(08.09.2023, 16:49)Lancelot schrieb: Mir gehören "international anerkannt" ein paar hundert Yandex Aktien.
Ich bleibe dabei. Eine Aktie ist ein verbrieftes Recht. Wie ein Bond, Gilt, Futures, Option, SWAP, SPAC...oder Cash auch. Wenn jmd dich da f*cken will, tut er das.
Ich denke ein großer ETF hat ähnliche "operation Risks" wie eine "etablierte Aktie". Nicht mehr und nicht weniger. Alles andere ist Wunschdenken.
Falls du ein ADR/GDR auf Yandex gekauft hast, wie die meisten Deutschen da kein direkter Handel möglich war, dann hast du rechtlich nichts anderes als einen "Eine-Aktie-ETF" bei dem die Aktien sogar physisch hinterlegt sind.
Lukoil wurde mir direkt eingebucht,
kein Problem. Selbst die Dividenden werden angesammelt und verwahrt.
Gazprom und Rosneft hängen weiterhin in der Schwebe und ich hoffe das sich nochmal eine Möglichkeit bietet diese gegen Originalaktien zu wandeln.
Eine Auszahlung will ich gar nicht haben.
Von Russland und dem ADR Emittenten aus wäre ein Tausch kein Problem gewesen. Allerdings
könnte es passieren das beim Wandel in Russland minimale Cent Beträge an "Gebühren" anfallen und deswegen untersagt der US Staat diesen Wandel.
Es geht also ohne Untertreibung um Cent Beträge die den Wandel verhindern. Wir dürfen uns also bei der US Politik und den völkerrechtswiedrigen Sanktionen bedanken.
Gleichzeitig verhindern Gesetze eine Löschung oder schlichte Auszahlung der ADR. So weit, so gut.
Beim ETF hast du noch Emittenten dazwischen und US-Gesetze und Versicherungen. Wenn einer von denen dazwischen grätscht hast du Pech.
Und das macht insgesamt einen ETF strukturell anfälliger für Probleme.
Mit ADR, GDR und ETF habe ich persönlich schlechte Erfahrungen gemacht. Die Story mit Russland war einfach nur die Sache die das Fass zum Überlaufen gebracht hat.
Da es mit China genauso kommen wird habe ich alle ADR verkauft und gegen HK/KY/BM usw eingetauscht. Hauptsache weg aus dem US Rechtsraum.
KOC Holding habe ich verkauft. Ansonsten halte ich nur noch US ADR aus Südkorea.
(08.09.2023, 17:49)vrider73 schrieb: Ist der Besitz von Aktien nicht eigentlich auch was theoretisches? Klar habe ich ein Depot wo die sich drin befinden. Aber ist das mehr als ein Versprechen daß es so ist?
Ich kann keinen Schein da raus nehmen, irgendwo auf den Tisch legen und sagen: gib mir dafür x Dollar und leg sie Sir in Dein Depot.
Wir haben nix in der Hand außer Zugangsdaten zu diversen Internetseiten und müssen vertrauen daß stimmt was da steht und ich aus dem ganzen wieder etwas machen kann was ich in die Hand nehmen kann.
Denke ich da falsch?
Die Aktien sind Sondervermögen der Broker und dürfen nicht angetastet werden, außer man erlaubt es ausdrücklich für den Verleih der Aktien.
Mit krimineller Energie wäre es theoretisch denkbar das der Broker Sachen verkauft/verleiht/veruntreut die ihm nicht gehören.
Aus Erfahrungswerten weiß man aber das dies noch nie geschehen ist und deswegen ist es sowieso auch ratsam etablierte Broker zu wählen. Bei so einem Betrug im großen Stil würde es vermutlich an verschieden Stellen auffallen.
Wahrscheinlich würden die illegalen "Verkäufe" auch wieder rückabgewickelt werden und irgendwelche Versicherungen dafür gerade stehen.
Als Besitzer von Aktien bist du bestens abgesichert. Besser gehts eigentlich kaum.
Anders sieht es zum Beispiel aus wenn du deiner Bank Geld gibst, dann machen die damit was die wollen und wenn irgendeiner was von "Einlagensicherung" sagt, dann sollten die mal das Kleingedruckte lesen.
Bei einer "allgemeinen Systemkrise" greift diese Versicherung nämlich überhaupt gar nicht. Egal ob das 100k oder 200k pro Konto sein sollen.
Gold im Tresor was versicherert ist, das ist wahrscheinlich am besten. Direkt danach kommen Aktien und vergleichbare Wertpapiere.
Was will man mehr?
(08.09.2023, 18:06)Lancelot schrieb: Das ist ja dann das nächste Level. Verwahrt dein Borker das richtig? Geht deine Banke pleite.
Wenn dein Broker pleite geht, kann es Monate dauern bis du deine Aktien bekommst.
Die Verwahrstelle wird ja beim Kauf angegeben, die liegen nie beim Broker.
Brokerpleiten sind nichts neues und die Prozesse für die Übertragungen sind komplett durchstrukturiert. Es würde mich wundern wenn das "Monate" dauert bis man wieder handeln kann.