2023 ist nicht mein Jahr. Ich habe es aber schon mal geschrieben. Je größer das Konto, umso geringer die prozentuale Rendite. Anbei meine Ergebnisse seit 2020.
Von Glückssträhne kann also keine Rede mehr sein. Daytrading hat auch nichts mit Gambling zu tun. Nur wer zockt, der spielt. Man muss schon systematisch vorgehen und Trades eingehen, die eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit aufweisen. Wer verliert scheitert i.d.R. immer an seinen Emotionen und an seiner Disziplinlosigkeit.
(25.11.2023, 11:59)Speculatius schrieb: Also für 0,033 % pro Tag, das sind vielleicht 8-9 % pro Jahr, würde ich mir den Stress definitiv nicht antun
Die muss man ja auch erst mal konstant schaffen, gar nicht so einfach, vor allem über längere Zeit im unterschiedlichen Marktumfeld.
losgelöst vom zugrundeliegenden Kapital fehlt m.M.n. fehlt die entscheidende Kenngröße - der Drawdown
- Rendite 10% pro Jahr mit einem DD von >75% überlebt man wahrscheinlich nicht sehr lange.
- Rendite 10% mit DD <25% zeigt, dass man durchaus höher ins Risiko gehen kann
Fast schon ein HolyGrail - gibt es dafür eigentlich eine Definition (Zeitdauer, DD, Mindestrendite etc.)?
| 27.11.2023, 22:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.11.2023, 22:30 von J R.)
diese 1%-Aussage bezieht sich auf eine Berkeley-Studie von Barber et. al. 2014 und es wurden die Daten der Daytrader aus Taiwan aus dem Zeitraum 1992 bis 2006 ausgewertet. https://faculty.haas.berkeley.edu/odean/...0Skill.pdf
Zitat:... We document economically large cross-sectional differences in the before- and after-fee returns earned by
speculative traders by analyzing day traders in Taiwan from 1992 to 2006...
Wenn ich überlege, wie simpel ich in dieser meiner Anfangszeit am Traden war, dann wundern mich diese schlechten Zahlen nicht.
Die Orderspesen waren damals gewaltig, musste 1989 für einen Roundturn 2,4% Gebühren zahlen und selbst bei einer Direktanlagebank im Jahr 1994 noch 2%, heute gibt es das kostenlos oder gegen geringes Entgelt.
Fundamentale Daten oder Firmennachrichten waren nicht so leicht verfügbar wie heute, musste z.B. von S&P-Verlag Jahresbücher kaufen und die Charts kamen von Datenlieferanten wie Hoppenstedt. Kann mich erinnern, dass ich eine Zeitlang Kurse vom Videotext des Fernsehers abtippte, erst später kamen Modems und dann das Internet zum Einsatz. Auch die Geräte wurden immer besser, anfangs hatten die besten Intel-PCs gerade mal 80486er Prozessoren, heutzutage kann jedes Smartphone mehr als die besten Geräte zu jener Zeit. Ausserdem wird man mit jeder Krise abgehärterter und die Lernkurve steigt (hoffentlich) an: 1987, 1991, 1997, 2001, 2008, 2011, 2020 usw.
Im Beobachtungszeitraum der Studie gab es das volle Programm: Hausse, Peaks, Panik am 9/11, Crash und Erholung, siehe Taiwan-Index (von Langfristchart).
(27.11.2023, 15:35)cubanpete schrieb: Das mit den Dividendenanlegern kann ich beantworten, ich mache das jetzt ziemlich genau 10 Jahre. Der CAGR ist lausige 8.82% pro Jahr, noch nicht mal meine angestrebten 10% erreicht. Ist netto nach Abzug der Steuern. In den fast 10 Jahren sind das nach einigen Bezügen (ich lebe davon) plus 122.39%, also etwas mehr als verdoppelt. Also das was ein daytrader in wenigen Monaten schafft.
Nur 8,82% CAGR pro Jahr? Das kann ich nicht nachvollziehen, weil Du ja jahrzehntelang Erfahrung an der Börse hast.
Der User "Dividendenjäger" hat mehr als 10% pro Jahr, ich selbst persönlich auch.
(28.11.2023, 09:56)deafstock schrieb: Nur 8,82% CAGR pro Jahr? Das kann ich nicht nachvollziehen, weil Du ja jahrzehntelang Erfahrung an der Börse hast.
Der User "Dividendenjäger" hat mehr als 10% pro Jahr, ich selbst persönlich auch.
Tja, der Preis der Stabilität. Kleine Vola, kleine Performance. Ist meine Rente...
