Ich oute mich mal als Popcorn-Consument 

(10.03.2019, 00:27)jf2 schrieb: Ich oute mich mal als Popcorn-Consument 

Ich fürchte, die Veranstaltung wird langeweilig.

Die gesamte Diskussion um Bitcoin wird nicht auf inhaltlicher Ebene geführt sondern auf emotionaler.
Bei Aktien kann man wenigstens KGVs anführen, obwohl die in Blasen ja auch ignoriert werden, was dann eben zu finanziellen Verwerfungen führt.

Bitcoin existiert seit 10 Jahren, trotzdem fängt die Zeitrechnung der meisten Kritiker mit dem Hype Ende 2017 an.
Die Blase ist geplatzt, die Menschen mögen sich entschuldigen... (mal ehrlich, wer nach einer ver-20-fachung in einem Jahr in irgendetwas einsteigt und dann ein Youtubevideo verantwortlich macht, dem sollte man Börse erklären)

Wer Bitcoin vor 2 Jahren im Januar gekauft hat, steht heute mit einer ver-4-fachung seines Investments da. Und das trotz einer aktuellen 85% Korrektur.
Der Einkauf im Januar vor 2 Jahren wäre nach einer vorherigen ver-1000-fachung (und weit mehr, je nachdem wann man auf Bitcoin aufmerksam wurde) geschehen.

Es gibt Blasen immer wieder und es wird (leider) immer wieder Menschen geben, die erst wenn der Druck der Massenmedien zu groß wird, das Vertrauen in etwas fassen, was zu diesem Zeitpunkt vor einer Korrektur steht.

Ich habe Bekannte, die haben Amazon gekauft als es im Dot-Com Hype an der Spitze stand und dann mit viel Verlust verkauft.
Seit dem Zeitpunkt warten sie darauf, dass Amazon Pleite geht.
Das sind aber leider auch diejenigen, die Tilray jetzt wieder bei 180 US$ gekauft haben und nun schon wieder schimpfen.


Hype und Bust und Phönix aus der Asche


Was ich hiermit zeigen möchte ist nicht, dass Bitcoin irgendetwas wiederholen muss sondern, dass es aus meiner Sicht falsch ist, sich emotional davon abbringen zu lassen sich mit der Idee hinter etwas (sei es eine Aktie, eine Währung oder ein Sachwert) auseinanderzusetzten.

Wenn dann auf sachlicher Ebene erklärt wird, dass das Projekt/der Wert keine Investition wert ist, ok.
Da das aber ja auch angesichts des Mangels an Beiträgen, nicht gewünscht ist, lässt man das Thema am besten ruhen.

Die, die es interessiert, werden sich ihre Quellen und ihr Wissen selber zusammensuchen und die die es nicht interessiert werden weder gewinnen noch verlieren.

Nur ist Bitcoin halt ein wertloses Tauschmittel genau wie Geld. Das kann man nicht mit einer Aktie vergleichen die ja einen Sachwert darstellt...

Aber klar, Gier macht blind. Ich wechsle Geld dann wenn ich es brauche, ein Tauschmittel sollte auch dafür benutzt werden wofür es gedacht ist: es einzutauschen. Es spielt dabei keine Rolle ob wir von Dollars, Kieselsteinen oder Bitcoin sprechen.

(10.03.2019, 11:49)cubanpete schrieb: Nur ist Bitcoin halt ein wertloses Tauschmittel genau wie Geld.

Ich halte die Betrachtung "wertlos" für nicht zieführend.
Natürlich sind Bitcoin und Geld aus materieller Sicht "wertlos"

Nur sind das viele Dinge, die ich aus nicht materieller Sicht für wertvoll halte.

Ein rein digitales Buch ist "wertlos"
Der Gedanke, der zur "Entdeckung" der Relativitätstheorie führt ist "wertlos"

Bitcoin und Geld sind in der ursprünglichen Idee eine Dienstleistung:
Geld ist die Dienstleistung zwei nicht miteinander vergleichbare Sachen (1 Kuh und 1 Paar Schuhe) vergleichbar zu machen.
Jetzt sind wir über Muscheln und Münzgeld mittlerweile bei digitalem Geld (siehe Online-Direktzahlungen oder PayPal) angekommen.

