(27.10.2022, 22:25)Auge schrieb: Was ist bei Heizkörpern schlauer um Energie zu sparen?
Einen Teil der Heizkörper komplett abdrehen, also teilweise kalt.
oder
Alle Heizkörper auf kleiner Flamme anlassen, also alle lauwarm.
Und bitte nur die Leute, die sich wirklich zum Thema belesen haben.
Eine Begründung oder link wäre schön.
Passt vielleicht besser in diesen Thread hier?
Richtig heizen im Winter – 13 Tipps zum Energiesparen
Dezember 2016
https://www.vaillant.de/21-grad/rat-und-...im-winter/
Darum sollten Sie die Heizung im Winter nie voll aufdrehen
07.01.2022
https://www.fuersie.de/lifestyle/darum-s...-8100.html
Richtig heizen: Mit diesen 15 Tipps sparst du Geld und schonst die Umwelt
26. Oktober 2022
https://utopia.de/ratgeber/richtig-heize...ps-sparen/
Richtig heizen: So lassen sich Energie und Geld sparen
18.10.2022
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/...en174.html
@Auge
Ich denke das man das nicht generell pauschal sagen kann wie es besser bzw. günstiger ist.
Was für eine Heizung ist es? Was für Heizkörper? Eigentümer von EFH/MFH oder Mieter im
großen Wohnbunker?
Aus meiner Sicht ist es am günstigsten wenn man die Räume die man viel "bewohnt" gut heizt -
und die anderen die selten oder kaum bewohnt werden eher kaum bis gar nicht heizt.
Dann muss man aber vorsichtig sein wie in den nicht beheizten Räumen die Temperatur aussieht -
Schimmelgefahr! Dementsprechend öfters mal Stosslüften.
Meine Heizungsfachmann sieht das anders. Er hat alle Heizkörper - Sommer wie Winter auf Stufe
3 eingestellt - permanent, durchgehend. Die Heizung schaltet sich entsprechend der Aussentemperatur
ein oder aus. Im Sommer ist die Heizung dementsprechend aus auch wenn die Thermostate auf 3
eingestellt sind. Er steuert seine ganze Heizungsanlage - vom Brennwertkessel bis zu den Heizkörpern
mit dem Smartphone.
Seine Meinung -> die Heizkörper sollten so gross wie nur möglich sein -> je größer die Heizkörper
(Wärme-Abstrahlungsfläche) desto niedriger kann man mit der Vorlauftemperatur fahren (am geringsten
bei Fussbodenheizung). Je niedriger die Vorlauftemperatur und je grösser die Heizkörper desto größer
die Wärmeabgabe und dadurch sehr niedrige Rücklauftemperatur. Je niedriger die Rücklauftemperatur
desto stärker kann das Abgas der Gasverbrennung runtergekühlt werden -> kondensiert am Wärmetauscher
und holt das Maximum der Wärme aus den Abgasen heraus (-> das ist Sinn der Brennwerttechnik).
Hoffe ich habe das einigermassen korrekt wiedergegeben wie ich mich an unser Gespräch erinnere.
Er hat auf die Wohnfläche umgerechnet ca. 30% weniger Verbrauch als wir bei uns im Haus.
Das ist schon eine Hausnummer. Aber er ist auch Fachmann der ständig an den optimalen Einstellungen
tüftelt - Heizkörperkurve, Vorlauftemperatur, Pumpeneinstellung,... - und weiß was er macht, bzw.
an welchem "Rädchen" er drehen muss um nochmal ein bisserl mehr rauszuholen.
Er regelt alles über die Einstellungen am Gas-Brennwertkessel - Vorlauftemperatur entsprechend der
Aussentemperatur zwischen 30 und 40 Grad - ständiges tüfteln an der Steilheit der Heizkurve -
die bei weniger gut gedämmten Häusern / schlechteren Fenstern steiler sein muss als bei besser
gedämmten Häusern / besseren Fenstern. Hat viele große Heizkörper aber keine Fussbodenheizung.
Wie gesagt - er hat sehr viel mehr KnowHow als der Normalo der das sicher nicht so hinbekommt.
