Ultrà-Bewegung aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ultrà-Bewegung (Singular: Ultra) bezeichnet eine besondere Organisationsform für Anhänger des Fußballsports. Mittlerweile gibt es aber auch in anderen Sportarten Ultra-Gruppen.
Ursprung
Die Ultrà-Bewegung hat ihre Wurzeln im Italien der späten 50er und 60er Jahre, als sich erstmals "fußballverrückte" Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen. Namensgebend war eine italienische Zeitung, die es Ultra nannte, dass Anhänger des AC Turin einen Schiedsrichter bis zum Flughafen verfolgten. Zuerst waren es nur relativ wenige Jugendliche, die sich aber mit Hilfe von Balkenschals und Trommeln von den anderen Fans unterschieden. Die Ultras organisierten dann auch ihre ersten gemeinsamen Auswärtsfahrten.
Die Bewegung breitete sich rasch aus, und in weiten Teilen Europas bildeten sich entsprechende Gruppierungen. Großbritannien ist eines der wenigen Länder, in dem die Ultrà-Bewegung bisher keinen Anklang finden konnte.
Struktur und Aktivitäten
Bei Ultras handelt es sich um fanatische Anhänger, deren Ziel es ist, ihre Mannschaft "immer und überall bestmöglich zu unterstützen".
Neben der akustischen Unterstützung, die sehr häufig von einem sogenannten Capo (Vorsänger) koordiniert wird, legen Ultras auch viel Wert auf optische Hilfsmittel. Konfettiregen, bengalische Feuer und gigantische Fahnenmeere. Außerdem kreieren, finanzieren und organisieren die Ultras farbenprächtige, einfallsreiche und meist schön anzusehende Choreographien. Unterstützung durch Sponsoren oder Vereine wird strikt abgelehnt. Ultras finanzieren sich durch eigene Mitgliedsbeiträge und von selbstkreierten Fanartikeln.
Bedeutung
Ultras sprechen sich "gegen die Kommerzialisierung des Sports" aus.
Die goldenen Jahre der italienischen Ultrà-Bewegung waren die 80er. Damals zählten einige Gruppen mehr als 10.000 Mitglieder. Aber auch heute noch gibt es einige Gruppen, die mehr als 10.000 Mitglieder haben. Einige wichtige Gruppen sind: Fedayn (SSC Neapel/Napoli Soccer), Irriducibili Lazio, Fossa dei Leoni (AC Mailand), Fighters und Drughi (Juventus Turin) und AS Roma Ultras. Aufgrund der sehr hohen Mitgliederzahlen einiger Gruppen haben diese einen großen Einfluss auf die Vereinspolitik. So durfte z.B. die Fossa dei Leoni entscheiden, was von wem in ihrer Fankurve verkauft werden darf. Allein wegen dieser vereinspolitischen Macht verorten sich einzelne Gruppen auch in einer bestimmten politischen Richtung, so gibt es rechtsextreme Fangruppen, wie Irriducibili Lazio, aber auch neutrale oder linksextreme Gruppen, wie die Brigate Autonome Livornesi des AS Livorno Calcio.
Abgrenzung zu Hooligans
Im Unterschied zu Hooligans steht bei Ultras der Fußball im Vordergrund und nicht die Gewalt. Schlägereien und Kämpfe sind aber auch ein Bestandteil der Ultra-Kultur, einige deutsche Gruppen distanzieren sich jedoch, teilweise unter dem Eindruck des polizeilichen Vorgehens gegen die Gewalttäter, von Gewalt. Allerdings gerät das Klauen von gegnerischen Fanutensilien, insbesondere von Schals und Zaunfahnen, immer mehr in Mode.
Deutschland
Die erste Gruppe auf deutschem Boden waren wohl 1986 die Fortuna Eagles (Fortuna Köln), 1990 gefolgt von Madness Leverkusen (Bayer Leverkusen, seit 1994 als Mad Boyz). 1994 gründeten sich die Ultras Nürnberg (1.FC Nürnberg), 1995 dann die Binding Szene (Eintracht Frankfurt), Blaue Bomber Stuttgart (Stuttgarter Kickers), Promillos Ultras (SC Freiburg) und Boys Bielefeld (Arminia Bielefeld). Auch bei den beiden Münchner Vereinen und einigen anderen waren in diesen Jahren erste Versuche unternommen worden, die Unterstützung der Mannschaft nach italienischem Vorbild zu organisieren.
Mittlerweile existieren bei fast allen Vereinen der oberen drei Ligen, aber auch in hierarchisch tieferen Spielklassen Gruppen, die sich selbst als Ultras sehen. In vielen Fanszenen spielen die Ultras allein schon deswegen eine dominante Rolle, weil es keine weiteren Gruppierungen gibt, die ihnen diesen Platz streitig machen können. Das daraus resultierende Missverständnis, die Ultras hätten einen Alleinvertretungsanspruch der Kurve und Befehlsgewalt über den Fanblock, führt immer wieder zu Konflikten zwischen Ultras und unorganisierten Fans.