Aber so ganz zufrieden bin ich natürlich auch nicht. Ich habe mich mehr auf die Zockerstrategie konzentriert und dort lohnt sich das. Ich denke die Zockersstrategie wird bald die Dividendenstrategie von der Grösse her überholen, die Differenz der Performance ist riesig. Die Dividendenstrategie hat viele Jahre besser performt und es gibt bei jeder Strategie mal schlechtere Jahre. Da das Geld kontinuierlich wächst ist die aktuelle Performance auch hoch bewertet.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.
ich kann mich nur wiederholen. Je größer das Konto, umso geringer wird die prozentuale Rendite.
die meisten Anleger sind doch mit Konten <100.000€ unterwegs
da ist jede Dividendenstrategie pure Lebenszeitverschwendung.
Jeder, der doch an die Börse kommt, hat den Traum eines Tages von seinen Börseneinnahmen leben zu können. Mit einer Dividendenstrategie ist der Weg zur finanziellen Freiheit nur schwer erreichbar. Nur wer ganz früh anfängt, regelmäßig ins Depot einzahlt, der kann nach Jahrzehnten davon leben. Ein Selbstläufer wie vahana immer erzählt, ist das mit Sicherheit nicht. Grundvoraussetzung ist immer ein gutes Gehalt und eine hohe Sparquote um regelmäßig Geld in sein Depot pumpen zu können. Nur so bekommt man auch die entsprechende Größe, um 5-stellige Dividendeneinnahmen pro Jahr verbuchen zu können. Der Weg dorthin ist allerdings auch schwierig.
Die Wahrscheinlichkeit vom Daytrading leben zu können, ist mMn wesentlich höher als von Dividenden eines Tages leben zu können.
(28.11.2023, 12:08)Wolkenmann schrieb: Die Wahrscheinlichkeit vom Daytrading leben zu können, ist mMn wesentlich höher als von Dividenden eines Tages leben zu können.
Würde man das statistisch auswerten, würde man evtl. auf gleich Resultate kommen.
Die Einkommenstabelle von Ste Fan zugrundegelegt dürften etwa nur 1-3 % aller Beschäftigten jemals in die Lage kommen, so viel zu sparen und in Wertpapieren anzulegen, um am Ende ihres Arbeitslebens (ggf. früher) von deren Dividenden leben zu können. Diese Quote entspricht annähernd der der dauerhaft erfolgreichen (Day-)Trader.
(28.11.2023, 12:44)Speculatius schrieb: Würde man das statistisch auswerten, würde man evtl. auf gleich Resultate kommen.
Die Einkommenstabelle von Ste Fan zugrundegelegt dürften etwa nur 1-3 % aller Beschäftigten jemals in die Lage kommen, so viel zu sparen und in Wertpapieren anzulegen, um am Ende ihres Arbeitslebens (ggf. früher) von deren Dividenden leben zu können. Diese Quote entspricht annähernd der der dauerhaft erfolgreichen (Day-)Trader.
Hier ist ein Irrtum. Bei Dividendenaktien geht es nicht um die Dividenden. Es geht bei allen Aktien immer nur um die Gesamtperformance. Der Cashflow ist zwar am Ende auch wichtig, kann aber auch durch Verkäufe erreicht werden. Dividenden sind eigentlich schlecht wegen der Doppelbesteuerung. Aber Firmen die grossen Cashflow erarbeiten und keinen so grossen Investitionsbedarf haben zahlen meist auch gute Dividenden.
Bei Dividendenaktien geht es um Stabilität, kleinere Schwankungen, Sicherheit. Es sind oft Firmen die Weltmarktführer sind und an denen man kaum vorbei kommt.
Ich muss zugeben dass meine Dividendenstrategie ziemlich faul ist, ich handle nur ein paar Mal pro Jahr. Ich werde den letzten Monat dieses Jahres benutzen speziell die Verkaufs Strategie zu optimieren. Ist aber schwierig, jede Veränderung hat unvorhersehbare Nebenwirkungen...
Ein Punkt ist die Haltedauer, die ist bei mir mindestens zwei Jahre. Aber wenn eine Firma nicht mehr alle meine Kriterien erfüllt so habe ich sie bis jetzt zwei Jahre auf Hold gesetzt und erst danach verkauft. Das werde ich wohl ändern, das Nicht-Verkaufen war wohl verantwortlich für die relativ schlechte Performance. Nach der Mindest Haltezeit werde ich wohl nächstes Jahr damit anfangen sofort zu verkaufen wenn die Kriterien nicht mehr erfüllt sind.
Ich will nie mehr cash als nötig, und ein Vorteil von Dividenden Strategien ist es dass immer genügend Kandidaten vorhanden sind und dass man auch grössere Beträge problemlos unterbringt.
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