RE: wikifolio - Diskussionen | 10.04.2019, 14:36
(05.04.2019, 12:06)Lancelot schrieb: @arthurIII,SimpleSwing, Urlauber...ist das hier verständlich, oder soll ich tatsächlich auch nochmal einen Anlauf nehmen, solche Ansätze zu erklären? Oder scheitert es am Englisch (kann ja nicht jeder)?
https://www.financial-hacker.com/whites-reality-check/
Im Moment bin ich voll im Stress, kann keine Minute abzwacken. Nächste Woche werde ich mich damit beschäftigen
RE: wikifolio - Diskussionen | 14.04.2019, 08:06
Ich hab mit dem WRC doch gewisse Probleme. Vielleicht liegt es an der Sichtweise, an der Herangehensweise oder der Ausbildung des Autors, keine Ahnung. Was mir immer wieder auffällt ist, dass Programmierer und Mathematiker ganz anders rangehen als ich. Programierer/Mathematiker sehen die Kursdaten irgendwie als eine große Masse an, die es zu untersuchen gilt. Unabdingbar ist es allerdings, dass man die einzelnen Underlayings sehr differenziert betrachtet. Wenn ich so globale Aussagen lese über "Trendfolgetrategien", kriege ich schon einen Hals. Ich möchte an dieser Stelle nochmal sehr deutlich machen, dass die charakteristischen Kursbewegungen von Indices, Rohstoffen und Devisen GÄNZLICH unterschiedlich sind und niemals in einem Topf betrachtet werden können. Wer das nicht erkannt hat, hat das Wichtigste noch nicht begriffen. Und dann gibt es da noch die Unterschiede zwischen den einzelnen Indices, einzelnen Devisen usw. Am augenscheinlichsten ist wohl, dass Indices nicht symmetrisch verlaufen (Gewinn-/Verlustseite), Devisen allerdings schon. Und selbst da habe ich im Laufe der Zeit erkennen müssen, dass selbst Devisen in den Nuancen nicht symmetrisch verlaufen. So habe ich ein system im "Kabel" laufen, dass nur so funktioniert und nicht bei umgedrehtem PÄrchen. Es nützt nichts, wenn man Erfolg haben will im Algo-Trading muss man jedes einzelne Underlaying und seine charakteristischen Bewegungen kennen. Alles andere ist "stochern im Nebel".
Im WRC ist die Rede von einem Entwicklunsgprozess eines Handelssystems. Da scheitert es schon bei mir, es gibt nämlich keine nennenswerten "Entwicklungsprozesse".
Für ein Handelssystem muss es bei mir einem handfesten Grund geben, eine logische Begründung, die unter Einbeziehung der Marktteilnehmer und ihrer Intentionen schlüssig ist. Wenn ich glaube etwas gefunden zu haben, teste ich es für die Vergangenheit und als Ergebnis bekomme ich ein Ergebnis: JA oder NEIN. Das ganze war nur ein temporärer Effekt oder es steckt wirklich eine Systematik dahinter. Vielleicht kommen dann noch 1 oder 2 Filter - das wars.
In meinem Artikel im TRADERS habe ich beim DAX von der Taktung gesprochen, wiederkehrende Ereignisse auf Tagesbasis oder Wochenbasis. Such mal bei Rohstoffen nach einer Taktung - du wirst sie nicht finden. Die Marktteilnehmer sind andere, ihre Gründe für Käufe oder verkäufe sind andere. Dafür spielen Termine im Kalender eine größere Rolle. Wenn man das alles nicht kennt und beachtet, wird man immer wieder zu dem Schluß kommen, dass es nicht funktioniert.
Zum erfolgreichen Handel gehört auch nach meiner Überzeugung ein großer Strauß an Handelssystemen, dass habe ich von einem der Bücherschreiber angenommen (komm jetzt nicht auf den Namen). Ein Strauß von mindestens 20 Systemen aus unterschiedlichen Underlayings und in unterschiedlichen Zeitfenstern. Das ist aktive Risikobegrenzung, jedes System kann einen max. Schaden von 1/20 anrichten.
