(10.01.2025, 08:47)Mr. Passiv schrieb: Polemik Ende.
Schön, dass du dir die Mühe gemacht hast, überwiegend sachlich zu antworten.
Wird Dir nicht leicht gefallen sein. Daher
Zum Inhalt:
- Teilweise sicherlich nicht schön, was sich da auf den Hinterbänken der AFD rumtreibt. Aus meiner Sicht ist dies ein/das Problem aller jungen/neuen Parteien. Da stehen dann Kohle und Posten zur Auswahl und schon zecken sich da auch Knalltüten in die Partei. Schau dir an, was sich in den Gründerjahren der BRD da im Bundestag rumgetrieben hat... schau dir die frühen Grünen an. Gruselig. Aber eben auch wohl nicht zu verhindern.
- These meinerseits: Wenn man mit der Lupe in gleicher Brennglasstärke alle Parteien durchleuchtet, geht man nie wieder wählen. Falls doch, beginnt jede Begründung für irgend eine Partei mit...ja aber..
Warum verteidige ich hier eine Partei, die ich noch nie gewählt habe? Weil:
- ich mir anschaue, was man denen vorwirft. Da kommt es mir so vor, als ginge es da überwiegend/stets um Haltung/Worte. Diese werden auch gerne verdreht.
- mich nervt, wie einseitig und voreingenommen die vorgestellt/befragt werden. Schau dir sowas an wie den Höcke. Das ist ja der laufende Obergau. Der ist seit 10 Jahren in der Politik im Landtag. Hast du JEMALS irgendwas über seine politische Arbeit gehört? Also irgendwelche Anträge, Bergen-Belsen schon mal wieder aufzubauen oder sowas? Ich nicht. Wenn er in 10 Jahren keinen Scheixx im Landtag baut - wovor soll ich da Angst haben? Dazu kommt, dass die ach so gesicherte Einschätzung als rääääächts von nem Verfassungsschutz kommt, der nen ganz speziellen Chef hat. Schwere Vorwürfe gegen Stephan Kramer | NIUS.de . Auf Wikipedia schreiben die ähnliches, bur halt freundlicher.
- Dazu werden quasi alle AFDler kaum zu Themen befragt, sondern eher so in der Richtung: "Höcke hat dies/jenes gesagt!!!! Wie stehen sie dazu? Distanzieren sie sich davon??" Auf die Tour kannst doch jedes Gespräch/Interview zum Tribunal machen. So nach dem Muster: SPDler: Distanz zu Struck wegen Verteidigung der Freiheit am Hindukusch. Grüne: Distanz zu Fischer wegen Bundeswehr in Bosnien. Rest ohne Worte. Da geht es mir nicht um die Einzelfälle, sondern um das Muster.
- Größtes Problem: Wen kann/soll man sonst wählen?? Hab den Eindruck, dass es da so ist wie Scheixxe nach dem Geruch zu sortieren um mir dann das Beste aus dem Mülleimer zu suchen.
- Ampelparteien. Ohne Worte. Wir haben nen Verfassungsschutz, der seine Aufgabe darin sieht, die Umfragewerte der Opposition klein zu halten AfD: Der Chef des Verfassungsschutzes fällt aus der Rolle . Das gabs doch schonmal?! Also Onkel Addi hatte sowas... die DDR auch. In NRW gibt es jetzt Meldestellen für Dinge unterhalb der Strafbarkeit. Also Onkel ... . Von Queer und Wirtschaft brauchen wir wohl nicht zu reden.
- CDU. Hab ich oben dargelegt.
- Linke? Nächstes Thema.
Wenn ich mir dann die Historie der Parteien (Vorteil AFD: Wer noch nie an der Macht war, konnte auch noch nicht so viel versemmeln, bzw. musste zeigen, was er drauf hat) anschaue... die Wahlprogramme..
Was bleibt da?
Auch dir erstmal Danke für eine Antwort frei von Polemik.
- sicher hat die AFD viele Problem, die wahrscheinlich Protestpartei, oder eventuell sogar jede neue Partei, hat. Man zieht halt komisches Klientel an (du hast die Grünen angesprochen..da gabs mal eine erschreckend lange Ära in der man Pädophile geduldet hatte). Dieses Klientel ist dann meist auch sehr laut und überschallt so häufig die gemäßigten Stimmen. Und das wird sicher noch einmal durch die Medien verstärkt, die gezielt die Extreme hervorheben. Sei es politisch motiviert. Oder auch nur "cklickbait". Drama verkauft sich halt. War ja bei der Piratenpartei ähnlich. Oder der Stuttgart21 Protestbewegung etc. Und so wird sicher kein akkurates Bild der Partei gezeichnet. Und ihrer Wähler schon zweimal nicht.
Trotzdem ist die Sache bei der AFD IMHO schon etwas anders gestrickt. Die sind jetzt schon recht lange dabei. Und vor allem: sie haben ja gar nicht als echte klassische Protestpartei angefangen. Sondern als rein Wirtschaftliches Anti EU Ding. Das wurde von Machtkampf zu Machtkampf schlimmer. Erst Lucke. Dann Petri. Weidel ist jetzt da, wo sie ist, weil sie sich dem völkischen Flügel andient.
Politisch wird da ja gearbeitet. Die AFD will ne neue Jugendorga, weil sie selbst sieht, das ihr "Identitäre Bewegung" und Vandalia-Burschnschaft Idioten mehr schaden als nutzen. Aber mir ist das zu wenig.
- sicher sind das Tribunale. Aber man kann dem Reporter dann auch klar sagen: "ich will eine strengere Migrationspolitik, aber "Absaufen, Absaufen" skandieren finde ich menschenverachtend". Machen die halt nicht.
Es ist durchaus möglich, dass viele klassisch-konservative AFDler, und insbesondere ihre Wähler, den "völkischen Flügel" irgendwo zwischen nützliche Idioten und peinlich finden. Aber das hatten wir schon einmal. Mein Opa war kein Nationalsozialist. Ich würde sagen er war was Schlimmeres. Mein Opa war ein Wehrmachtsoffizier und Rittmeister, aus einer klassischen ospreußischen Junker-Familie. Der war schon vor der Machtergreifung Offizier der beritten Artillerie und Aufklärung. Für den war Hitler ein Prolet und Idiot. Seine braune SA nur Chaoten und Pöbel. Aber Hitler hatte klar kommuniziert das er der Wehrmacht wieder zu alter Stärke verhelfen will. Das war meinem Opa genug. Meine Oma hat gesagt, er hätte immer gemeint "den werden wir danach los. Und dann geht es zurück zu KuK". Nix wars.
Und außerdem stimmt es nicht, das nichts über die Landespolitik berichtet wird. Mir nicht genug. Weil ist IMHO die beste Arbeit gegen die AFD.
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringe...d-106.html
- zur mangeldne Aufsicht und fehldenden Konsequenzen des Verfassungsschutze (Bund- und Länder) kann ich dir (leider) nur zu 100% zustimmen. Das ist eventuell eine größere Gefahr als die AFD selbst. Institutionen die strafrechtlich verfolgen können, müssen vom Parlament an der kurzen Leine gehalten werden. Das war beim NSU Skandal schon irgenwie verdächtig.