-Altlast aus den 1970er Jahren ein: In den USA wird bei den Klagen im Zusammenhang mit der Chemikalie PCB ein Fall wieder aufgerollt, nachdem ein Kläger gegen die Entscheidung eines Berufungsgerichts zugunsten von Bayer in Revision gegangen war. Der Washington Supreme Court, der Oberste Gerichtshof des Bundesstaates, entschied am Dienstag, den Fall anzunehmen.
Im Mai hatte ein Berufungsgericht im US-Bundesstaat Washington ein Urteil gegen Bayer aus dem Jahr 2021 über 185 Millionen Dollar Schadenersatz wegen chemischer Verunreinigungen mit polychlorierten Biphenylen (PCB) in einer Schule nordöstlich von Seattle aufgehoben. Der Anwalt der Kläger hatte aber bereits angekündigt, vor den Obersten Gerichtshof ziehen zu wollen. "Das Berufungsgericht hat im Fall Erickson zu Recht Fehler festgestellt und deshalb sollte es auch durch den Washington Supreme Court kein anderes Urteil geben", erklärte Bayer dazu.
Hirnschäden durch PCB-Beleuchtungskörper?
Das Leverkusener Unternehmen wies zudem darauf hin, dass der Supreme Court auch einen Prüfungsantrag von Bayer angenommen habe, bei dem es um die Zulässigkeit von Strafschadenersatz nach dem Gesetz des Staates Washington geht. Nach Einschätzung von Bayer ist das Berufungsgericht beim Thema des Strafschadenersatzes nicht weit genug gegangen. In dem Fall Erickson hatten Lehrer erklärt, sie hätten Hirnschäden durch PCB erlitten, das aus Beleuchtungskörpern im Sky Valley Education Center in Monroe ausgetreten war.
Der Konzern ist allein mit etwa 200 ähnlichen Klagen aus der Schule konfrontiert, in denen behauptet wird, PCB habe Krebs, Schilddrüsenerkrankungen und andere Gesundheitsprobleme verursacht. Hinzu kommen Klagen wegen angeblicher Gewässerverschmutzung. Monsanto hatte die Chemikalie bis 1977 produziert. PCB war vielseitig eingesetzt worden, etwa zur Isolierung elektrischer Geräte, in Bodenbelägen oder Farbe. Die US-Regierung hatte den Stoff 1979 verboten, nachdem er als krebsverdächtig eingestuft worden war.
frm/Reuters