Bitcoin hatte im Ursprung nur die Idee, die Nachteile von unserem (digitalen Geld) auszugleichen:
Wenn meine Bank die Überweisung ablehnt, dann kann ich sie nicht ausführen.
Wenn die Bank schließt, dann komme ich an mein Geld nicht heran (aus deutscher/europäischer Sicht vielleicht nicht so entscheidend, aber wir sind ja nicht alleine auf der Welt)
Geld ist in der Hand von Regierungen
Geld ist regional begrenzt

Doch wenn ich ein digitales Geldtransfersystem aufbauen will, dass open source und zudem noch ohne eine Instanz, die es verwaltet und kontrolliert auskommt, dann muss ich dafür sorgen, dass es nicht kopiert werden kann.
Das haben die Entwickler von Bitcoin dann ja auch geschafft.

Dann haben sich 2 Ergebnisse eingestellt:

1. die Menschen sind zufrieden mit den Zahlungsmethoden, die im Moment angeboten werden und brauchen nicht wirklich ein zusätzliches Zahlungsmittel dessen Benutzung zusätzlich auch super kompliziert ist

2. Bitcoin hat (bewusst durch die Entwickler oder zufällig?) alle Eigenschaften (abgesehen natürlich von der industriellen Nutzung), die Gold zu einem werterhaltenem Gut macht.

Und das ist meiner Meinung nach der Moment, an dem Bitcoin von einem belächelten pseudo anonymen Zahlungscoin zu einer Idee geworden ist, die immer mehr Menschen zum Denken anregt.
Was wenn Bitcoin wie Gold funktioniert.
Und zwar aus unserer heutigen Sicht. Keiner geht mit Goldmünzen Brötchen kaufen.
Man kauft es und legt es in einen Tresor.
Man kauft analog Bitcoin und legt sie in ein offline Wallet und dieses von mir aus auch in einen Tresor.

Der Handelswert (nicht der materielle) ergibt sich dann analog zum "Aufpreis" bei Gold im Vergleich zu seinem industriellen Wert.

Die ganzen Vergleiche zu anderen Kryptos sind aus dieser Sichtweise hifällig, weil es dann nicht mehr um Transfergeschwindigkeit geht, sondern nur noch um die 2 Fragen:

Welche anderen Kryptos weisen die gleichen dezentralisierten Begrenzungsmöglichkeiten auf?
Welche anderen Kryptos genießen das Vertrauen, das Bitcoin (weltweit) bisher aufgebaut hat.

also ich hab Ende Januar dieses Jahres erstmals BTC gekauft - nach dem Motto: BTC erlebt im Moment gerade einen Winterschlaf, wird aber bald in neuer Frische aufwachen    

obwohl keine Kristallkugel vor mir, dürfte der BTC wohl (bald) wieder überschiessen; all jene, die die Gelegenheit 2017 verpasst haben, werden die Preissprünge dann nicht noch einmal verpassen wollen...
Wann ?  beim sog. Bitcoin-Halvening -  im Mai 2020:    

es handelt sich dabei um einen im Programmcode festgelegten Zeitpunkt, an dem die Zahl neu geschaffener BTC-Einheiten pro Block halbiert wird. Das geschieht alle 4 Jahre.

Im Mai 2020 wird die Inflation von 12.5 auf 6.25 BTC Einheiten pro Block reduziert, was die Inflationsrate zum Zeitpunkt des Wechsels von momentan 3.8 auf ungefähr 1.8% senken wird.

Und in der Vergangenheit löste ein Halvening jedes Mal ein positiven Stimmungswandel aus. Man könnte fast denken, dass BTC absichtlich so programmiert worden ist, um mit jedem neuen Halvening einen Hype auszulösen und das Interesse an der Kryptowährung voranzutreiben....



https://finance.yahoo.com/quote/BTC-USD?...c=fin-srch

(10.03.2019, 11:49)cubanpete schrieb: Nur ist Bitcoin halt ein wertloses Tauschmittel genau wie Geld. Das kann man nicht mit einer Aktie vergleichen die ja einen Sachwert darstellt...

Aber klar, Gier macht blind. Ich wechsle Geld dann wenn ich es brauche, ein Tauschmittel sollte auch dafür benutzt werden wofür es gedacht ist: es einzutauschen. Es spielt dabei keine Rolle ob wir von Dollars, Kieselsteinen oder Bitcoin sprechen.

