(17.11.2022, 16:47)Lancelot schrieb: Auf den Punkt. Es wundert mich ein bisschen, weil wir doch so viele Sachen haben, bei denen wir mehrere Lösungen haben, die alle gewisse Vor- und Nachteile haben.
Wir fahren Benziner, Diesel und Elektro Autos.
Wir heizen mit Strom, Gas, Elektrizität und Holz.
Schon früher haben wir Strom mit Braunkohle, Steinkohle, Gas und Wasser- und Kernkraftwerken erzeugt.
Lange Strecken im Land legen wir mit dem Auto, Bahn oder Flugzeug zurück.
Aber bei neuen Sachen muss es dann immer die eierlgende Wollmilchsau sein. Im industriellen Umfeld bzgl Speicher ist das echt inzwischen unerträglich. Je nachdem was und wie das messe und bewerte ist der eine Speicher besser als der andere. Ein Speichersystem ist dann bescheuert, wenn ist in jeder Kategorie von anderen Systemen ausperformed wird.
Schon komisch. Irgendwie sieht man das Phänomen überall.
Ist auf jeden Fall so - aber irgendwie auch nachvollziehbar - es ist einfach eine große Investition - egal wie man es
macht - manche Lösungen sind teurer als andere - da will man dann einfach wissen ob es wirklich die beste Lösung
ist oder eine andere noch besser ist - oder ob die beste Lösung wirklich sein muss wenn es eine viel günstigere
Lösung gibt die zwar schlechter "performt" aber eben um einiges günstiger ist.
Aktuell scheint ja jeder weg von Gas zu wollen - Wärmepumpe, Solar, PV, Wärmedämmung - hohe Nachfrage,
Fachkräftemangel - das treibt die Preise hoch. Gleichzeitig könnte dann aufgrund der dann geringeren Gas-Nachfrage
der Gaspreis dann auch wieder sinken und die Gasheizung am Ende billiger sein als anderes.
Habe im Bekanntenkreis ein paar die genau das denken und erstmal die Entwicklung abwarten wollen anstatt sich
für eine Wärmepumpe zu entscheiden, die - bis sie mal mit allem drum und dran eingebaut ist mind. 40.000 Euro
kostet. Das ist dann schon die Überlegung ob man noch schnell eine Gasheizung einbaut bevor diese ab 2024
nur noch mit Auflagen installiert werden darf (min. 65% Biogas)
->
https://www.thermondo.de/info/rat/erneue...effizienz/
Neue Gasheizung inkl. Einbau kommt auf um/unter 10.000 Euro - Wärmepumpe liegt bei ca. 40.000 Euro mit
allem drum und dran. Wärmepumpe allein könnte aber eng werden wenn keine Gebäudewärmedämmung vorhanden
ist - die käme dann ggfs. noch dazu - da kommen ruckzuck mind. 30-40.000 Euro oben drauf - je nach Gebäude
und wenn man dann noch Fenster austauscht kann das auch schon gar nicht mehr weit weg vom sechsstelligen
Bereich landen.
Unterm Strich - auf der einen Seite unter 10.000 Euro für eine Gasheizung die weniger verbraucht und effizienter ist
als die alte Heizung - auf der anderen Seite der vielfache Betrag wenn man es richtig macht.
Frage ist dann wieviel kostet das eine im Betrieb und wieviel das andere (ist ja nicht umsonst) - wie ist die Differenz -
wann sind die extremen Mehrkosten wieder drin bzw. ab wann spart man dann wirklich Geld?
Ist am Ende eine Wette weil man nicht weiß wie sich Strom- und Gaspreise in den nächsten Jahren entwickeln.
Wenn die Gas-Nachfrage runter und die Strom-Nachfrage immer weiter hoch geht, könnte Gas günstiger und Strom
teurer werden - dann würde sich der Schnittpunkt weiter um Jahre nach hinten verschieben.
Dann ist natürlich auch die Frage ob man lieber nochmal ein paar (10-15) Jahre mit Gasheizung überbrückt und
abwartet wie sich alles entwickelt bis sich herauskristallisiert was wirklich am besten ist und vielleicht auch ganz neue
oder viel effizientere, günstigere Möglichkeiten verfügbar sind. Ist ja alles im Wandel und Fortschritt.
Bessere, effizientere Wärmepumpen (die eine Wärmedämmung überflüssig machen) - bessere PV-Anlagen und
günstigere Stromspeicher,.....
Finde schon das es im Moment schwer ist sich für das beste Konzept zu entscheiden - wenn es um den Geldbeutel geht.
Einfach weil zu vieles schwer abschätzbar ist.