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Geldanlage für den Junior
#31
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(08.02.2019, 17:48)Mr. Passiv schrieb: Wir haben eben nun einmal keine Erben, also müssen wir uns da irgendwann irgendwas einfallen lassen. Wird vermutlich eh in die Hose gehen :-(

Was ich da bisher so in Erfahrung bringen konnte war dermaßen unattraktiv, dass ich unser Erbe dann doch lieber "Ärzten ohne Grenzen" und ner Kinderkrebsklinik zukommen lasse,

SG

Ist auch nicht die schlechteste Variante und sorgt zumindest für ein paar zusätzliche Karmapunkte im Jenseits... Smile 

Hatte mir auch schon mal überlegt was ich mache wenn es soweit ist, werde das aber davon abhängig machen wie gut oder schlecht meine Jungs zu diesem Zeitpunkt mit Geld umgehen können. Wenn Sie es nur verprassen würden werde ich es lieber ebenfalls einem sinnvollen Zweck zukommen lassen. Aber noch habe ich Hoffnung, ist ja auch noch ein wenig Zeit bis dahin.

Beste Grüße
#32
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

"Geld verprassen" ist eine Wertung im Auge des Betrachters. Als ich nach dem Abitur Mitte der Achtziger mit dem Rucksack für 4 Monate durch den Nahen Osten gereist bin, sprach mein Vater u. a. auch von "Geld verprassen". Für mich war es eine prägende Erfahrung, ohne Pathos eventuell die wichtigste Zeit meines Lebens. Mein Sohn bekommt mit 18 dann den vollen Zugriff auf die Anlagen (und ein Flugticket nach Wahl, lol).

Aber back on Topic, bis jetzt liegt das Geld recht safe und unnütz auf 'nen Konto herum, ich traue mich nicht so recht in Aktien und Fonds...

__________________
Don't stop to think, have another drink. (The Kinks, When Work is Over)
#33
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

4 Monate die Welt bereisen ist auch was Anderes, als jeden Tag Party bis die Kohle alle ist

Mir stellt sich die Frage nicht, weil mir die finanziellen Mittel fehlen um auch noch für 3 Kinder etwas anzusparen.
Wenn ich die Mittel hätte, dann würde ich Aktien Depots anlegen die auf meinen Namen laufen und ihnen dann immer mal erklären wie das alles so funktioniert.
"Deine Aktien bringen dir jedes Jahr x€ an Dividenden, aber nur so lange wie wir die Aktien nicht verkaufen."
Ich denke man merkt dann mit der Zeit schon, wer das Prinzip versteht.

Und ganz am Ende meiner Laufbahn auf Erden werde ich mein hoffentlich vorhandenes Vermögen Frau & Kindern übertragen, ich denke sie werden es dann verstanden haben und wenn nicht, ja dann eben nicht.

__________________
  Dein Geld ist nicht weg, es hat nur jemand anders. 
Werbelink: mein Broker -->Interactive Brokers <-- Werbelink: mein Broker
Die Charts in meinen Beiträgen stammen von Seeking Alpha
#34
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(08.02.2019, 15:36)Kaietan schrieb: Wenn sie dann innerhalb von ein paar Monaten alles verprassen, habe ich einen Fehler gemacht. Aber nicht bei der Entscheidung, die Zugriffsrechte so zu handhaben, sondern bei der Erziehung. Aber wenn das der Fall wäre, wäre Hopfen und Malz aus meiner Sicht eh verloren... Denn was Fritzchen nicht lernt, lernt Fritz nimmemehr. Ich bin diesbezüglich aber sehr zuversichtlich!

Darüber kann man sich streiten. Uns geht es finanziell sehr gut und unsere Kinder wachsen dementsprechend in einer Umgebung auf, wo finanzielle Probleme nicht existieren. Wenn sie die Schullaufbahn Gymnasium wählen, werden sie bis zum 18. Lebensjahr und darüber hinaus nicht die Möglichkeit haben, Erfahrungen dahingehend zu sammeln, was man so monatlich braucht, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

Als ich mir mein erstes Auto gekauft habe, haben meine Eltern mir vorher auch gesagt, was das alles kostet und ich hab ihnen vorgerechnet, dass das alles kein Problem ist. War es am Ende auch nicht, aber es hat sich hinterher teurer "angefühlt", als ich es vorher gedacht hatte. Diese Erfahrung habe ich erst machen müssen und ich bin überzeugt, dass das bei den meisten Menschen/Kindern so ist. Deshalb behalte ich mir vor, diesen Erfahrungsprozess zu begleiten.

