(04.06.2019, 17:48)jf2 schrieb: Man kann da sicher verschiedener Meinung zu sein was die Amerikaner (unter Trump) so tun, ich würde es mal als zurück zum Teile und Herrsche bezeichnen wollen und beobachte mit viel Spannung wie das in GB ausgehen wird wenn die Briten gestärkt durch das Ehrenwort des Herrn Trump demnächst den harten Brexit wählen in der Hoffnung ein ordentliches Freihandelsabkommen zu bekommen. Das Verhältnis zw. GB und USA ist dann noch einseitiger als das Verhältnis zw. Mexico und den USA. Wird spannend.
Bis Montag hätte ich das auch genau so unterschrieben. Eine harte Verhandlungstaktik, die die Interessen der US in den Vordergrund stellt. Nicht schön für alle anderen, kann aber das gesetzte Ziel durchaus erreichen.
Mit seiner Zollandrohung gegen Mexiko wegen der anhaltenden (im historischen Vergleich geringen) Migrationsströme aus dem Süden hat er sich aber selbst in meinen Augen ins Abseits manövriert.
Er benutzt Zölle als Waffe. Mexiko schließt (so gut wie) USMCA ab, weil ihnen angedroht wird, dass sonst Handelszölle verhängt werden. Dann machen die das und gehen diese NAFTA-Nachverhandlung zu ihren Lasten ein und am Ende kriegen sie trotzdem Strafzölle verhängt wegen einer anderen überhaupt damit gar nicht in Verbindung stehenden Sache.
Und dazu auch noch in einer Sache, die sie selbst gar nicht in den Griff bekommen können. Wenn die US nicht mal ihre southern border schützen kann, dann kann Mexiko es sowieso nicht. Weder die Nordgrenze zu den US, noch die Südgrenze zu Guatemala, wo das meiste Gebiet aus Dschungel und Sumpf besteht. Unmöglich!
Warum soll also ein anderes Land - bleiben wir beim Beispiel von GB - jetzt den Versprechen eines solchen US-Präsidenten Glauben schenken? Ok, den Briten ist tatsächlich alles zuzutrauen, aber eigentlich sind die doch bekloppt, wenn sie das tun würden!
Wer weiß ob Trump am Ende nicht einen für die US vorteilhaften Handelsvertrag schließt um am Ende doch Strafzölle zu verhängen. Sagen wir, weil das NATO defense spending von 2% nicht eingehalten wird?
Dieser Präsident ist unberechenbar. Das wussten wir eigentlich schon vorher, aber bislang hatte das noch nicht so weitreichende Folgen. Wenn das mit Mexiko nicht schnell begradigt und international als "Ausrutscher" angesehen wird, dann kann das ernsthafte Folgen für die "Verhandlungen" mit diesem Präsidenten haben. In allen Bereichen.