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Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 10:16
Hallo zusammen,
Dividenden schwanken ja viel weniger stark als Kurse, wenn man sich nur auf Dividenden stabile Werte konzentriert (viele Werte im Depot) und Entnahme nur aus Dividenden bestreitet, hat man dann kein Sequence of Return Risiko?
Man muss berücksichrigen, dass Dividenden in höchsten Krisen max. 20-25% zurückgehen. Wenn man also diesen Puffer hat, sollte man kein Sequence of Return Risiko haben?
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 11:05
(17.11.2021, 10:16)sonic123 schrieb: Hallo zusammen,
Dividenden schwanken ja viel weniger stark als Kurse, wenn man sich nur auf Dividenden stabile Werte konzentriert (viele Werte im Depot) und Entnahme nur aus Dividenden bestreitet, hat man dann kein Sequence of Return Risiko?
Man muss berücksichrigen, dass Dividenden in höchsten Krisen max. 20-25% zurückgehen. Wenn man also diesen Puffer hat, sollte man kein Sequence of Return Risiko haben?
Dividendenrückgang im Schnitt?
Denn bei Einzelwerten ist das durchaus anders:
Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit und Vergangenheit:
"Overall, 2020 was a tough year for dividend investors because many companies suspended their dividends. Ford and General Motors suspended their dividends in 2020 as the COVID-19 pandemic amplified their woes.Ford dividend suspension history
Ford had a long history of dividend suspension before the current round. The company suspended its dividend in 2006 before restoring it in 2012. Back then, Ford reinstated its dividend at 5 cents per share. General Motors also suspended its dividend in 2008 and then restored it in 2014.
"
Dazu kommt ja auch der Kursrückgang in einer solchen Phase und beim einen oder anderen Unternehmen ist dann eventuell auch der Ofen aus und dann kommt es darauf an, ob du da einen Notfallstop drin hast.
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Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.” - Ray Dalio
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 11:12
Einzelne Unternehmen erwischt es immer wieder - klar, es geht wenn man eine bunte Mischung aus vielen Unternehmen im Depot hat.
Hier sieht man, dass 2020 in Vergleich zu 2019 kaum viel weniger Dividenden gab, 2021 schon mehr als 2019.
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 11:29
(17.11.2021, 11:05)SimpleSwing schrieb: ...
Ford had a long history of dividend suspension before the current round. The company suspended its dividend in 2006 before restoring it in 2012. Back then, Ford reinstated its dividend at 5 cents per share. General Motors also suspended its dividend in 2008 and then restored it in 2014.
"
Dazu kommt ja auch der Kursrückgang in einer solchen Phase und beim einen oder anderen Unternehmen ist dann eventuell auch der Ofen aus und dann kommt es darauf an, ob du da einen Notfallstop drin hast.
Ich habe im DGI Thread meine Strategie beschrieben. Ich kaufe zunächst einzelne Titel für 4% der Investitionssumme, also 25 Titel, maximal 20% des gleichen Sektors. Wenn ein Titel auf über 6% steigt (bereinigt um den aktuellen Stand eines Index um nicht zu früh im Bärenmarkt zu verkaufen) so verkaufe ich auf 5% runter. Diese Art von Verkauf nenne ich Marktdividende.
Ford hatte in der Zeit in der sie die Dividenden eingestellt hatten zwei solche "Marktdividenden" gezahlt. Damit ist mein Bestand an Ford immer noch zwischen 5 und 6 % meines Portfolios, aber... und jetzt kommts: Ford zahlt jetzt wieder eine Dividende von 40 Cents pro Jahr. Auf meinen durchschnittlichen Einkaufspreis bedeutet das über 30% reguläre Dividende.
Das mit der Entnahme nur über Dividende ist auch so ein Ding. Kommt vielleicht ein bisschen auf die Steuern drauf an. Ich investiere die Dividenden immer gleich wieder, wenn ich Geld brauche nehme ich einen Lombardkredit der einiges günstiger ist als die durchschnittlichen Dividenden. Dieser wird dann mit den Dividenden abgezahlt. Hat den zusätzlichen Vorteil dass ich dank der Schulden vor Inflation geschützt bin.
Aber Du hast schon Recht, gerade für Anfänger ist es besser sich auf die Dividenden zu konzentrieren. Diese schwanken viel weniger als die Marktpreise. Das hilft ungeschickte Panikverkäufe zu verhindern.