Frage ist jetzt bei Dir welche Möglichkeiten Du hast - bist Du Mieter im großen Objekt oder Eigentümer
eines Hauses - dann kannst Du hier mehr oder weniger selbst beeinflussen. Gut gedämmt oder
schlecht gedämmt -> andere Vorlauftemperaturen - mehr oder weniger Möglichkeiten beim Heizverhalten.
Gut gedämmt -> Zimmer wird schneller warm wenn Heizung vorher aus oder niedrig eingestellt war.
Schlecht gedämmt -> Zimmer braucht sehr viel länger zum warm werden -> die entsprechend viel
bewohnten Räumer besser nicht aus oder zu niedrig einstellen -> besser smarte Thermostate benutzen
die die Raumtemperatur regeln - je nachdem wie man die Räume bewohnt -> keiner zuhause niedrig -
wenn in der Regel ab 17 Uhr zuhause dann ab 16 Uhr höher heizen lassen damit es warm ist wenn man
nach Hause kommt.
Willst Du einzelne Räume niedrig oder gar nicht beheizen -> Schimmelgefahr wenn Du die Tür zu
einem warmen Raum öffnest -> die warme Luft herausschwabt und sich im Rest der Wohnung verteilt
-> warme Luft kondensiert an den kalten Aussenwänden der nicht beheizten Räume wenn die
Temperatur dort unter 16 -18 Grad liegt -> öfters Stosslüften ist dann Pflicht.
Wir machen es jetzt so das wir einige Räume gar nicht heizen die kaum genutzt werden - wegen
Schimmelgefahr wird mehrmals täglich bei runtergedrehten Thermostaten stossgelüftet.
Wir sind generell nicht so kältempfindlich bzw. mögen es nicht zu warm. Wenn ich lese das 20-21
Grad empfohlen werden ist das für mich nicht nachvollziehbar - viel zu warm. Bei uns sind es eher
19 Grad. Wenn wir Freunde besuchen schlägt es uns fast wieder rückwärts raus wenn die geheizt
haben - oft viel zu warm, wenig gelüftet, schwere warme Luft - macht müde. Fühlt sich deutlich
über 21 Grad an - eher 23 bis 25 Grad. Hatte in der Realschule einen Klassenkameraden der
Grieche war. Saß ständig mit Jacke im Unterricht - ihm war immer kalt. Hatten auch das Thema
Ölverbrauch, Heizung,.... Er meinte das sie daheim immer 25 Grad oder mehr in der Wohnung haben -
schon extrem - aber so hat jeder sein eigenes Wärme-Kälte-Empfinden.
Möbel machen auch viel aus - viele Echtholzmöbel strahlen von sich aus Wärme und Gemütlichkeit
aus - können wahrscheinlich auch mehr Wärme speichern. Moderne Weisslack-Möbel wirken kalt
und steril. Da kann es einem in einer Wohnung mit nur 19 Grad warm sein und in der anderen mit
21 Grad trotzdem irgendwie frösteln.
Unterm Strich denke ich das man Deine Frage nicht generell beanworten kann - wie und wann man
am meisten spart - Dämmung, Heizkörper, Einstellungsmöglichkeiten an der Heizung - da gibt es
viel zu viele Unterschiede.
Ich denke das man wahrscheinlich am besten fährt wie es mein Heizungsfachmann macht - niedrigste
Vorlauftemperaturen - hohe Wärmerückgewinnung am Brennwertgerät durch niedrige Rücklauftemperaturen.
Intelligente Steuerung über Aussentemperatur und Absenktemperatur in der Nacht - früher absenken -
später hochregeln - Auslegungstemperatur der Heizung auf 19 - 20 Grad.
Wenn Du Mieter bist ist es wahrscheinlich am besten bzw. der Spareffekt am höchsten wenn Du Dir
smarte Thermostate für die viel bewohnten Zimmer besorgst und entsprechend programmierst -
die weniger bewohnten Zimmer dann gar nicht oder nur sehr gering heizen (Einstellung 1 bis max. 1,5).
Lese Dir mal die Links oben durch - denke die sind ganz hilfreich....