RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 07:47
(30.09.2020, 08:48)Mr. Passiv schrieb: Das meinte ich mit "verwässern". Schön gesagt :-)
Der Break even liegt bei 13 Jahren, solange die Rentensteigerung bei ungefähr der Inflation liegt.
Nominal betrachtet sind die 80K (die ja n Schnaps mehr sind, aber EGAL!) in einem Monat aufgeholt. Brauchst dazu bei 5% Rentensteigerung nur ca. 106 Jahre lang Rente beziehen ;-)
Wobei mir so was wien Berak even ziemlich wumpe ist. Tausche 4 Jahre Freizeit gegen 500 Euro mtl (Brutto) in 13 Jahren. Da bin ich doch dabei.
4 Jahre... unbezahlbar :-) Habe den Thread noch einmal herausgekramt, da ich von einem nahen Verwandten dazu gefragt wurde. Er will jetzt aufhören zu arbeiten und fragt, ob es sinnvoll ist, jetzt, also 4 Jahre "zu früh" Rente zu beantragen und 48 *0.3%, also 14.4% weniger Rente bis ans Ende aller Tage zu beziehen, oder ob er die Füße stillhalten soll, vom Gesparten und dem noch vorhandenen Einkommen der Frau die 4 Jahre überbrücken soll und dann planmässig ohne Abschläge in Rente geht. Da weiterarbeiten offenbar gar nicht in Frage kommt, muss man auch nicht einplanen, dass die Rente durch 4 weitere Arbeitsjahre noch ansteigen würde.
Wenn ich das dumpf mit Excel berechne, kommt heraus, dass er tatsächlich bis 2042, also 21 Jahre lang, in Summe mehr Rentenzahlungen erhalten haben wird, wenn er sie 4 Jahre früher beantragt. 22 Jahre wären es, wenn er 3 Jahre früher in den Sack haut und bei 2 bzw. 1 Jahr 23 bzw. 24 Jahre. Es dauert also bei der Rente ohne Abzüge volle 21 Jahre, um den Vorsprung von 48 Monaten a 85,6% (=41 Monate volle Rentenzahlung) bei vorzeitiger Verrentung, durch die um 14.4% höhere monatliche Auszahlung wieder aufzuholen. Vermutlich noch länger, weil ja bei den höheren Rentenzahlungen ohne Abzüge mehr Steuerabzüge fällig werden. Und in seinem Fall ist es noch klarer, da ihm ja die Kapitalerträge der 4 selbst finanzierten Überbrückungsjahre flöten gingen.
Hab ich mich da verrechnet oder ist es tatsächlich so ein "no-Brainer"? Einschränkend muss man sagen, dass das natürlich nur dann funktioniert, wenn man dauerhaft auch mit dem geringeren Betrag über die Runden kommen würde.
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 07:58
Moin,
das du meine Aussagen auch anzweifelst und selber rechnest.. ne, ne, ne ;-)
Kurzfassung: Wenn man mit der (angeblich) gekürzten Rente passabel auskommt, dann ist es ein No-Brainer. Ende der Berechnung.
Die, die es nicht machen:
- kommen mit der geringeren Rente nicht klar
- können mangels Brain eh keine sachlogischen Entscheidungen treffen
- "Sind ja nicht blöd" und lassen sie die sauer verdiente Rente "von denen" kürzen
- haben andere Wertvorstellungen von Geld und Lebenszeit
Die anderen machen es einfach.
SG
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 08:27
(16.07.2021, 07:58)Mr. Passiv schrieb: Moin,
das du meine Aussagen auch anzweifelst und selber rechnest.. ne, ne, ne ;-)
Kurzfassung: Wenn man mit der (angeblich) gekürzten Rente passabel auskommt, dann ist es ein No-Brainer. Ende der Berechnung.
Die, die es nicht machen:
- kommen mit der geringeren Rente nicht klar
- können mangels Brain eh keine sachlogischen Entscheidungen treffen
- "Sind ja nicht blöd" und lassen sie die sauer verdiente Rente "von denen" kürzen
- haben andere Wertvorstellungen von Geld und Lebenszeit
Die anderen machen es einfach.
SG
Na, der Fall bei ihm ist ja vielleicht doch etwas anders gelagert. Die Frage ob und wann früher aufhören scheint klar. Er kommt auch ohne Rente für 4 Jahre über die Runde. Die Frage war also lediglich, welcher Weg rechnerisch für ihn der bessere ist.