Durch die Dikussionen kann ich mir auch vorstellen gut vorstellen, den Finanzstrom an Dividendenzahlungen auch mal für ein paar Monate abzuschalten, damit das jeweilige Kind erfährt, wie es ist, wenn da nix mehr im Depot ist. Am Ende habe ich noch 3 bis 5 Jahre Zeit, mir mit meiner Frau eine Strategie zurechtzulegen, wie wir den Kindern Theorie und Praxis am besten vermitteln können. In 5 Jahren ist meine Tochter 14. Da werde ich spätestens mit der Theorie-Ausbildung in Bezug auf Investments/Aktien/Dividenden beginnen. Im Moment sind wir dabei, ihr das Leistungsprinzip zu vermitteln. Das Taschengeld wird abhängig von der im Haushalt erbrachten Leistungen ausgezahlt. Das ist mal Schritt 1. Wer mehr macht, bekommt mehr. Wer nix macht, bekommt auch nix.
#35
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(11.02.2019, 10:33)DaBuschi schrieb: Im Moment sind wir dabei, ihr das Leistungsprinzip zu vermitteln. Das Taschengeld wird abhängig von der im Haushalt erbrachten Leistungen ausgezahlt. Das ist mal Schritt 1. Wer mehr macht, bekommt mehr. Wer nix macht, bekommt auch nix.

Eines gleich vorweg - ich kann den Weg den Ihr da geht nachvollziehen, ähnliche Konstrukte haben
wir auch im täglichen Einsatz - ich bin mir aber nach wie vor immer noch nicht sicher ob es die richtigen sind.

Mal als Denkanstoß, den ich mir immer wieder selber geben muss. Natürlich müssen Kids
lernen, das wir in einer Leistungsgesellschaft leben, das Arbeit sich lohnt usw...aber zwei
Fragen tauchen da unweigerlich bei mir auf:

1) sie haben nur eine einzige Kindheit, danach sind sie 60, 70 oder mehr Jahre erwachsen, ist es
wirklich gut die Kids so früh wie möglich in unser Hamsterrad zu quetschen ? Im Endeffekt findet das
doch so oder so schon statt - meine Kids sind in der 10. Klasse manches mal länger unterwegs als manch
Beamter - aus dem Haus um 06:30, Rückkehr 16:30 bei 9 Stunden Schule - dann stehen Hausaufgaben an,
für mich ist das rein leistungsmässig schon verdammt nah an einer beruflichen Tätigkeit. Wir beschweren uns immer
das Kids nur noch vor Geräten abhängen, keinen Sport mehr machen usw, aber wann soll das 
denn bei diesem Pensum noch statt finden ohne das sie das Gefühl haben in Ihren Peer Groups
abgehängt zu werden ? Leistung und Arbeit wird so oder so noch große Teile Ihres Lebens bestimmen,
das soll ja nicht heissen das man sie zur Faulheit erzieht..keinesfalls...aber wir durften doch früher
auch noch Kind sein - ich hab heutzutage manchmal das Gefühl, aber 10 oder spätestens 12
ist das vorbei....

2) ist es überhaupt sinnvoll als Eltern dieses Leistungsprinzip komplett ungefiltert weiter zu geben, nur
weil wir das so mitbekommen und vorgelebt bekommen haben ? Das in Zeiten in denen psychische Krankheiten 
wie Burnout, Depression sprunghaft angestiegen sind ? Soll das die Perspektive sein....wir sollten auch ein 
Augenmerk darauf legen Ihnen beizubringen, wie sie eine gesunde Work-Life Balance hinbekommen -
wir vergessen sehr oft auch noch zu "leben" neben all der Leistungsbereitschaft, das macht die nicht
so resilienten Menschen auch schnell krank.

Diese beiden Fragestellungen sind bei mir immer wieder vorne an - wohlwissend das ich das auch
nicht wirklich schaffe so zu umzusetzen wie ich mir das eigentlich wünsche oder wie ich denke
das es besser für sie wäre. 

