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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 26.02.2025, 09:15
Zitat:US-Rohstoffabkommen mit Kiew
Rückzahlung der Ukraine-Hilfen und noch "ein Plus"
Stand: 26.02.2025 07:41 Uhr
Jetzt könnte es schnell gehen: Der anvisierte Rohstoff-Deal zwischen den USA und der Ukraine ist offenbar unterschriftsreif. In Washington gibt es auch kritische Töne wegen Trumps Vorgehen.
Von Ralf Borchard, ARD Washington
Die New York Times zitiert neben einem ukrainischen auch einen US-amerikanischen Regierungsmitarbeiter, der die Grundsatzeinigung auf ein Rohstoffabkommen bestätigt. Präsident Donald Trump sagte im Weißen Haus, er höre, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj am Freitag nach Washington kommen wolle, um die Vereinbarung "gemeinsam zu unterzeichnen". Es sei okay für ihn, wenn Selenskyj das wolle. Es gehe um einen sehr großen Deal.
Einzelheiten der Vereinbarung, auf die Trump seit Wochen drängt, sind noch nicht bekannt. Mehrere US-Medien berichten, es gehe neben der Ausbeutung von so genannten Seltenen Erden auch um Öl und Gas. Die Gewinne sollen offenbar in einen von der Ukraine und den USA gemeinsam verwalteten Fonds fließen.
Trump verspricht den USA "ein Plus"
Aus Trumps Sicht sind die hunderte von Milliarden Dollar, die er sich von dem Abkommen verspricht, eine Art Rückzahlung der Ukraine-Hilfen, die die Vorgänger-Regierung unter Joe Biden gewährt hat. "Biden hat mit Geld um sich geworfen, als sei es Zuckerwatte", so Trump im Weißen Haus. Der amerikanische Steuerzahler werde sein Geld zurückbekommen - und obendrauf "ein Plus".
Dass Selenskyj den ursprünglichen Vertragsentwurf der USA abgelehnt hatte, hatte Trump nach Angaben aus seinem Umfeld derart wütend gemacht, dass er den ukrainischen Präsidenten als "Diktator ohne Wahlen" beschimpfte.
"Ich denke, sobald dieser Mineralien-Deal unter Dach und Fach ist, wird diese Schärfe der Auseinandersetzung der Vergangenheit angehören", sagte Jack Keane, Direktor des Instituts für Kriegsstudien im Fernsehsender Fox News. Nach Ansicht von Keane versteht Trump "voll und ganz, dass man die Ukraine nicht durch ein einseitiges Abkommen mit Russland noch angreifbarer machen kann".
Rohstoffe für Trumps milliardenschwere Freunde?
Der demokratische Senator Chris Murphy ist da ganz anderer Meinung. Der Senator aus Connecticut glaubt, dass Trump kein Stück von seiner pro-russischen Position abgerückt ist. Auch der Deal mit der Ukraine sei allein den Interessen "reicher US-Firmenbosse und Rohstoff-Oligarchen" geschuldet, so Murphy.
"Das ist für mich die Grundhaltung unserer heutigen Außenpolitik: Was macht Donald Trump und seine Milliardärsfreunde reicher?“, so Murphy bei CNN. Der Demokrat ist einer der schärfsten Trump-Kritiker.
Sicherheitsgarantie wohl nicht Teil des Deals
Der Präsident äußerte sich im Weißen Haus auch erneut zum Thema europäische Friedenstruppen für die Ukraine. Man werde hier etwas tun, das für alle Seiten akzeptabel sei. "Wir brauchen auch Peacekeeping", so Trump im Oval Office.
Präsident Selenskyj hatte ursprünglich im Gegenzug zu einem Rohstoffabkommen militärische Sicherheitsgarantien der USA gefordert. Diese sind nach Angaben von US-Medien in dem jetzt unterschriftsreifen Abkommen aber nicht enthalten. Offenbar macht die Trump-Regierung lediglich Zusagen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau der Ukraine. Die künftige militärische Absicherung eines möglichen Friedensabkommens sieht Trump bisher offenbar allein bei den Europäern.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerik...n-102.html
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 27.02.2025, 17:13
Zitat:US-Wirtschaft verliert deutlich an Fahrt
Do, 27.02.25
Konjunktur
Washington (dpa) - Die US-Wirtschaft hat Ende des vergangenen Jahres deutlich an Fahrt verloren. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zum Vorquartal um annualisiert 2,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Damit wurde eine erste Schätzung bestätigt. Im dritten Quartal hatte die größte Volkswirtschaft der Welt noch um 3,1 Prozent zugelegt.