Und tatsächlich dauert es über 21 Jahre, um den Vorsprung von 3.4 Rentenjahren aufzuholen, den jemand hat, der nur 85.4% von dem bekommt, was der Spätstarter bekommt. Man muss also annähernd 90 werden, um das zu erleben. Und selbst dann lohnt es sich nicht, weil man ja die verlorenen Erträge durch die finanziellen Ressourcen, die in den 4 Überbrückungsjahren verbraucht werden, ebenfalls mit berücksichtigen muss.
Scheint, dass der Staat die Bürger zum Frühstart ins Rentnerleben nötigen möchte!
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 08:52
Er nennt es "Renten-Abschlag", damit es nicht zu viele machen.
Es scheint, dass die Leute dem Braten eben nicht trauen und es deshalb eher selten machen.
Der Staat kennt seine Pappenheimer.
Den Punkt mit den verlorenen Erträgen verstehe ich nicht :-(
Aus meiner Sicht lohnt das lange arbeiten eher deshalb nicht, weil Geld ja auch einen altersbedingt abnehmenden Nutzen hat.
Mit 20 brauchst alles von allem und das doppelt und sofort. Das legt sich bei den meisten im Laufe des Lebens.
Ich sehe für mich keinen Nutzen darin, mit ca. 86 Jahren "ins Plus" zu kommen, wenn ich dafür 4 Jahre Lebenszeit mit der Arbeit verblasen muss.
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 09:00
(16.07.2021, 08:52)Mr. Passiv schrieb: Den Punkt mit den verlorenen Erträgen verstehe ich nicht :-(
Tut mir leid. Nicht gut erklärt! Wäre die Entscheidung, die kommenden 4 Jahren zu überbrücken, müsste er bestehendes Vermögen verbrauchen, um das zu schaffen. Sagen wir mal der Einfachheit halber 10.000€ im Jahr. Im Schnitt erwirtschaftet er 5% Rendite mit diesem Geld. Verbraucht er also in 4 Jahren 4 * 10.000 €, vernichtet er damit gleichzeitig die Kapitalerträge für insgesamt 10 Jahre (4 für die ersten 100.000, 3 für die zweiten etc.). Das muss man meiner Meinung nach ebenfalls berücksichtigen und das macht den späteren Start in die Rente in seinem Fall doppelt unattraktiv.
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 09:01
Nu hab ich es - glaube ich. :-)
Bedankt!
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 09:48
Nur ein Tipp aus der Praxis. Ich bin 7 Jahre früher in Rente gegangen (mit Altersteilzeit).
Für mich stellte sich vor allen die Frage, um wieviel reduziert sich mein Einkommen in diesen 7 Jahre. Ich bin im Ergebnis dazu gekommen, dass ich doch nicht wegen 4€ mehr pro Stunde, einer nicht besonders schönen Arbeitstätigkeit nach gehen will.
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Gruß Hans-Jürgen
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 11:13
ATZ vor gekürzter Rente ist der Königsweg!
Wenn ich den hinbekomme bin ich SOFORT dabei. Sogar gerne mit untariflich langer Laufzeit bei untertariflichem Entgelt.
SG
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RE: MKW 1: Rentenabschlag | 16.07.2021, 17:23
(16.07.2021, 07:47)Kaietan schrieb: Einschränkend muss man sagen, dass das natürlich nur dann funktioniert, wenn man dauerhaft auch mit dem geringeren Betrag über die Runden kommen würde.
Ansonsten könnte man ja noch aufstocken.
In der BWL predigt man ja auch das ein "sicherer Euro" mehr wert ist als ein "unsicherer Euro".
Lieber ein Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach.
So falsch ist die Rechnung also gar nicht die Abschläge in Kauf zu nehmen. Im Prinzip geht es nur darum ob man mit dem Geld klar kommt.
100% sind ok. Aber 86% bringen das Verderben?
Wenn das wirklich so ist, dann spielt sich das Niveau der Rente wirklich schon im Bereich des Existenzminimums ab. Sonst würde ich sagen, dass es möglich ist seine Kosten soweit anzupassen.
Es gibt etliche Leute die das 65. Lebensjahr nicht erreichen und die bekommen nicht einmal ein paar Blumen von der Rentenkasse auf den Sarg gelegt.
"Gerade noch rechtzeitig ist er von uns gegangen" - Ihre Rentenkasse.
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Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
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