Nun mal zurück zur Ausgangsfrage - lohnt sich die Arbeit denn wirklich noch bei uns in DE - 
haben wir in vielen Threads doch schon besprochen, so richtig kommt doch keiner mehr
zurzeit in das Gefühl in einem Land zu leben wo es sich noch lohnt zu arbeiten, Steuern
werden permanent erhöht - insbesondere die indirekten sind hier gemeint, Preise
steigen immer weiter an usw...

Das soll jetzt keine Schwarzmalerei sein und das Ende der Welt ankündigen, aber
ich glaube wir tun eben gut daran, wenn wir ihnen tatsächlich Wege aufzeigen ,
in denen sie finanziell irgendwann frei sein können oder arbeiten bereits so gut
vor, das sie irgendwann unsere "Stock" schon mit ins Leben nehmen wenn wir
mal das zeitliche segnen. Nein - natürlich ist es auch nicht richtig ihnen den
Weg zu bereiten, da mit sie sich ausruhen können, aber vielleicht so weit
den Weg zu ebnen, das sie eben die Möglichkeit haben sowohl finanziell
gut dazustehen, aber auch das zu machen was Ihnen Spass macht.

Einer meiner Söhne ist sportverrückt und möchte unbedingt 
Sport- und Fitnesskaufmann machen, hat da auch schon zwei
Praktika gemacht und findet das toll.

Leben wird er davon aber nicht können - es sei denn er eröffnet
ein eigenes Studio oder findet eine anders geartete Lücke um sich
diesen Traum zu erfüllen. Was macht man als Elternteil jetzt ? 
Die haben nach dem Abschluss dann 1300 bis 1800 € brutto....
eine eigene Familie fällt damit schon mal flach, es sei denn die
Frau kann das deutlich toppen.

Rät man ihm nun ab oder spricht man ihm zu ? Wir sind den Weg
gegangen Ihn zu animieren sein Abi noch nachzumachen, es zumindest 
zu versuchen - ist schon sehr ambitioniert das Ziel - und das sich dann
in den Jahren ggf. noch weitere Alternativen aufzeigen. Er kann in dem 
Bereich bpsw. noch studieren und verdient dann deutlich mehr oder
er studiert auf Lehramt Sport und irgendwas...das sind dann auch
berufliche Perspektiven.

Was ich nur sagen will, Geldanlage für den Junior ist auch aus 
solchen Gesichtspunkten eine wahnsinnig wichtige Sache, die 
glücklichsten Menschen auf der Welt haben nicht viel zum Leben,
vielleicht ermöglicht man ihnen damit ein "zweites" Einkommen
um bspw. Dinge zu machen die Ihnen Spass machen aber eben
nicht die entsprechende Kohle bringen.
#36
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(11.02.2019, 11:14)fahri schrieb: Eines gleich vorweg - ich kann den Weg den Ihr da geht nachvollziehen, ähnliche Konstrukte haben
wir auch im täglichen Einsatz - ich bin mir aber nach wie vor immer noch nicht sicher ob es die richtigen sind.

Mal als Denkanstoß, den ich mir immer wieder selber geben muss. Natürlich müssen Kids
lernen, das wir in einer Leistungsgesellschaft leben, das Arbeit sich lohnt usw...aber zwei
Fragen tauchen da unweigerlich bei mir auf:

1) sie haben nur eine einzige Kindheit, danach sind sie 60, 70 oder mehr Jahre erwachsen, ist es
wirklich gut die Kids so früh wie möglich in unser Hamsterrad zu quetschen ? Im Endeffekt findet das
doch so oder so schon statt - meine Kids sind in der 10. Klasse manches mal länger unterwegs als manch
Beamter - aus dem Haus um 06:30, Rückkehr 16:30 bei 9 Stunden Schule - dann stehen Hausaufgaben an,
für mich ist das rein leistungsmässig schon verdammt nah an einer beruflichen Tätigkeit. Wir beschweren uns immer
das Kids nur noch vor Geräten abhängen, keinen Sport mehr machen usw, aber wann soll das 
denn bei diesem Pensum noch statt finden ohne das sie das Gefühl haben in Ihren Peer Groups
abgehängt zu werden ? Leistung und Arbeit wird so oder so noch große Teile Ihres Lebens bestimmen,
das soll ja nicht heissen das man sie zur Faulheit erzieht..keinesfalls...aber wir durften doch früher
auch noch Kind sein - ich hab heutzutage manchmal das Gefühl, aber 10 oder spätestens 12
ist das vorbei....