Unter anderem bremste ein schwacher Außenhandel die US-Konjunktur Ende des vergangenen Jahres. Bei den Exporten von Waren meldete das Ministerium einen Rückgang im vierten Quartal, nachdem sie im Quartal zuvor noch deutlich gestiegen waren. Auch die Investitionen gaben nach. Gestützt wurde die Wirtschaftsleistung von einem starken Zuwachs bei den langlebigen Konsumgütern, zu denen auch Autos zählen.
US-Wachstumszahlen werden annualisiert, also auf das Jahr hochgerechnet. Sie geben an, wie stark die Wirtschaft wachsen würde, wenn das Tempo ein Jahr lang andauerte. In Europa wird auf diese Methode verzichtet, weshalb die Zahlen nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Um auf eine mit Europa vergleichbare Wachstumsrate zu kommen, müsste man die US-Rate durch vier
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 07:57
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 17:00
Zitat:Die Trump-Administration und Musks DOGE wollen fast alle CFPB-Mitarbeiter entlassen und die Behörde abwickeln, sagen Mitarbeiter
Published Fri, Feb 28 2025 9:31 AM EST
Updated 9 Min Ago
Hugh Son
Key Points
Die von Trump ernannte Leitung des Consumer Financial Protection Bureau plant laut Aussagen von Mitarbeitern, fast alle 1.700 Mitarbeiter zu entlassen und die Behörde "abzubauen".
In einer Reihe von Erklärungen, die am späten Donnerstag veröffentlicht wurden, sagten Bundesbedienstete, dass die Massenentlassung in Sitzungen besprochen wurde, an denen sie in diesem Monat mit hochrangigen CFPB-Führungskräften und Mitgliedern von Elon Musks sogenannter Abteilung für Regierungseffizienz teilnahmen.
Die Einreichungen erfolgten im Rahmen des von der Gewerkschaft der CFPB eingeleiteten Verfahrens, mit dem der amtierende Direktor der CFPB, Russell Vought, die Schließung der Behörde aufhob.
https://www.cnbc.com/2025/02/28/cfpb-lea...staff.html
Zitat:Aufgabe des CFPB ist es, sich für den Schutz der Verbraucher vor räuberischen Praktiken einzusetzen und zu diesem Zweck die Praktiken von Unternehmen, Banken und Kreditgebern in der Finanzdienstleistungsbranche zu überprüfen.
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 18:27
Wollte den Beitrag über CFPB zitieren, aber da gab es kein einziges eigenes Wort... was soll das?
Steuerzahler sind auch Verbraucher. Wenn Ihr Geld in so krasser Weise zuerst entzogen und dann ausgegeben wird dann ist CFPB selbst ihr ärgster Feind. Nur würden sie das nie zugeben...
Wenn die Agentur funktionieren würde dann würde sie herausfinden dass sie selbst überflüssig sind. Wenn DOGE funktioniert wird sie hoffentlich auch bald herausfinden dass sie selbst überflüssig sind. Das wäre das Endziel.
Es gibt leider auf der ganzen Welt immer mehr Dummköpfe. Müssen wirklich alle, wirklich alle, für ihre Dummheit bezahlen?
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 19:50
Ganz so einfach ist das nicht. Es gibt so viele Fakes im Internet, auch Fake-Broker. Ohne Kontrolle oder Strafe wird das so viel werden, dass es am Ende heißt, jeder Broker ist ein Betrüger. Also kann man nur noch zu sehr bekannten Banken gehen, die dann hohe Preise verlangen können, weil sie kein Fake sind.
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 21:23
Was da eben passiert ist am Kamin des weißen Hauses, es war einmalig. Das ist der Maßstab aller Überlegungen.
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 28.02.2025, 23:18
(28.02.2025, 19:50)minenfuchs schrieb: Ganz so einfach ist das nicht. Es gibt so viele Fakes im Internet, auch Fake-Broker. Ohne Kontrolle oder Strafe wird das so viel werden, dass es am Ende heißt, jeder Broker ist ein Betrüger. Also kann man nur noch zu sehr bekannten Banken gehen, die dann hohe Preise verlangen können, weil sie kein Fake sind.