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RE: wikifolio - Diskussionen | 14.04.2019, 10:11
(14.04.2019, 08:06)Urlauber40 schrieb: Am augenscheinlichsten ist wohl, dass Indices nicht symmetrisch verlaufen (Gewinn-/Verlustseite), Devisen allerdings schon. Wenn dies zutreffen würde das verstehe ich den mangel an laufenden Systemen in dem Bereich nicht. Meiner Persönlichen Erfahrung nach ist der FX Bereich der schwerste von allen.
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RE: wikifolio - Diskussionen | 14.04.2019, 11:07
(14.04.2019, 10:11)atze2000 schrieb: (14.04.2019, 08:06)Urlauber40 schrieb: Am augenscheinlichsten ist wohl, dass Indices nicht symmetrisch verlaufen (Gewinn-/Verlustseite), Devisen allerdings schon. Wenn dies zutreffen würde das verstehe ich den mangel an laufenden Systemen in dem Bereich nicht. Meiner Persönlichen Erfahrung nach ist der FX Bereich der schwerste von allen.
Sehe ich ähnlich. FX is the most noisy.
Eigentlich auch nicht so überraschend. Es gelten natürlich die groben roundtrip-non-arbitrage "Gesetze" (einmal USD nach CHF ,CHF nach EUR und dann zurück nach USD sollte nicht mit mehr USD enden, als man begonnen hat).
Aber IMHO fehlen einige Faktoren, die in Equities oder Commodities für etwas mehr "Struktur" in der Preisbildung sorgen :
- der Großteil Liquidität wird OTC im Interbanken Markt bedient, man verliert mehr Info über die großen Schiffe. Equity hat Dark Pools, aber IMHO hat das nicht die gleiche Größenordnung
- Equity hat buy backs, die Eingriffe der Notenbanken in eine Währungen ist IMHO zurückgegangen
- Equity hat mehr Index-gebundene Derivate (ETFs etc) und Funds. Das sorgt auch für gewisse Zusammenhänge
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RE: wikifolio - Diskussionen | 14.04.2019, 11:11
(14.04.2019, 08:06)Urlauber40 schrieb: Ich hab mit dem WRC doch gewisse Probleme. Vielleicht liegt es an der Sichtweise, an der Herangehensweise oder der Ausbildung des Autors, keine Ahnung. Was mir immer wieder auffällt ist, dass Programmierer und Mathematiker ganz anders rangehen als ich. Programierer/Mathematiker sehen die Kursdaten irgendwie als eine große Masse an, die es zu untersuchen gilt. Unabdingbar ist es allerdings, dass man die einzelnen Underlayings sehr differenziert betrachtet. Wenn ich so globale Aussagen lese über "Trendfolgetrategien", kriege ich schon einen Hals. Ich möchte an dieser Stelle nochmal sehr deutlich machen, dass die charakteristischen Kursbewegungen von Indices, Rohstoffen und Devisen GÄNZLICH unterschiedlich sind und niemals in einem Topf betrachtet werden können. Wer das nicht erkannt hat, hat das Wichtigste noch nicht begriffen. Und dann gibt es da noch die Unterschiede zwischen den einzelnen Indices, einzelnen Devisen usw. Am augenscheinlichsten ist wohl, dass Indices nicht symmetrisch verlaufen (Gewinn-/Verlustseite), Devisen allerdings schon. Und selbst da habe ich im Laufe der Zeit erkennen müssen, dass selbst Devisen in den Nuancen nicht symmetrisch verlaufen. So habe ich ein system im "Kabel" laufen, dass nur so funktioniert und nicht bei umgedrehtem PÄrchen. Es nützt nichts, wenn man Erfolg haben will im Algo-Trading muss man jedes einzelne Underlaying und seine charakteristischen Bewegungen kennen. Alles andere ist "stochern im Nebel".
Im WRC ist die Rede von einem Entwicklunsgprozess eines Handelssystems. Da scheitert es schon bei mir, es gibt nämlich keine nennenswerten "Entwicklungsprozesse".