2) ist es überhaupt sinnvoll als Eltern dieses Leistungsprinzip komplett ungefiltert weiter zu geben, nur
weil wir das so mitbekommen und vorgelebt bekommen haben ? Das in Zeiten in denen psychische Krankheiten 
wie Burnout, Depression sprunghaft angestiegen sind ? Soll das die Perspektive sein....wir sollten auch ein 
Augenmerk darauf legen Ihnen beizubringen, wie sie eine gesunde Work-Life Balance hinbekommen -
wir vergessen sehr oft auch noch zu "leben" neben all der Leistungsbereitschaft, das macht die nicht
so resilienten Menschen auch schnell krank.

Bin ich absolut bei Dir. Wir achten sehr darauf, dass unsere Kinder nicht sagen müssen "....ich muss heut noch zum Handball- / Reit- / Eislauf-Training......". Die Große hat eine Sportart und das ist aktuell Handball und da ist einmal pro Woche Training.

Die Tätigkeiten, die wir finanziell "belohnen", sind auch keine, die man von einer fast 9-jährigen nicht auch so im Haushalt erwarten würde. Tischdecken und -abräumen, Zimmer aufräumen, Müll rausbringen etc. Da geht nicht viel Freizeit drauf. Wer aber jeden Tag den Tisch fürs Abendessen deckt und abräumt, sein Zimmer so sauber hält, dass es nicht viel aufzuräumen gibt und hier und da den Müll rausbringt, kann so leicht auf 2€ Taschengeld in der Woche kommen.

Mein Fokus für meine Kids ist, dass sie etwas finden, was ihnen Spaß macht und wo sie mit Leidenschaft dabei sind. Für den Bereich würde ich ihnen dann sogar den Sprung in die Selbständigkeit finanzieren (gern auch mehrmals) als ihnen ein Studium in den USA (durch meine amerikanische Frau sind beide Kinder sowohl Deutsche als auch Amerikanische Staatsbürger) zu finanzieren. Auch müssen meine Kids nicht aufs Gymnasium. Lieber gehen sie auf die Realschule, als dass sie im bayrischen Gymnasium hinter der Musik hinterherlaufen und ihre Nachmittage mit Büffeln und Hausaufgaben verbringen und wirklich keine Kindheit mehr haben. Das ist leider in Bayern sehr verbreitet. Von den Eltern gut gemeint, aber selten wirklich zum Vorteil der Kids.

Am Ende ist es der Versuch, eine Balance zu finden zwischen "die Kinder sollen eine Kindheit haben" und schrittweiser sanfter Vorbereitung auf die Gesellschaft, in welcher wir nunmal leben, mit dem Fokus allerdings ganz stark darauf, Spaß zu haben. Ich bin in meinem Beruf nicht gut, weil ich stundenlang Vollgas gebe, sondern weil ich immer etwas gefunden hab, was mir Freude bereitet und mich damit motiviert hält und damit unterscheide ich mich oftmals von meinen Peers, ob damals als Sachbearbeiter, später als Teamleiter und nun als Gruppenleiter. Und dieses Prinzip versuche ich weiterzugeben, idealerweise noch in einer Art und Weise, wo meine Kinder nicht als Sklaven in einem Großunternehmen tätig sind.

Nur, wenn ich selbständig tätig bin, zählt einzig und allein meine Leistung. Diese Leistung ist leichter zu erbringen, wenn ich mit Leidenschaft und Freude dabei bin, denn dann wird sich das Ergebnis meiner Leistung sehr wahrscheinlich von dem der Konkurrenz positiv abheben, weil die Kunden das spüren.

Die hier diskutierte Geldanlage ist am Ende der letzte Baustein, ihnen das zu ermöglichen, indem das passive Einkommen Freiheiten generiert, das zu tun, was sie glücklich macht.

Aber in jedem Job gibt es auch immer wieder Tätigkeiten, die gemacht werden müssen, auch wenn sie einem keinen Spaß machen. Dazu gehört es daheim halt, den Tisch zu decken und abzuräumen. In der verbleibenden Zeit steht der Spaß im Vordergrund. Zum Glück hat meine Tochter noch immer Spaß an der Schule. Nach nunmehr 2 1/2 Jahren ist es dem Schulsystem noch nicht gelungen, ihr diesen zu nehmen. Das ist nicht bei allen Kindern in ihrer Klassenstufe der Fall und daher verzeichne ich dies als kleinen Zwischenerfolg.