Auch die sehr bekannten Banken sind nicht so zuverlässig, wie sie sein sollten.
Die Dunkelziffer an mehr oder weniger unentdeckten "kleineren Versehen" dürfte wohl nicht sehr klein sein.
https://edition.cnn.com/2025/02/28/inves...index.html
Zitat:Die Citigroup hat fälschlicherweise $81 Billionen statt $280 auf dem Konto eines Kunden gutgeschrieben und Stunden gebraucht, um die Transaktion rückgängig zu machen.
...
Laut einem internen Bericht der FT gab es letztes Jahr in Citi 10 Beinaheunfälle von $1 Milliarde oder mehr, gegenüber 13 im Jahr zuvor. Citi lehnte es ab, sich gegenüber FT zu diesem Bericht zu äußern.
Letzten Monat sagte Citi-Finanzvorstand Mark Mason, die Bank investiere mehr, um ihre Compliance-Probleme anzugehen, und verwies auf regulatorische Sanktionen für Risikomanagement und Datenverwaltung.
“Wir sahen die Notwendigkeit, mehr in die Transformation von Daten, Technologie und die Verbesserung der Qualität der Informationen aus unserer regulatorischen Berichterstattung zu investieren, sagte” Mason.
Im vergangenen Juli wurde Citi wegen unzureichender Fortschritte bei der Bewältigung dieser Probleme mit einer Geldstrafe von $136 Millionen und im Jahr 2020 wegen einiger Risiken und Datenausfällen mit einer Geldstrafe von $400 Millionen belegt.
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 01.03.2025, 13:35
Zitat:analyse
Trumps globale Ordnung
Die Welt als Basar
Stand: 01.03.2025 10:15 Uhr
US-Präsident Trump betreibt Außenpolitik als Geschäft. Westliche Werte und internationale Bündnisse sind für ihn bedeutungslos. Doch ist fraglich, ob es Trump und den USA zum Vorteil gereicht, wenn die Welt zum Basar verkommt.
Von Silvia Stöber
"Ich setze mir sehr hohe Ziele und dann dränge und presse und schiebe ich einfach, bis ich erreiche, was ich will." Als einfach und direkt beschrieb Donald Trump seinen Verhandlungsstil in seinem 1987 erschienen Buch "The Art of the Deal".
Dass er als US-Präsident handelt wie als Geschäftsmann, führt Trump der Welt nun vor Augen. Es ist, was seine Wähler von ihm erwarten: das Land wie ein erfolgreiches Unternehmen zu führen. Seine Unterstützer aus dem Silicon Valley sympathisieren mit Ideologen, die den Staat als Konzern betrachten oder gleich eine Monarchie fordern.
Experten beschreiben Trumps Vorgehen als "transaktional". Es ist ein Begriff, mit dem beispielsweise der britische Experte Mark Galeotti das Handeln von Akteuren aus dem Bereich des organisierten Verbrechens in Russland beschreibt. Verwendet wird es auch für eine Außenpolitik, wie sie der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, Russlands Präsident Wladimir Putin oder der chinesische Präsident Xi Jinping in der einen oder anderen Weise verfolgen.
Konkurrenz um Ressourcen
Im Mittelpunkt steht demnach der Eigennutz von Staaten beziehungsweise derer, die an der Staatsspitze stehen und politische mit eigenen wirtschaftlichen Interessen verknüpfen. Internationale Politik sehen sie als Konkurrenz um Ressourcen, bei der das Recht des Stärkeren gilt.
Verhandelt wird bevorzugt zwischen einzelnen Staaten, Bündnisse werden höchstens für Deals eingegangen. Bei nächster Gelegenheit handelt man wieder gegeneinander. Die "regelbasierte Weltordnung", völkerrechtliche Normen und Verträge werden dann ins Feld geführt, wenn sie der Durchsetzung eigener Ziele dienen, bilden aber nicht die Basis eigenen Handelns.
Ohne Normen und Regeln
Seit seiner Rückkehr ins Weiße Haus spricht Trump offen davon, anderen Staaten seinen Willen aufzuzwingen. Eine Strategie lässt er dabei bislang nicht erkennen.
Dass Trump den Bruch mit den europäischen Verbündeten vorantreibt, wurde am 24. Februar nur allzu deutlich. Am dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine stimmten die USA im UN-Sicherheitsrat mit Russland und China für eine russlandfreundliche Resolution, der sich die europäischen Mitglieder im Rat enthielten.