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 11:30
Wenn man ganz dolle die Augen zusammenkneift, die Ohren zuhält und ständig wiederholt "Kurse interessieren mich" ändert das Nichts an der Tatsache, das die Kurse einen Einfluss auf dein Gesamtvermögen haben sobald du in Aktien investierst.
Eine Dividende kommt ja nicht aus dem Nichts. Eine Dividende bedient sich aus dem Kapital der AG => in der Regel fällt der Kurs um genau den ausgeschütteten Betrag. Eine Dividende entspricht somit im Prinzip einer Auszahlung. Kollektiv und mit maximal denkbaren Market Impact.
Du trägst also in jedem Fall Sequence of Returns Risk.
DGI Portfolios sind nicht solides common sense investing. Sie sind deutlich riskanter als die meisten Vertreter es hören wollen
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 13:36
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.11.2021, 14:19 von SimpleSwing.)
(17.11.2021, 11:29)cubanpete schrieb: Ich habe im DGI Thread meine Strategie beschrieben. Ich kaufe zunächst einzelne Titel für 4% der Investitionssumme, also 25 Titel, maximal 20% des gleichen Sektors. Wenn ein Titel auf über 6% steigt (bereinigt um den aktuellen Stand eines Index um nicht zu früh im Bärenmarkt zu verkaufen) so verkaufe ich auf 5% runter. Diese Art von Verkauf nenne ich Marktdividende.
Ford hatte in der Zeit in der sie die Dividenden eingestellt hatten zwei solche "Marktdividenden" gezahlt. Damit ist mein Bestand an Ford immer noch zwischen 5 und 6 % meines Portfolios, aber... und jetzt kommts: Ford zahlt jetzt wieder eine Dividende von 40 Cents pro Jahr. Auf meinen durchschnittlichen Einkaufspreis bedeutet das über 30% reguläre Dividende.
Das mit der Entnahme nur über Dividende ist auch so ein Ding. Kommt vielleicht ein bisschen auf die Steuern drauf an. Ich investiere die Dividenden immer gleich wieder, wenn ich Geld brauche nehme ich einen Lombardkredit der einiges günstiger ist als die durchschnittlichen Dividenden. Dieser wird dann mit den Dividenden abgezahlt. Hat den zusätzlichen Vorteil dass ich dank der Schulden vor Inflation geschützt bin.
Aber Du hast schon Recht, gerade für Anfänger ist es besser sich auf die Dividenden zu konzentrieren. Diese schwanken viel weniger als die Marktpreise. Das hilft ungeschickte Panikverkäufe zu verhindern.
Ist ja schon oft geschrieben worden, es kommt (auch) in der Dividendenstrategie darauf an, wann du einkaufst.
Wenn du mit 1 Million Euro 2007/8 dein Portfolio aufgebaut hast und jetzt monatlich dazu sparst, dann ist alles super.
Dividenden sind auf deinen Einkaufskurs bezogen super, die Kurse sind auch gestiegen, dein Gesamtvermögen perfekt.
Hast du aber Ford nicht bei 1 oder 2 Dollar in 2008 gekauft, sondern in 2001 bei 30$ dann hast du vor der Dividendenaussetzung in 2006 schon über 70% des Wertes verloren.
Aus meiner Sicht musst du einen Durchschnitts-Dividendenertrag in % auf den durchschnittlichen EK eines Portfolios über 20 Jahre erstellen und das mit den Schwankungen der Dividenden und des Kurses betrachten.
Wenn jemand eine durschnittliche Dividende von 5% bekommt, dafür aber in Kauf nimmt, dass das Depot auch längere Zeit mal 50% Wertverlust erleidet, dann ist solange alles gut, wie kein Verkauf stattfinden muss und die Dividenden gezahlt werden. Ein erzwungener Verkauf in dieser Situation frisst 10 Jahre Dividendenentnahme, nur um wieder auf Breakeven zu kommen.
Inflationsrate da mal aussenvor gelassen, Opportunitätskosten ebenso.