Es ist ein schwieriger Weg für meine Frau und mich, weil er nicht dem Weg der Masse folgt, die entweder selbst nach der Schule 1 bis 2 Stunden mit den Kids lernen oder evtl. noch einen Nachhilfe-Lehrer bezahlen. Aber ich bin überzeugt, dass es der Richtige ist. Meine Frau meinte gestern, dass wir bei der Großen jetzt ein bisserl hinterher sein müssen, damit sie den Übertritt aufs Gymnasium im nächsten Jahr schafft. Ich mache mir basierend auf ihren Noten da keine Sorgen und ein bisserl unterstützendes Engagement unsererseits kann sicher nicht schaden, aber die Dosierung macht das Gift und daher werden wir in den nächsten Tagen eine Unterhaltung führen müssen, wie wir die beste Balance finden und auch der Gang zur Realschule ein akzeptables Ergebnis (vor allem für meine Frau) ist.

Meine Frau und ich sind da total unterschiedlich. Ich war schon immer faul und habe das in meinem Arbeitsleben in eine hohe Effizienz umgemünzt. In der Schule nie gelernt und trotzdem gute Noten geschrieben. Meine Frau hat schon immer sehr hart arbeiten und lernen müssen. Faktisch sind wir in unseren Karrieren auf der gleichen Hierarchie-Ebene gelandet. Meine Frau aber vor 2 Jahren schonmal leichten Burnout diagnostiziert bekommen, während mir mein Job und die Verantwortung noch immer leicht von der Hand gehen. Diese beiden Welten prallen hier aufeinander.
#37
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(11.02.2019, 11:47)DaBuschi schrieb: Mein Fokus für meine Kids ist, dass sie etwas finden, was ihnen Spaß macht und wo sie mit Leidenschaft dabei sind. Für den Bereich würde ich ihnen dann sogar den Sprung in die Selbständigkeit finanzieren (gern auch mehrmals) als ihnen ein Studium in den USA (durch meine amerikanische Frau sind beide Kinder sowohl Deutsche als auch Amerikanische Staatsbürger) zu finanzieren.......

Am Ende ist es der Versuch, eine Balance zu finden zwischen "die Kinder sollen eine Kindheit haben" und schrittweiser sanfter Vorbereitung auf die Gesellschaft, in welcher wir nunmal leben, mit dem Fokus allerdings ganz stark darauf, Spaß zu haben........


Die hier diskutierte Geldanlage ist am Ende der letzte Baustein, ihnen das zu ermöglichen, indem das passive Einkommen Freiheiten generiert, das zu tun, was sie glücklich macht......

Es ist ein schwieriger Weg für meine Frau und mich, weil er nicht dem Weg der Masse folgt, die entweder selbst nach der Schule 1 bis 2 Stunden mit den Kids lernen oder evtl. noch einen Nachhilfe-Lehrer bezahlen. Aber ich bin überzeugt, dass es der Richtige ist. Meine Frau meinte gestern, dass wir bei der Großen jetzt ein bisserl hinterher sein müssen, damit sie den Übertritt aufs Gymnasium im nächsten Jahr schafft. Ich mache mir basierend auf ihren Noten da keine Sorgen und ein bisserl unterstützendes Engagement unsererseits kann sicher nicht schaden, aber die Dosierung macht das Gift und daher werden wir in den nächsten Tagen eine Unterhaltung führen müssen, wie wir die beste Balance finden und auch der Gang zur Realschule ein akzeptables Ergebnis (vor allem für meine Frau) ist....

Meine Frau und ich sind da total unterschiedlich. Ich war schon immer faul und habe das in meinem Arbeitsleben in eine hohe Effizienz umgemünzt. In der Schule nie gelernt und trotzdem gute Noten geschrieben. Meine Frau hat schon immer sehr hart arbeiten und lernen müssen. Faktisch sind wir in unseren Karrieren auf der gleichen Hierarchie-Ebene gelandet. Meine Frau aber vor 2 Jahren schonmal leichten Burnout diagnostiziert bekommen, während mir mein Job und die Verantwortung noch immer leicht von der Hand gehen. Diese beiden Welten prallen hier aufeinander.

