Versteh deine Rechnung nicht.

Z.B. Naturstrom liegt bei 1500 KWh 28 ct ohne, 39 ct mit Grundgebühr. Mein Anbieter sogar bei 36 ct incl. Grundgebühr. Wie kommst du bei dir darauf mit 49 ct sei das günstigste in Deutschland? Was stimmt da nicht?

Davon ab, gibt es keine Quellenangabe bei dem Link, man weiß also nicht ob Arbeitspreis oder Gesamtpreis gemeint ist. Vielleicht ist ja der Arbeitspreis gemeint, da liegt Deutschland bei z.B. 28 ct/KWh.

Hier die Daten von Eurostat, aber 2023 1. Halbjahr, aktuel sind die Preise hier wieder gesunken:
https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/...reise.html

Privathaushalte
   
Gewerbliche Kunden:
   

(26.05.2024, 10:10)saphir schrieb: Versteh deine Rechnung nicht.

Z.B. Naturstrom liegt bei 1500 KWh 28 ct ohne, 39 ct mit Grundgebühr. Mein Anbieter sogar bei 36 ct incl. Grundgebühr. Wie kommst du bei dir darauf mit 49 ct sei das günstigste in Deutschland? Was stimmt da nicht?

Die individuelle Rechnung. Je geringer der Stromverbrauch, desto höheres Gewicht des Grundpreises am Gesamtpreis und desto höher dann auch der Preis pro kWh. Mein Gesamtverbrauch im letzten Jahr war bei 721 kwH, wer hat schon einen so geringen Verbrauch? Keiner, zumindest keiner hier im Forum.

Dann müssen die ganzen Schummeleien mit Anbieterhopping rausgerechnet werden. 
Motto: Tarif nur 1 Euro pro Monat***
Ganz unten im Kleingedruckten steht dann bei ***: 1 Euro im Monat für die ersten sechs Monate, danach 99,99 Euro/Monat

Klar könnte ich wenn ich wollte jedes Jahr zu einem neuen Anbieter hoppen, um die Superduper-Sonderangebote für die ersten 12 Monate mitzunehmen und nach 12 Monaten ziehen wir mit Gesang in das nächste Restorang. Für die paar ersparten Kröten mache ich den Quatsch aber nicht, das ist was für die sparsamen Schwaben.  

Wir wissen alle: das kostenlose Mittagessen gibt es nicht, die Statistiker vom Statistischen Bundesamt werden ihre Arbeit schon ordentlich machen, und wenn die zu dem Ergebnis kommen, das insgesamt in Deutschland Privatkunden das meiste Geld für Strom bezahlen, vertraue ich auf die Richtigkeit ihrer Recherchen.

Aber bitte: du darfst gerne das Statistische Bundesamt anschreiben und ihnen erzählen, daß sie alle Idioten sind und du alles besser weißt. Ist dir unbenommen.

Also:

Gemäß Statistischem Bundesamt lag der Gesamtpreis pro kWh inkl. aller Steuern, Abgaben und Umlagen (Döner mit allem) im zweiten Halbjahr 2023 für Privatkunden mit einem Stromverbrauch unter 1.000 kWh/Jahr (zu denen ich gehöre) bei....


Quelle: https://www-genesis.destatis.de/genesis/...breadcrumb

Mein Preis für den gleichen Zeitraum ist aber nur bei:

49 Cent.

Also über 8 Cent niedriger. Das allein zeigt ja schon, daß ich nicht vom teuersten Anbieter der Welt meinen Strom beziehe.

Das ist echt wenig Stromverbrauch, versteht ich aber immer noch nicht. Und beim Wechsel muss man wirklich aufpassen.

Nach meiner Erfahrung hilft entweder man hat Erfahrungswerte bei einem Abieter der immer relativ günstig, zumindest nicht teuer ist (bei mir z.B. Naturstrom oder unsere Stadtwerke im Ort). Dann einfach da bleiben.

Oder/und am besten die AGB durchlesen, wenn da drin steht dass der Anbieter bei steigenden Einkaufspreisen das Recht hat zu erhöhen und bei fallenden Einkaufspreisen die Pflicht die Preise zeitnah zu senken, ohne viel Text den man nicht versteht, dann ist das ein gutes Zeiches.


Es gibt ja auch eine andere Erklärung bei den Daten: dass es in Deutschland besonders viele Gauner gibt die die niedrigen Einkaufspreise nicht weiter geben. Also dass die privaten Stromkosten bisweilen nicht durch das Stromsystem teuer sind, sondern hier besonders viele Abzocker unterwegs sind.

---

(26.05.2024, 10:48)Speculatius schrieb: Quelle: https://www-genesis.destatis.de/genesis/...breadcrumb

Das sind wieder andere Daten und beide von DeStatis?

(26.05.2024, 10:53)saphir schrieb: Das sind wieder andere Daten und beide von DeStatis?

Meine Daten sind nach individuellem Verbrauch segmentiert. Schon bei der nächsthöheren Verbrauchsgruppe (1.000 bis 2.500 kWh) sinkt der Durchschnittspreis von 57,79 auf 44,58 Cent, also um über 13 Cent!

Wie ich schon sagte: wer wenig verbraucht, zahlt prozentual mehr Grundpreis und hat damit auch einen höheren Durchschnittspreis pro kWh. Geht gar nicht anders.

(26.05.2024, 11:03)Speculatius schrieb: Meine Daten sind nach individuellem Verbrauch segmentiert. Schon bei der nächsthöheren Verbrauchsgruppe (1.000 bis 2.500 kWh) sinkt der Durchschnittspreis von 57,79 auf 44,58 Cent, also um über 13 Cent!

Wie ich schon sagte: wer wenig verbraucht, zahlt prozentual mehr Grundpreis und hat damit auch einen höheren Durchschnittspreis pro kWh. Geht gar nicht anders.

Ja OK, aber das ist in anderen Ländern bestimmt auch. Du kannst ja deinen Ausnahmefall nicht mit dem Mittelwert der EU vergleichen.

(26.05.2024, 11:05)saphir schrieb: Ja OK, aber das ist in anderen Ländern bestimmt auch. Du kannst ja deinen Ausnahmefall nicht mit dem Mittelwert der EU vergleichen.

Aber die Statistiker vom Bundesamt können es. Und ich gehe mal davon aus, daß sie die Mittelwerte der gesamten Länder vergleichen und nicht die (befristeten) Sonderangebote einzelner Anbieter. Die kann man nun wirklich außen vor lassen.

Du vergleichst doch deinen extrem niedrigen Verbrauch mit dem Mittelwerten der EU oder nicht?

Nein.
Ich hatte eine Meldung zitiert, wonach aus den Daten des Statistischen Bundesamtes in Deutschland die Privatkunden EU-weit zur Zeit den höchsten Strompreis bezahlen.

https://www.trading-stocks.de/thread-219...#pid161010

Dann wurde mir - unter anderem von dir - vorgehalten, das sei ja alles Lüge, in Deutschland sei der Strom viel billiger, und überhaupt, wer mehr als 30 Cent pro kWh zahlt, sei sowieso doof und selber schuld.

Daraufhin habe ich unter Zuhilfenahme weiterer Statistiken und eines Vergleichs dieser mit meiner eigenen Situation dargelegt, daß

1. die Statistiken für mich plausibel sind,
2. ich auch nicht den teuersten Anbieter der Welt habe, sondern eher schon einen der preiswerteren.

Das war's.