Wenig später versetzte sein Außenminister Marco Rubio die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Washington. So sehr Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der britische Premier Keir Starmer ihm bei ihren Aufwartungen im Weißen Haus schmeichelten, eine verbindliche Aussage zum Beibehalt der NATO-Beistandsgarantie konnten sie Trump nicht entlocken. Genauso, wie er der Ukraine im Gegenzug für die Vereinbarung zur Ausbeutung ihrer Ressourcen keine Sicherheitsgarantien zusagt.
Dies gelang auch der italienischen Regierungschefin Georgia Meloni bislang nicht, trotz ihrer guten Verbindungen zu Trumps Berater Elon Musk und zu Trump selbst. Bei der CPAC-Konferenz rechts- und ultrakonservativer Kräfte kürzlich warnte sie vor einer Spaltung Europas und der USA. Doch offensichtlich drang sie nicht mit dem Gedanken durch, dass auch die USA vom Bündnis mit Europa profitieren, ob es um die Wirtschaft oder militärische Präsenz geht.
Neue Freunde?
Dabei ist es keineswegs sicher, dass die USA profitieren, wenn sie alte Verbündete aufgeben. Würde Putin Russland etwa von China lösen und sich auf die Seite der USA stellen, wenn Trump ihm Europa überlässt? Würden Konzessionen an China dessen Präsidenten Xi davon abhalten, die eigenen Interessen auch gegen die USA durchzusetzen?
Experten bezweifeln dies. Denn was gilt die Zusage eines US-Präsidenten, auf dessen Worte kein Verlass ist und der nicht ewig im Amt bleiben wird - während China und Russland wissen, was sie aneinander haben? Und warum sollten sie nicht genauso rücksichtslos wie er Deals eingehen, die ihnen Hintertüren offenlassen?
Russland, China und andere Staaten wie die Türkei haben langjährige Erfahrungen im Umgang mit Rivalen, mit denen sie mal gemeinsam, mal gegeneinander Interessen durchsetzen. Ein Beispiel ist das Verhältnis der Türkei zu Russland.
"Dealmaking" zum Nachteil der USA
Wenn Trump den Nachbarn Kanada als US-Anhängsel deklariert, wenn er Kontrolle über Grönland will, die Vertreibung der Palästinenser aus Gaza propagiert und Putin Einnahme und Vernichtung seiner Nachbarstaaten zugesteht, dann gibt es keinen Grund mehr, warum andere Staatsführer nicht mehr denn je schwächere Staaten zu reinen Einflusszonen degradieren sollten.
Zumal sich durch den weltweiten Rückzug der USA neue Möglichkeiten eröffnen. Schon jetzt bietet sich China als Alternative etwa in Europa an. Auch kleinere Staaten positionieren sich global, um das neue Machtvakuum zu nutzen.
Längst haben diese Staaten vom Westen gelernt, Entwicklungshilfe und andere Unterstützung als Softpower-Instrument einzusetzen. Dass Trumps Team darauf selbst verzichten will, wird weiter zur langfristigen Schwächung des weltweiten Einflusses der USA beitragen - und damit die globale Ordnung destabilisieren.
Es ist unklar, wie Trump seine Versprechen erreichen will, "Amerika wieder groß zu machen" und der Welt Frieden zu bringen. Bislang scheint seine Politik auf eine Abschaffung der nach dem Zweiten Weltkrieg errichteten Weltordnung hinauszulaufen - an der die USA nicht nur maßgeblich beteiligt waren, sondern von der sie auch überaus profitiert haben.
Trumps "Dealmaking" könnte die Welt vielmehr zu einem Basar verkommen lassen, in der sich Krisen und Konflikte verschärfen, die letztlich auch den USA schaden.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerik...r-100.html
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RE: USA Wirtschaftsdaten und News | 02.03.2025, 19:01
Zitat:MarketWatch
Market Extra
Die Wall Street kann nicht aufhören, über die "Mar-a-Lago-Vereinbarung" zu reden. Einst galt die Idee als abwegig, doch immer mehr Wall Street-Banken nehmen den Plan ernst
By Joseph Adinolfi
Published: March 1, 2025 at 7:30 a.m. ET
Eine Theorie darüber, wie die Trump-Regierung das internationale Finanzsystem umstrukturieren könnte, um den amerikanischen Interessen besser zu dienen, wird an der Wall Street langsam ernst genommen.
