Börsenphase? Ich sehe noch keinen Bärenmarkt. Dann stellt sich auch die Frage wie “nachhaltig” könnte der Bärenmarkt sein. Warum befinden wir uns in einem Bärenmarkt. Kannst du Auslöser lokalisieren. Suche Antworten (selbst wenn sie sich als falsch herausstellen).
Cubanpete beschreibt es eigentlich richtig. Du brauchst einen Plan wenn du der Meinung bist “ein Bärenmarkt” steht vor der Tür. Nicht dass du wie das Kaninchen vor der Schlange sitzt und vor lauter Angst erstarrst. Ist mir leider auch schon passiert.
Plan heißt auch Szenarien durchspielen welche Assetklassen sich in der Vergangenheit in einem Bärenmarkt am besten / schlechtesten geschlagen haben. Warum nicht in Anleihen “parken”?
Das schöne an einem Plan ist, dass “dein Kopf” weiß was zu tun ist. Musst es dann halt auch umsetzen. Ist schwer genug. 

(15.03.2022, 12:54)Magnum schrieb: Alles schaut gespannt auf die morgige FED Sitzung.

Citigroup-Ökonom geht für morgen Mittwoch zwar "nur" von einer Leitzinserhöhung um 25 Basispunkte aus. Sieht die US-Notenbank im Mai und Juni jedoch mit zwei Zinsschritten von je 50 Basispunkten nachlegen. Heftig.

Daher wohl der Druck auf Ölpreis und Aktien. Ich kann mich nicht an einen Bärenmarkt erinnern bei steigenden Zinsen. Höchstens an ein Seitwärtslaufen. Vielleicht ist es diesmals anders wegen der drohenden Inflation. Daran glaube ich im Moment nocht nicht.

Ich zitiere mich selber. Ich habe nirgends geschrieben das wir uns in einem befinden. Nur das wir an einer wichtigen Schwelle stehen und das eine Umfrage von Fondsmanagern daran glaubt. Was ich auch eher als Kontraindikator sehe.

Die Ankündigung der Zinserhöhungen bis Ende Jahr werden IMHO erstaunlich gut aufgenommen. Sowohl der Future wie auch der Index versuchen aus der Flagge auszubrechen. Mal sehen ob es gelingt.

Ich bin da noch etwas skeptisch was die Erholung angeht, zumindest wenn ich mir die gleitenden Durchschnitte anschaue.
Der 50er und 150er sind nach Süden geneigt der 200er steht "noch" horizontal, wenn der 150 den 200 von oben kreuzt und der 200er runter dreht ist es vorbei mit der Erholungsträumereien.

diese gleitenden Durchschnitte bilden die Vergangenheit ab, sie taugen kein Stück als Prognose für die Zukunft

(17.03.2022, 17:42)Storch schrieb: diese gleitenden Durchschnitte bilden die Vergangenheit ab, sie taugen kein Stück als Prognose für die Zukunft

oder anders formuliert: Der Kurs bildet die GD's. Die GD's bilden nicht den Kurs.

(17.03.2022, 17:42)Storch schrieb: diese gleitenden Durchschnitte bilden die Vergangenheit ab, sie taugen kein Stück als Prognose für die Zukunft

Dann sind wir doch äusserst gespannt auf deine Methoden, mit denen Du Prognosen für die Zukunft erstellen kannst.

Die Prognose für die Zukunft magst haben?

Ich helfe ja, wo ich kann:

"Die derzeitige Marktlage ist geprägt von einer gedämpft, diffus optimistischen Unsicherheit. Neben den Zinseinflüssen spielen insbesondere die Inflationsunsicherheiten im Zusammenspiel mit den teilweise herrschenden Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Gesamtlage, die sich regional gesehen zu Anzeichen einer deutlichen Abkühlung der Wirtschaftsleistungen, auch in den Schlüsseltechnologien, verdichten könnten, eine prägende Rolle.
Insgesamt sind also keine klaren Indikationen der Zukunft vorherrschend, sodass die Gefahr einer Marktkorrektur besteht, innerhalb derer es aber immer wieder zu chancenreichen Möglichkeiten kommen kann. "

Nu alles klar?

(17.03.2022, 18:47)Magnum schrieb: Dann sind wir doch äusserst gespannt auf deine Methoden, mit denen Du Prognosen für die Zukunft erstellen kannst.

Gibt es nicht, braucht es nicht. Es genügt zu wissen dass es das nicht gibt. Zu wissen dass man nichts weiss sozusagen.

Alle Methoden die mit wenig Volatilität gute Ergebnisse erzielen haben eines gemeinsam: die grössten Probleme liegen in der Zukunft. Je besser ein System eingestellt ist (oder zu sein scheint) desto anfälliger ist es auf schwarze Schwäne.

Ich gehe sehr methodisch vor, weiss aber dass keine Methode der Welt Prognosen für die Zukunft erstellen kann. Aus dem einfachen Grund weil es in Zukunft unerwartete Ereignisse geben wird. Diese werden grosse Volatilität auslösen. Und hier ist der Punkt um anzusetzen.

Eine Methode die auf einen gleitenden Durchschnitt achtet ist per se fragil; I got the jig and you got the saw... (OK, fairerweise: one good trend pays for 'em all).

Hier ist mein Dilemma: eine Methode muss Volatilität nicht nur vertragen, sie muss davon sogar profitieren. Die einzige Methode mit der man so etwas erreichen kann ist billig kaufen und teuer verkaufen. Das hingegen widerspricht meinen Grundsätzen in anderer Hinsicht: ich will kaufen was steigt, nicht was fällt.

Ich habe dieses Dilemma bei jeder Methode etwas anders angepackt. Und es scheint zu funktionieren, die letzten Krisen haben mir zwar zunächst Schaden verursacht aber die grössere Volatilität hat mich schlussendlich reicher gemacht, ich stand am Schluss besser da als ohne die Probleme. Meine Methoden sind  antifragil geworden, ich profitiere von steigender Volatilität, von unvorhersehbaren Ereignissen.

Das einzige das man mit Sicherheit voraussagen kann: es gibt nichts volatileres als die Volatilität.

(17.03.2022, 18:47)Magnum schrieb: Dann sind wir doch äusserst gespannt auf deine Methoden, mit denen Du Prognosen für die Zukunft erstellen kannst.

Mal abgesehen von der Häme, die für mich da so durchklingt.

Es geht einfach nicht. Zum wiederholten Mal: keiner kennt die konkrete Zukunft.
Das Akzeptieren dieser Tatsache ist m.E. ein wichtiger Schritt zum erfolgreichen Börsianer.

Das Einzige was geht, ist aus der Vergangenheit zu schließen:
Es ist häufiger x als y passiert, also setzt Du auf x - OHNE zu wissen, ob x auch diesmal passiert.
(Mit Exitstrategie, wenn x nicht kommt und auch, wenn x eintritt.)

Oder völlig anders: Der Aktienmarkt steigt seit Ewigkeiten kontinuierlich an.
Aber wo der DAX am Jahresende steht - keine Ahnung. Diese Börsenspielchen sind nutzlos.

Und, um dem Ganzen noch was konstruktives beizugeben. Übertreibungen werden eigentlich immer korrigiert.
Man weiß nicht wann, aber sie werden. Genauso wie die nächste Baisse kommt.
Mit den Übetrreibungen verdiene ich jedenfalls im Schmudepot mein Geld und mit dem kontinuierlichen Anstieg der Aktienmärkte beim DGI-Depot.

Hatten wir alles schon, aber ist vielleicht mal wieder Zeit, sich die Basics neu bewusst zu machen.