Ojay
Die Ultrà-Bewegung (Singular: Ultra) bezeichnet eine besondere Organisationsform für Anhänger des Fußballsports. Mittlerweile gibt es aber auch in anderen Sportarten Ultra-Gruppen.
Ursprung
Die Ultrà-Bewegung hat ihre Wurzeln im Italien der späten 50er und 60er Jahre, als sich erstmals "fußballverrückte" Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen. Namensgebend war eine italienische Zeitung, die es Ultra nannte, dass Anhänger des AC Turin einen Schiedsrichter bis zum Flughafen verfolgten. Zuerst waren es nur relativ wenige Jugendliche, die sich aber mit Hilfe von Balkenschals und Trommeln von den anderen Fans unterschieden. Die Ultras organisierten dann auch ihre ersten gemeinsamen Auswärtsfahrten.
Die Bewegung breitete sich rasch aus, und in weiten Teilen Europas bildeten sich entsprechende Gruppierungen. Großbritannien ist eines der wenigen Länder, in dem die Ultrà-Bewegung bisher keinen Anklang finden konnte.
Struktur und Aktivitäten
Bei Ultras handelt es sich um fanatische Anhänger, deren Ziel es ist, ihre Mannschaft "immer und überall bestmöglich zu unterstützen".
Neben der akustischen Unterstützung, die sehr häufig von einem sogenannten Capo (Vorsänger) koordiniert wird, legen Ultras auch viel Wert auf optische Hilfsmittel. Konfettiregen, bengalische Feuer und gigantische Fahnenmeere. Außerdem kreieren, finanzieren und organisieren die Ultras farbenprächtige, einfallsreiche und meist schön anzusehende Choreographien. Unterstützung durch Sponsoren oder Vereine wird strikt abgelehnt. Ultras finanzieren sich durch eigene Mitgliedsbeiträge und von selbstkreierten Fanartikeln.
Bedeutung
Ultras sprechen sich "gegen die Kommerzialisierung des Sports" aus.
Die goldenen Jahre der italienischen Ultrà-Bewegung waren die 80er. Damals zählten einige Gruppen mehr als 10.000 Mitglieder. Aber auch heute noch gibt es einige Gruppen, die mehr als 10.000 Mitglieder haben. Einige wichtige Gruppen sind: Fedayn (SSC Neapel/Napoli Soccer), Irriducibili Lazio, Fossa dei Leoni (AC Mailand), Fighters und Drughi (Juventus Turin) und AS Roma Ultras. Aufgrund der sehr hohen Mitgliederzahlen einiger Gruppen haben diese einen großen Einfluss auf die Vereinspolitik. So durfte z.B. die Fossa dei Leoni entscheiden, was von wem in ihrer Fankurve verkauft werden darf. Allein wegen dieser vereinspolitischen Macht verorten sich einzelne Gruppen auch in einer bestimmten politischen Richtung, so gibt es rechtsextreme Fangruppen, wie Irriducibili Lazio, aber auch neutrale oder linksextreme Gruppen, wie die Brigate Autonome Livornesi des AS Livorno Calcio.
Abgrenzung zu Hooligans
Im Unterschied zu Hooligans steht bei Ultras der Fußball im Vordergrund und nicht die Gewalt. Schlägereien und Kämpfe sind aber auch ein Bestandteil der Ultra-Kultur, einige deutsche Gruppen distanzieren sich jedoch, teilweise unter dem Eindruck des polizeilichen Vorgehens gegen die Gewalttäter, von Gewalt. Allerdings gerät das Klauen von gegnerischen Fanutensilien, insbesondere von Schals und Zaunfahnen, immer mehr in Mode.
Deutschland
Die erste Gruppe auf deutschem Boden waren wohl 1986 die Fortuna Eagles (Fortuna Köln), 1990 gefolgt von Madness Leverkusen (Bayer Leverkusen, seit 1994 als Mad Boyz). 1994 gründeten sich die Ultras Nürnberg (1.FC Nürnberg), 1995 dann die Binding Szene (Eintracht Frankfurt), Blaue Bomber Stuttgart (Stuttgarter Kickers), Promillos Ultras (SC Freiburg) und Boys Bielefeld (Arminia Bielefeld). Auch bei den beiden Münchner Vereinen und einigen anderen waren in diesen Jahren erste Versuche unternommen worden, die Unterstützung der Mannschaft nach italienischem Vorbild zu organisieren.
Mittlerweile existieren bei fast allen Vereinen der oberen drei Ligen, aber auch in hierarchisch tieferen Spielklassen Gruppen, die sich selbst als Ultras sehen. In vielen Fanszenen spielen die Ultras allein schon deswegen eine dominante Rolle, weil es keine weiteren Gruppierungen gibt, die ihnen diesen Platz streitig machen können. Das daraus resultierende Missverständnis, die Ultras hätten einen Alleinvertretungsanspruch der Kurve und Befehlsgewalt über den Fanblock, führt immer wieder zu Konflikten zwischen Ultras und unorganisierten Fans.
Ojay
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Quidquid agis, prudenter agas et respice finem !
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