Die sogenannte Mar-a-Lago-Vereinbarung, die einst als abwegige Idee galt, hat in letzter Zeit die Aufmerksamkeit von Strategen und Forschern in großen Banken und Forschungsinstituten auf sich gezogen. In Berichten, die MarketWatch zur Verfügung gestellt wurden, haben sie versucht, die Durchführbarkeit eines solchen Abkommens zu untersuchen und herauszufinden, wie es sich auf die Märkte und ihre Kunden auswirken könnte.
Präsident Trump hat nicht angedeutet, dass er ein solches Rahmenwerk verfolgt oder zu verfolgen gedenkt, das von Befürwortern als nichts weniger als eine Neuordnung des internationalen Währungssystems bezeichnet wird.
Aber zumindest zwei der wichtigsten Wirtschaftsberater des Präsidenten - Finanzminister Scott Bessent und Stephen Miran, Trumps Kandidat für den Vorsitz des Rates der Wirtschaftsberater - haben angedeutet, dass es der Regierung helfen könnte, einige ihrer Ziele zu erreichen, insbesondere im Hinblick auf die Verringerung der Schuldenlast der USA und die Wiederbelebung der amerikanischen Produktion.
Dem Wall Street Journal zufolge soll Bessent gesagt haben, dass er sich für "eine Art globale wirtschaftliche Neuordnung" einsetzen werde.
Was ist die "Mar-a-Lago-Vereinbarung"?
Im Wesentlichen würde das Abkommen darauf abzielen, Amerikas größte Handelspartner und Gläubiger für eine Vereinbarung zu gewinnen - oder sie unter Druck zu setzen, indem sie mit dem Zugang zu den amerikanischen Märkten oder dem amerikanischen Sicherheitsschirm drohen -, bei der sie zusammenarbeiten würden, um den US-Dollar zu schwächen, die amerikanischen Kreditkosten zu senken und mehr produktionsbezogene Investitionen in den USA zu fördern - und gleichzeitig die Vorrangstellung des Dollars auf der internationalen Bühne zu wahren.
Im Mittelpunkt des Handels steht der Dollar DXY +0,30%. Obwohl der Dollar seit Jahresbeginn nachgegeben hat, notiert er laut Steve Englander, dem weltweiten Leiter der G-10-Währungsforschung bei Standard Chartered, auf handelsgewichteter Basis immer noch auf dem höchsten Stand seit Mitte der 1980er Jahre.
Die genaue Funktionsweise des Abkommens ist jedoch unklar, und es bleibt fraglich, ob es Trump tatsächlich gelingen könnte, sowohl amerikanische Verbündete wie die Europäer als auch Rivalen wie China zur Zustimmung zu bewegen.
Welches Problem würde das "Mar-a-Lago-Abkommen" lösen?
Wie Miran in einem im November veröffentlichten Papier erläuterte, hat der Reservestatus des US-Dollars seine Vor- und Nachteile.
Einer der Nachteile besteht darin, dass der Dollar ständig überbewertet ist, weil er die Nachfrage nach Reserveaktiva wie US-Schulden ankurbelt.
Es gibt auch Vorteile. Doch je mehr die wirtschaftliche Dominanz der USA schwindet, desto höher werden die mit diesem Status verbundenen Kosten, so Miran. Genau hier soll das Mar-a-Lago-Abkommen Abhilfe schaffen.
Wie würde das funktionieren?
Um ihn in die Tat umzusetzen, müsste Trump Zusagen von amerikanischen Handelspartnern und Gläubigern erhalten, dass sie gemeinsam an der Schwächung des Dollars arbeiten würden. Aber er müsste auch sicherstellen, dass der Verkauf von Dollarreserven die Kreditkosten nicht in die Höhe treibt.
Es gibt noch einen weiteren erschwerenden Faktor: Die Trump-Administration hat bereits Zölle eingeführt, die sie als Einnahmequelle und als Instrument zur Ankurbelung der US-Produktion anpreist.
Eine Erhöhung der Zölle führt aber auch dazu, dass eine Währung stärker wird. Anstatt mehr Unternehmen zu ermutigen, Waren in den USA herzustellen, könnte dies den gegenteiligen Effekt haben.
