(16.01.2025, 15:08)Ancres schrieb: PS: Ich eiere seitdem ich mich hier angemeldet habe rum was ich mit meinem Geld machen soll. Vielleicht eröffne ich mal einen Thread um das mit Profis zu diskutieren. Gibt ja hier tatsächlich einige.

Was gibt es da groß zu diskutieren. Stecke ein Viertel von der Kohle in ein MSCI World und schaue nach einem Jahr was passiert. Dann kannst weiter überlegen. Diskussionen bringen dich nicht weiter.

ETF machen schon Sinn, vor allem wenn man nicht die Zeit oder das Wissen für Einzelaktien hat.

Ich würde einen Wachstums Index wie den Nasdaq mit einem Dividenden Index wie dem U.S. Dividend 100 mischen und dann vielleicht 10-20% REIT mit rein nehmen. IBKR einstellen auf "Dividenden automatisch reinvestieren", Beine hoch und gut ist.

(16.01.2025, 15:21)lomo schrieb: Was gibt es da groß zu diskutieren.

Ich will die gröbsten Anfängerfehler vermeiden. Aber im Grunde hast du recht. Visier runter und rein ins Getümmel. Ist nur blöd wenn man das teuer bezahlt und irgendjemand kommt um die Ecke und sagt "hätte ich dir gleich sagen können." Aber diese Leute kommen so oder so 

(16.01.2025, 16:26)Ancres schrieb: 60% hätte ich jetzt in iShares Core MSCI World investiert.
20% in VanEck Defense
20% in Xtrackers MSCI USA

...Ist nur blöd wenn man das teuer bezahlt und irgendjemand kommt um die Ecke und sagt "hätte ich dir gleich sagen können."

Jepp, lass es gut sein mit dieser merkwürdigen 60/20/20 Verrenkung :-)
Der Vorschlag von cubanpete sieht in einer Korrelationsmatrix wahrscheinlich etwas sinnvoller aus.

Ich will ja immer lernen. Kannst du kurz sagen warum ich es lassen soll? Ist es die Kombination aus den ETFs oder sind die gewählten ETFs selbst das Problem?

Ich denke die Frage ist zunächst ob Du nur in Aktien oder auch in andere Dinge investieren willst. Aktien korrelieren unter sich ziemlich heftig. Es braucht zwar eine gewisse Diversifikation um allzu extreme Ereignisse abzuschwächen, aber tausende von Aktien sind Quatsch wenn man nicht viele Milliarden investieren muss wie z.B. die Schweizerische Nationalbank (die hält glaube ich Aktien von allen Firmen der Welt ausser sie sind in der Finanzbranche). Und wenn Du Milliarden investieren musst kaufst Du eh keine ETF.

Dividendenaktien, Wachstumsaktien und Immobilienaktien geben eine gewisse Diversifizierung innerhalb der Kategorie Aktien. Trotzdem korrelieren sie heftig, und damit macht auch ein Rebalancing wenig Sinn, such mal nach "Shannons demon".

Wenn Du aber, wie es glaube ich Lancelot tut, auch noch andere Investitions Kategorien einbeziehst dann macht auch Rebalancing Sinn. Und hier haben ETF natürlich Vorteile weil es nicht nur ETF auf Aktien sondern auf praktisch alles gibt.

Gemäss der Theorie von Shannon brauchst Du vor allem Investitionen die nicht korrelieren. Auch wenn diese tiefere Performance als z.B. Aktien alleine liefern kannst Du durch das Rebalancing mehr verdienen; Du kaufst automatisch billig und verkaufst teuer.

Da die Aktienmärkte in letzter Zeit aber sehr gut liefen dürfte es schwierig gewesen sein sie mit anderen Investitionsgütern zu schlagen. Schwierig aber möglich, einfach das Rebalancing nicht vergessen!

Schau doch mal welche Firmen mit welchem Anteil in den ETF‘s enthalten sind.
Eine Überschneidung solltest du vermeiden wegen dem Klumpenrisiko.

Konkret: die Firmen im MSCI USA werden sehr wahrscheinlich auch im MSCI World enthalten sein, daher ist das Splitten in die beiden ETF‘s nicht wirklich sinnvoll.

Justetf oder extraetf sind gute Vergleichsportale.

(16.01.2025, 22:54)42_answer schrieb: Schau doch mal welche Firmen mit welchem Anteil in den ETF‘s enthalten sind.
Eine Überschneidung solltest du vermeiden wegen dem Klumpenrisiko.

Konkret: die Firmen im MSCI USA werden sehr wahrscheinlich auch im MSCI World enthalten sein, daher ist das Splitten in die beiden ETF‘s nicht wirklich sinnvoll.

Justetf oder extraetf sind gute Vergleichsportale.

Der MSCI World ETF setzt sich zu 73 % aus US-Aktien zusammen, wobei die hohe Bewertung der USA auf eine reale Performance von 0,8 % p. a. in den nächsten 10 bis 15 Jahren hindeutet. Indien ist mit einer realen langfristigen Renditeerwartung von -0,7 % noch teurer und weist eine vergleichbare negative Entwicklung auf.

Besser stellt sich die Situation in China, Brasilien und Korea dar. Die langfristige reale Renditeerwartung in diesen Ländern liegt bei 8-13 %.

Die internationalen Korrelationen der Länder sind negativ.

(16.01.2025, 22:53)cubanpete schrieb: Gemäss der Theorie von Shannon brauchst Du vor allem Investitionen die nicht korrelieren.

Die Alternativen neben den Aktien sind aber zu schlecht.
Das hat vor 2-3 Jahrzehnten mal richtig Sinn gemacht zwischen Anleihen und Aktien hin und her zu balancen, aber das ist heute auch nicht mehr. Es werden ja auch ggf Steuern anfallen beim Umschichten.

Letztendlich kauft man sich eine Versicherung gegen Volatilität und bekommt dafür unterm Strich mit einem Großteil des Portfolios eine schlechtere Rendite.

Besser auch zum großen Anteil Aktien kaufen die von Haus aus nicht so volatil sind, bzw man sich sogar zum Nachkaufen eingeladen fühlt wenn diese Aktien fallen.
Und klar, die Aktien fallen dann zeitgleich mit den anderen, aber eben nur 20-30% und nicht über 50%.
Über die Jahre relativiert die Extrarendite das ohnehin wieder. Wer 1-2 Marktphasen durchstanden hat wird mit diesem Verfahren wohl nie wieder im Minus landen, verglichen mit der o.g. Versicherung.

Zumindest ist das meine Idee davon wie man mit Volatilität umgehen kann.

Welche Anlagen nicht miteinander korrelieren weiß man ja meist auch erst später. Es gibt zumindest kein gültiges Gesetz mehr, wie damals den Zins, welche Anlagen voneinander entkoppelt sind.

(16.01.2025, 22:53)cubanpete schrieb: Ich denke die Frage ist zunächst ob Du nur in Aktien oder auch in andere Dinge investieren willst.

Eigentlich nur in Aktien.

Zitat:Da die Aktienmärkte in letzter Zeit aber sehr gut liefen...

Das wird wieder mein Problem sein. Ich kaufe praktisch jetzt wieder zum Höchstkurs. Glaubt wer das der Markt weiter so steigt wie letztes Jahr? Ich hab da so meine Zweifel.