Wie gesagt, mit dem richtigen (unwichtigen) Kapital im Hintergrund und einem "guten" Kaufzeitpunkt alles ok, aber es wird interessant zu sehen sein, wie die Dividendendepots (inkl Dividendenzahlungen und Kursveränderung minus Assetinflation) derjenigen, deren durschnittlicher Einstiegszeitraum in den letzten paar Jahren liegt, in 10 bis 15 Jahren aussieht, wenn die ganze Strategie Früchte tragen soll.
Für mich zählt der Liquidationswert:
Berichtigt:
Istkurs -Einstiegskurs + gezahlte Dividende = Gewinn (Verlust)
Das muss dann noch steuerbereinigt werden und dann kann man vergleichen mit einer Anlage in einem Index ETF oder einer anderen Anlageform.
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 13:54
Einstiegskurs + gezahlte Dividende - Istkurs = Gewinn
50 Euro (Einstiegskurs) + 5 Euro (gezahlte Dividende) - 100 Euro (Istkurs) = - 45 Euro, Minus 45 Euro.
Ist das ein Gewinn? Ich stehe auf dem Schlauch.
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 14:21
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.11.2021, 15:20 von SimpleSwing.)
(17.11.2021, 13:54)deafstock schrieb: Einstiegskurs + gezahlte Dividende - Istkurs = Gewinn
50 Euro (Einstiegskurs) + 5 Euro (gezahlte Dividende) - 100 Euro (Istkurs) = - 45 Euro, Minus 45 Euro.
Ist das ein Gewinn? Ich stehe auf dem Schlauch.
Habs berichtigt, danke.
Ist natürlich
Istkurs - Einstiegskurs + Dividende = Gewinn (Verlust)
Und um das nochmal zu veranschaulichen, hier am Beispiel Ford.
Ich weiß, dass das alles viel "wenn und aber" beinhaltet und das ein einzelner Wert keine Aussagekraft hat (vielleicht kanns ja jemand, der sich gut mit Excel auskennt programmieren) aber um mal ein Gefühl dafür zu bekommen:
Wenn jemand also am 2. Januar 2001 für 24$ eine Aktie von Ford gekauft hat, dann ist die Rechnung bis heute (alle Zahlen gerundet)
Istkurs 20$ - Einstiegskurs 24$ + Dividenden 7.50$ = 3.50$.
Ein Käufer hätte also, wenn er heute verkauft insgesamt 3.50$ Gewinn gemacht. Das sind etwas mehr als 12% auf die Investitionssumme. Davon sind 7.50$ die Dividenden, die er im Investitionszeitraum ausgezahlt bekommen hat. Die hätte er also wieder in andere Projekte reinvestieren können oder sie verkonsumieren zB.
Hätte der Investor die Anlagesumme in ein Indexzertifikat (gab es das in einer Form 2001 schon?) auf den S&P500 investiert, dann hätte sich diese Investition ver 3.6 facht.
Dafür hätte der Investor allerdings keinen Cashflow durch die Dividende bekommen.
Wenn jetzt also die Investitionssumme so hoch ist, dass die Dividendenzahlung über den Zeitraum "zum Leben reicht" und man "nie gezwungen ist" die Position aufzulösen, dann ist alles in Butter.
Wenn man nach 20 Jahren aber verkaufen will, weil man zB ein Haus kaufen möchte, dann sollte man schon grob ein Gefühl dafür haben, ob die Wertentwicklung eines Dividendendepots mit Dividenden die Entwicklung des breiten Markets (Markttreiber wie Amazon, Google, Facebook usw zahlen ja alle keine Dividenden) schlagen wird.
Eventuell wäre die Anlage in ein Aktienindex (oder einen Korb) die bessere Alternative.
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RE: Sequence of Return Risiko umgehen? | 17.11.2021, 15:15
Bei der Betrachtung von Dividenden würde ich mich nicht an Einzelwerten orientieren. Zum einen weiß man nicht ob oder zu welchem Kurs man sie in der Vergangenheit gekauft hätte und zum anderen weiß niemand wie sie sich in der Zukunft verhalten werden.
Ich würde mir die Ausschüttungen von entsprechenden Indizes z.B. High Yield oder DGI ansehen. Natürlich kann ich nicht wissen, ob mein eigenes Portfolio besser oder schlechter performt. Aber irgendwo in der Gegend wird sich das schon so abspielen...
Letztendlich ist die Zukunft unbekannt!
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