Um den heiklen Spagat zu schaffen, einen schwächeren Dollar zu schaffen, ohne die Kreditkosten in den USA in die Höhe zu treiben, griff Miran in seinem Papier auf eine Idee zurück, die erstmals von Zoltan Pozsar, dem ehemaligen Marktguru der Credit Suisse, vorgeschlagen wurde, der im Juni ein Papier über das Mar-a-Lago-Abkommen veröffentlichte.
Als Teil der Vereinbarung würden die US-Gläubiger zustimmen, die von ihren Zentralbanken gehaltenen US-Anleihen gegen 100-jährige, nicht handelbare "Jahrhundertanleihen" zu tauschen. Andernfalls könnte Washington damit drohen, sie aus dem US-Sicherheitsschirm zu verdrängen.
Diese Anleihen würden nicht verzinst, könnten aber bei Fälligkeit mit einem leichten Aufschlag zurückgekauft werden. Um die Gläubiger für den Mangel an Liquidität zu entschädigen, würden ihnen Swap-Linien der Fed zur Verfügung gestellt, um ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf zu decken.
"Ein solches Mar-a-Lago-Abkommen gibt einer Version eines multilateralen Währungsabkommens des 21. Jahrhunderts Gestalt. Präsident Trump wird wollen, dass Ausländer für die von den Vereinigten Staaten bereitgestellte Sicherheitszone mitbezahlen", so Miran in seinem Papier.
"Eine Abwertung des Dollars trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in der amerikanischen Produktion bei und verlagert die Gesamtnachfrage vom Rest der Welt in die USA", fügte er hinzu. "Die Beendigung der Reserveschulden trägt dazu bei, die Volatilität der Finanzmärkte und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Schaden zu verhindern. Mit einer Vereinbarung werden mehrere Ziele erreicht."
Miran schlug außerdem vor, von ausländischen Zentralbanken, die US-Schulden halten, "Benutzungsgebühren" zu erheben, die im Wesentlichen einen Teil der normalerweise vom Finanzministerium gezahlten Kuponzahlungen einbehalten und die finanziellen Kosten der Kreditaufnahme verringern würden.
Eine weitere Idee, die in den Rahmen des Mar-a-Lago-Geschäfts fallen könnte: Die Verwendung von US-Vermögenswerten, wie amerikanischen Goldreserven und Land im Bundesbesitz, um möglicherweise US-Schulden zu besichern. Das könnte auch dazu beitragen, die Kreditkosten der USA zu senken, so Bianco, der diese Möglichkeit kürzlich in einem Podcast erwähnte.
Er merkte an, dass Trumps Durchführungsverordnung, die die Einrichtung eines US-Staatsfonds vorsieht, ein Schritt in diese Richtung sein könnte.
Was sind die Risiken?
Selbst wenn es Trump gelänge, ausländische Regierungen für die Schwächung des Dollars zu gewinnen, könnte das Mar-a-Lago-Abkommen unbeabsichtigte Folgen haben.
Indem er die US-Partner zu einer Vereinbarung zwingt, die in erster Linie Washington und der amerikanischen Wirtschaft zugute kommt, könnte er sie dazu motivieren, ihre Suche nach einem Ersatz für den Dollar zu beschleunigen. Das könnte den Reservestatus des Dollars bedrohen, den Trump nach eigener Aussage gerne erhalten würde.
Dies könnte auch ungewollt die Renditen von US-Anleihen und damit die Kreditkosten in die Höhe treiben, da ausländische Käufer eine höhere Entschädigung verlangen, um die Möglichkeit auszugleichen, dass die Kreditvergabe an die USA mit neuen Bedingungen verbunden sein könnte, so Englander von Standard Chartered.
Und es besteht immer das Risiko, dass ein schwächerer Dollar die Preise für US-Importe in die Höhe treibt, was die Inflation anheizen könnte.
Einige der Ziele des Abkommens scheinen sich gegenseitig zu behindern. Ein Beispiel wäre die Entwicklung eines schwächeren Dollars bei gleichzeitiger Förderung ausländischer Direktinvestitionen in den USA. Ein anderes wäre die Ermutigung ausländischer Partner, auf Dollar lautende Vermögenswerte zu verkaufen, um die Währung zu schwächen, ohne die Kreditkosten in die Höhe zu treiben.
Trotzdem sagte Englander, dass der Plan in der von Miran vorgeschlagenen Form funktionieren könnte.
"Kann das funktionieren? Sicher, es kann funktionieren", sagte er. "Wird es funktionieren? Das wird davon abhängen, ob Trump das politische Kapital hat.
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