Den schwierigen Weg empfinden wir auch so - mussten uns da auch schon einige Mal was anhören. 
Beruflich einen Weg zu finden, der einem auch den nötigen Spass bereitet ist definitiv der beste, da
führt kein Weg dran vorbei. So war es bei mir damals auch - EDV hat mich immer fasziniert, als das
Thema Internet dann langsam akut wurde, habe ich mich da einfach rein gestürzt und somit mein
Hobby zum Beruf gemacht. 

Was das Thema mit Realschule oder Gymnasium betrifft - es ist sehr oft so, das die Kids sich erst im Laufe der Jahre
so entwickeln das sie das wirklich wollen, wenn sie sich derzeit in der Schule bspw. "kaputt" machen nur um aufs
Gymnasium zu gehen, ist es oftmals besser die Realschule vernünftig zu absolvieren (dann haben die auch wesentlich
mehr von Ihrer Kindheit) um dann ggf. schon in die richtige Richtung Ihr Abitur zu machen (Wirtschaftsgym oder ähnliches).
Mit der Reife kommt dann eben auch oftmals der Wunsch "mehr" zu erreichen von ganz alleine auf. Wenn Ihnen das
Gymnasium aber quasi in den Schoss fällt, sollten sie das auch heute schon so durchziehen. So haben wir es gemacht
und sind bisher ganz gut gefahren damit. Wobei Faulheit wirklich ein sehr, sehr aktuelles Thema ist  Rolleyes Es lebe
die Pubertät  Wink

Unseren Kids die Selbständigkeit finanzieren zu können, wäre ein absolutes Privileg und wie in unserem Beispiel dann
natürlich etwas wo man auch trotz eines eingeschlagenen Berufsweges ohne viel finanzieller Perspektiven trotzdem
gut und finanziell auf gesunden Füßen stehend durchs Leben zu kommen.

Inspiriert von diesem Thread habe ich am Wochenende auch das erste Mal mit beiden Jungs gesprochen ob
sie sich denn schon langsam mal in das Thema Börse mit einarbeiten wollen, weil mein Plan eben ist, denen
irgendwann die Depots mit auf den Weg zu geben. Natürlich nur wenn die Bereitschaft da ist sich mit diesen
Themen auseinander zu setzen (das habe ich nicht gesagt - das ist nur meine Meinung). Das Echo war
recht positiv.

Wir sind so verblieben das wir in den Ferien mal kleine Grundlagen erarbeiten und sie ein bis zwei Jahre
mal ein Musterdepot führen und dann auch beide einen realen Betrag erhalten, mit dem sie in echt agieren können
und ihr erstes Depot anfangen können aufzubauen. Ich glaube das reizt die wahrscheinlich am ehesten
und motiviert natürlich auch ganz anders sich damit zu beschäftigen. Selbstverständlich werde ich 
da mit drüber schauen, sie aber - wenn es nicht kompletter Blödsinn ist - mal machen lassen,....
#38
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

Mahlzeit,

wir standen vor ähnlichem Problem und haben für unsere Kinder ein eigenes Depot bei der ING eingerichtet.
Bei unserem ältesten Kind haben wir einen Aktien-Sparplan eingerichtet, wo monatlich ein fester Betrag investiert wird. Beim jüngsten Kind haben wir uns für einen ETF-Sparplan entschieden.

Mir persönlich wäre es sehr Recht, wenn die Kinder die Depots für Ihre Vermögensbildung/Altersversorgung nutzen würden. Ich würde versuchen bis zum 18. Lebensjahr meine Kinder dahingehend zu erziehen, dass sie verantwortungsbewusst und eigenverantworlich mit ihrem Vermögen umgehen. Ob dies gelingt, werden wir sehen.
Sollte ich den Eindruck gewinnen, dass meine Kinder hierzu nicht in der Lage sind, würde ich zumindest einen Teilbetrag so anlegen, dass eine Verwertung erschwert wird. Wie, das wird sich alles noch zeigen. Für eine Entscheidung bleiben uns zum Glück noch > 10 Jahre  Smile
#39
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(11.02.2019, 11:14)fahri schrieb:
(11.02.2019, 10:33)DaBuschi schrieb: Im Moment sind wir dabei, ihr das Leistungsprinzip zu vermitteln. Das Taschengeld wird abhängig von der im Haushalt erbrachten Leistungen ausgezahlt. Das ist mal Schritt 1. Wer mehr macht, bekommt mehr. Wer nix macht, bekommt auch nix.

