(10.12.2018, 00:51)mmmmmax schrieb: Kann einer für mich in wenigen Worten zusammenfassen, warum das Produkt insgesamt so schlecht ist? Meine Freundin hat vor 5 Jahren mal trotz meines Widerspruchs angefangen zu Riestern. Sie hat das in Verbindung mit irgendeinem Fond, bei dem die Performance abhängig vom eurostoxx ist und dabei nicht negativ werden kann.
Ich überlege ob ich die Diskussion nochmal aufbringen soll, heizt mich mal an
1. Die Riesterrente wird auf die eigentliche Rente angerechnet. Ist man Gering- oder Normalverdiener fällt man in der staatlichen Rente immer auf Grundsicherung. Egal ob mit oder ohne Riester. Nur letzteres hat man eben teuer bezahlt ... für nichts.
2. Die Abschlussgebühren und Verwaltungskosten sind zu hoch.
3. Subventionen und Zuschüsse kommen von wem? Ja klar, vom Steuerzahler.
Also die Gering- und Normalverdiener sparen eh für die Katz´und die Besserverdiener die profitieren würden bezahlen ja auch mehr Steuern.
Gefiltert werden die Zuschüsse durch die Versicherungen und das Geld hat keinen guten Wirkungsgrad mehr.
Besser wäre: Jeder spart selbst, Steuern werden gesenkt und Grundsicherung/Mindestrente ist von sonstigen Einnahmen unabhängig auszuzahlen.
4. Die Versicherungen verzinsen das Geld auch nur am Kapitalmarkt. Das kann man mit einen höheren Wirkungsgrad auch selber machen.
5. Riesterrente ist nicht vererbbar. Selbst der Tod rettet einen nicht vor dieser Verarsche und die Kohle ist weg.
(Bei geplanten Ableben kann man die Summe auf den Vertrag seiner Frau übertragen. Ob das post-mortem geht weiß ich nicht)
Auszug: "Verstirbt der Versicherte vor Rentenbeginn, ist das Guthaben auf den Riester-Vertrag des Ehepartners oder eines kindergeldberechtigten Kindes übertragbar. Abhängig vom Versicherer wird das Ersparte sonst nur abzüglich staatlicher Zulagen und Steuerbegünstigungen vererbt."
Auszug 2: "Verstirbt der Versicherungsnehmer nach Rentenbeginn, verfällt die Rente in der Regel. Wurde jedoch eine Rentengarantiezeit vereinbart, fließt diese weiter an Hinterbliebene bis zum Ablauf des im Voraus vereinbarten Zeitraumes."
6. Die ausgezahlten Riesterrentenbeiträge werden versteuert.
7. Alleine um die Inflation raus zu bekommen (also plus-minus-null) muss man schon sehr sehr alt werden. Auf jeden Fall sehr viel älter als der Durchschnitt.
Die Versicherungen begründen das damit, dass wir "alle immer älter werden" und interpolieren einfach die Lebenserwartung von der Vergangenheit in die Zukunft. So funktioniert aber Biologie nicht. Irgendwann ist schluss nach oben.
8. Bei einer Kündigung verliert man alle Zulagen und die gezahlten Gebühren sowieso.
9. Die Verträge sind recht intransparent und für den Normalbürger kaum zu verstehen.
Wenn da z.B. steht das die Rentenzahlung an den Eurostoxx gebunden, aber nach unten gedeckelt ist, ist wird eine weitere Klausel darauf deuten wann Ausnahmen zulässig sind. Eine Garantieverzinsung kann es nirgendwo geben, bzw. ein Restrisiko wird eine gute Versicherung immer auf den Kunden abwälzen.
Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen. Was willst du da diskutieren?
Irgendwann in 10-20 Jahren wird auf ARD/ZDF eine Reportage kommen wie schlecht doch Riestern ist, und Versicherung XY viel besser und dann gibt es Prgramme das umzuschichten damit die Versicherungen wieder was abgreifen können.
Kann sich noch einer an die Rürup Rente erinnern?
Das umlagefinanzierte Rentensystem ist gar nicht so verkehrt wie man immer meint. Wenn man hier und da noch ein paar Optimierungen vornimmt, dann funktioniert das auch besser als ein Mischsystem.
Der Wirkungsgrad der normalen Rente liegt bei 96%. Also nur 4% Verwaltungskosten und sonstige Löcher.
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