Für ein Handelssystem muss es bei mir einem handfesten Grund geben, eine logische Begründung, die unter Einbeziehung der Marktteilnehmer und ihrer Intentionen schlüssig ist. Wenn ich glaube etwas gefunden zu haben, teste ich es für die Vergangenheit und als Ergebnis bekomme ich ein Ergebnis: JA oder NEIN. Das ganze war nur ein temporärer Effekt oder es steckt wirklich eine Systematik dahinter. Vielleicht kommen dann noch 1 oder 2 Filter - das wars.
In meinem Artikel im TRADERS habe ich beim DAX von der Taktung gesprochen, wiederkehrende Ereignisse auf Tagesbasis oder Wochenbasis. Such mal bei Rohstoffen nach einer Taktung - du wirst sie nicht finden. Die Marktteilnehmer sind andere, ihre Gründe für Käufe oder verkäufe sind andere. Dafür spielen Termine im Kalender eine größere Rolle. Wenn man das alles nicht kennt und beachtet, wird man immer wieder zu dem Schluß kommen, dass es nicht funktioniert.
Zum erfolgreichen Handel gehört auch nach meiner Überzeugung ein großer Strauß an Handelssystemen, dass habe ich von einem der Bücherschreiber angenommen (komm jetzt nicht auf den Namen). Ein Strauß von mindestens 20 Systemen aus unterschiedlichen Underlayings und in unterschiedlichen Zeitfenstern. Das ist aktive Risikobegrenzung, jedes System kann einen max. Schaden von 1/20 anrichten. Ich denke du hast den eigentlichen Punkt verfe hlt. Nix von dem was du da schreibst, spielt für den WRT eine Rolle. Die "Herangehensweise" zur Bestimmung deiner Strategie ist vollkommen egal.
"teste ich es für die T und als Ergebnis bekomme ich ein Ergebnis: JA oder NEIN" . Das brauch der WRT. Mehr nicht. Ich mach doch noch im Laufe der nächsten Woche mal einen Thread auf.
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RE: wikifolio - Diskussionen | 14.04.2019, 11:57
(14.04.2019, 11:07)Lancelot schrieb: - Equity hat mehr Index-gebundene Derivate (ETFs etc) und Funds. Das sorgt auch für gewisse Zusammenhänge
Genau und da kann man dann auch besser Mechanisch die Brechstange ansetzen.
RE: wikifolio - Diskussionen | 17.04.2019, 03:43
(09.03.2019, 18:33)Kameldieb schrieb: Der weiß bestimmt noch gar nichts von unserem neuen Board, vielleicht sollte man ihm einen dezenten Hinweis geben, damit er uns mit seinen Thesen bereichern kann?
"Börsenguru Glasur" hat doch seinen eigenen Blog, wo er mit sich selbst (Fiona, razorfish, D. R. (apropos: wusstet ihr, dass razorfish vom AB Glasur war?)) reden kann:
http://nullkommaeins.blogspot.com/2013/0...on-20.html
Lest es mal durch, ihr kommt aus dem Lachen nicht mehr raus:
Zitat:Der Schmerz des Neides hat sie wieder mal ergriffen. Thomas01 hatte mal wieder nichts vom Content gepeilt und wollte wohl den Code von Deinem System. Als ich ihm die Nachhilfe verweigert habe, hat er beleidigt den Thread geschlossen.
Hoffentlich sehen das seine "Investoren" (300K AUM) nicht
Wenn ihr mich fragt, eindeutig
RE: wikifolio - Diskussionen | 17.04.2019, 04:05
(14.04.2019, 11:07)Lancelot schrieb: Sehe ich ähnlich. FX is the most noisy.
Eigentlich auch nicht so überraschend. Es gelten natürlich die groben roundtrip-non-arbitrage "Gesetze" (einmal USD nach CHF ,CHF nach EUR und dann zurück nach USD sollte nicht mit mehr USD enden, als man begonnen hat).