Eines gleich vorweg - ich kann den Weg den Ihr da geht nachvollziehen, ähnliche Konstrukte haben
wir auch im täglichen Einsatz - ich bin mir aber nach wie vor immer noch nicht sicher ob es die richtigen sind.

Mal als Denkanstoß, den ich mir immer wieder selber geben muss. Natürlich müssen Kids
lernen, das wir in einer Leistungsgesellschaft leben, das Arbeit sich lohnt usw...aber zwei
Fragen tauchen da unweigerlich bei mir auf:

1) sie haben nur eine einzige Kindheit, danach sind sie 60, 70 oder mehr Jahre erwachsen, ist es
wirklich gut die Kids so früh wie möglich in unser Hamsterrad zu quetschen ? Im Endeffekt findet das
doch so oder so schon statt - meine Kids sind in der 10. Klasse manches mal länger unterwegs als manch
Beamter - aus dem Haus um 06:30, Rückkehr 16:30 bei 9 Stunden Schule - dann stehen Hausaufgaben an,
für mich ist das rein leistungsmässig schon verdammt nah an einer beruflichen Tätigkeit. Wir beschweren uns immer
das Kids nur noch vor Geräten abhängen, keinen Sport mehr machen usw, aber wann soll das 
denn bei diesem Pensum noch statt finden ohne das sie das Gefühl haben in Ihren Peer Groups
abgehängt zu werden ? Leistung und Arbeit wird so oder so noch große Teile Ihres Lebens bestimmen,
das soll ja nicht heissen das man sie zur Faulheit erzieht..keinesfalls...aber wir durften doch früher
auch noch Kind sein - ich hab heutzutage manchmal das Gefühl, aber 10 oder spätestens 12
ist das vorbei....

2) ist es überhaupt sinnvoll als Eltern dieses Leistungsprinzip komplett ungefiltert weiter zu geben, nur
weil wir das so mitbekommen und vorgelebt bekommen haben ? Das in Zeiten in denen psychische Krankheiten 
wie Burnout, Depression sprunghaft angestiegen sind ? Soll das die Perspektive sein....wir sollten auch ein 
Augenmerk darauf legen Ihnen beizubringen, wie sie eine gesunde Work-Life Balance hinbekommen -
wir vergessen sehr oft auch noch zu "leben" neben all der Leistungsbereitschaft, das macht die nicht
so resilienten Menschen auch schnell krank.

Für mich ist das Leistungsprinzip und Kindheit haben etc. kein Gegensatz. Ich lebe gern und leiste auch gerne. Das ist alles letztendlich ein Spaß. Und das habe ich auch den Kindern beigebracht. Ich habe immer versucht, die Kinder zu motivieren. Sie mussten auch im Haushalt oder anderswo helfen, aber nicht gegen Taschengeld als Entlohnung. Da haben wir auch nie Stress gehabt.
#40
Notiz 

RE: Geldanlage für den Junior

(11.02.2019, 13:10)Guhu schrieb: Für mich ist das Leistungsprinzip und Kindheit haben etc. kein Gegensatz. Ich lebe gern und leiste auch gerne. Das ist alles letztendlich ein Spaß. Und das habe ich auch den Kindern beigebracht. Ich habe immer versucht, die Kinder zu motivieren. Sie mussten auch im Haushalt oder anderswo helfen, aber nicht gegen Taschengeld als Entlohnung. Da haben wir auch nie Stress gehabt.

Ist auch ein schwieriges Feld - ich würde mich zum Beispiel immer dagegen wehren
Kindern für gute Noten Geld zu geben (machen viele in unserem Umkreis) oder noch
schlimmer für ein geschossenes Tor beim Fußball usw....erzeugt beim Mannschaftssport
nur die Förderung von Egos.

Für mich ist das auch generell kein Gegensatz, das wollte ich damit auch nicht ausgesagt haben,
es geht mir nur um den Zeitpunkt im Leben und dem damit einhergehenden Belohnungssystem
und vor allem dessen Ausgestaltung.


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