Aber IMHO fehlen einige Faktoren, die in Equities oder Commodities für etwas mehr "Struktur" in der Preisbildung sorgen :
- der Großteil Liquidität wird OTC im Interbanken Markt bedient, man verliert mehr Info über die großen Schiffe. Equity hat Dark Pools, aber IMHO hat das nicht die gleiche Größenordnung
- Equity hat buy backs, die Eingriffe der Notenbanken in eine Währungen ist IMHO zurückgegangen
- Equity hat mehr Index-gebundene Derivate (ETFs etc) und Funds. Das sorgt auch für gewisse Zusammenhänge
Sehe ich etwas anders, bei FX und Commodities gibt es reale Warenströme und die Spekulanten sind in der Minderheit. Der Exportüberschuss muss gehedget werden, weil die Angestellten in lokaler Währung bezahlt werden müssen und die Erlöse in Fremdwährung zeitversetzt stattfinden.
Das hat zur Folge, dass dort auch wesentlich mehr swaps und forwards statt optionen gehandelt werden.
Bei Aktien ist im Grunde jeder Spekulant (mit unterschiedlich langen Zeithorizonten), die sich versuchen, gegenseitig ein Bein auszudrehen.
Der Nachteil bei FX ist, dass es anders als bei Aktien keinen drift nach oben gibt (Kursgewinne, Dividenden). Das waren zumindest mal die Zinsen als Inflationsausgleich, aber seit "quantitative easing" ist das weg.
Mit der unterschiedlichen Gewinn-/Verlustseite meint Urlauber wohl, dass man bei Aktien die long und short Seite mit unterschiedlichen Parametern handeln sollte, weil die Vola steigt, wenn es runtergeht und die Rückschläge damit kürzer und steiler sind. Oder anders ausgedrückt: vola smirke bei Aktien und vola smile bei FX.
(09.03.2019, 19:14)Lancelot schrieb: Gab ja auch nen Mathe Prof and RWTH Aachen, der die "Markttechnik" automatisieren wollte. Stanislaus Maier-Paape. Da stand auch mal was im "Traders". Hat das mal einer nachprogrammiert?
Nachtrag:
http://www.instmath.rwth-aachen.de/~maie...P2012a.pdf
durschnittlicher Gewinn 2.5 punkte im FDAX, Slipagge muss da wohl noch runter(?). Dafür nur 5% der Zeit im Markt (long only, 10min chart)
Gibt schlechtere Artikel, auch im akademischen Bereich.
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RE: wikifolio - Diskussionen | 18.04.2019, 16:04
Missverständlich ausgedrückt...es geht nicht nur darum dass es Mechanismen gibt..es geht auch darum ob ich oder du die Messen können.
Ich kenne FX beruflich nur aus der Retail Ecke (Projekt bei einem Aggreagtor)....ich saß mal an einem Desk das offiziell auch FX Derivate gehandelt hat, aber ich habe da nur Commodities gemacht => alles was ich hier erzähle ist eher Spekulation!!!
Ca 50% des Volumens sind swaps. Swaps sind jetzt weniger "spekulativ". Ehr old school den Kunden abrippen oder echtes Hedgen. Aber da fängts ja schon an. Den OTC Markt sehe ich nicht. Nix davon.
ca 35-40% sind spot. Wie viel davon aufs hedgen und echten Währungsaustausch fällt? Spot findet auch primär OTC statt. Und das was ich sehe, sieht halt super noisy aus.
Für mich gibt es trotzdem weniger technische Mechanismen die ich auch messen kann...
https://www.bis.org/publ/rpfx16.htm
Mal ein paar schlaue Leute fragen gehen.
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RE: wikifolio - Diskussionen | 19.04.2019, 18:23
Bin wieder mal auf ATH mit dem Wikifolio:
Grün Wikifolio
Blau Cdax
Lila Dax
Aber Dax und Cdax sind schwer am Aufholen!
Allerdings werden sie es beide nicht mehr vor ihrem eigenen ATH schaffen.
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