Ich sehe das etwas anders!
Im Rahmen der immer stenger werdenen staatlichen Versklavung von Vermögen und gegenseitiger Meldung dürfte der Bitcoin das weitaus wertvollere Tauschmittel sein!

Ob man es unbedingt als Spekulationsmittel einsetzen muss, ist eine ganz andere Sache!

Aber wenn der Soze-Finanzminister
https://www.trading-stocks.de/thread-124...nzminister
meint, er könne Schröders Reformen zurückdrehen weil er jetzt ein CRS hat, dann wird er sich wohl wundern, wieviel deutsche in einem Jahr für ne Million Euro/Jahr Pizza essen und sie mit Bitcoins bezahlen!

Und die ganz cleveren, werden es auch noch Schaffen, die Pizza als Bewirtungskosten beim Finanzamt abzusetzen!

Der Wert einer Sache wird immer spätestens dann festgelegt, wenn jemand die Sache kauft. Das ist bei allen Sachen so, ob Aktie, Immobilie, Gold oder sonstwas.
Deshalb hat der Bitcoin einen Wert.

(10.03.2019, 15:15)Guhu schrieb: Der Wert einer Sache wird immer spätestens dann festgelegt, wenn jemand die Sache kauft. Das ist bei allen Sachen so, ob Aktie, Immobilie, Gold  oder sonstwas.
Deshalb hat der Bitcoin einen Wert.

seh ich genauso

Den Spruch "Bitcoin hat ka keinen inneren Wert" hört man überall. 
Aber: auch Fiat-Währungen wie CHF,$ oder EUR sind nur Tauschmittel, dem wir vertrauen, weil es von Regierungen, also Menschen, verwaltet wird.
Bei BTC geschieht dies dezentral. Es gibt also keine zentralen Institutionen, welche die Geldmenge beeinflussen können, resp. es gibt bei BTC keine einzelne Institution über dessen Wesen allein befinden kann.
Es sind schlicht Mathematik und Kryptgrafie, die für Recht und Ordnung sorgen.

Irgendjemand hat in diesem Board darauf hingewiesen, dass BTC heute v.a. in Krisen-Orten wie Venezuela verwendet wird.
Stimmt - weil das Vertrauen in die Regierung und den Bolivar erschüttert ist. Aber Venezuela ist kein Einzelfall. Wie die Geschichte zeigt, haben Staaten auf der ganzen Welt Vertrauen immer wieder missbraucht;


noch immer lebt mehr als die Hälfte der Menschheit in Ländern, die man als Diktaturen bezeichnen könnte. Dort hat man nicht die Freiheiten, die wir hier für selbstverständlich erachten. 
Es ist allerdings nicht lange her, da litt die Hälfte des europ. Kontinents unter einer Diktatur, die das Vermögen der Menschen im Namen des Kollektivismus beschlagnahmte und umverteilte...

... das mit dem "in Geld vertrauen" ist das eine - das ist auch gesetzliches Zahlungsmittel.
Bis es da mal soweit ist, haben die Kryptos wohl noch einen weiten Weg vor sich.

Gehe nicht davon aus, dass ich das noch erlebe.

Und mit einer "Vertrauensersatzwährung" (Gold, Silber) gehe ich irgendwie nie bezahlen und es hat auch noch niemand versucht/angeboten, mich so zu bezahlen.

https://www.bitcoinblockhalf.com/

Wenn ich das so sehe, gibt es im Moment 17.581.075 Bitcoins im Umlauf mit einem "Preis" von
$3.990,10 /Bitcoin

Das ergibt einen Gesamt"wert" von gut 70 Milliarden US$.

Hört sich im ersten Moment mal teuer an.

Bedenkt man aber,, dass alleine die mexikanische Mafia auf einen Jahresumsatz von weit über 100 Milliarden US$ geschätzt wird und es der Mafia durch Antigeldwäschegesetze immer schwerer gemacht wird, ihre Geschäfte ordentlich zu legalisieren, dann möchte ich mal vermuten, dass mit den $3.990,10 noch lange kein Blasenniveau erreicht ist.


Und @ Vahana

Wenn du dich fragst warum die Leute lieber mit der teuren Cryptowährung bezahlen, als mit einer Kopie, die nur 10% kostet, dann frag dich mal warum du lieber mit Euro bezahlst, als mit Indonesischen Rupien, die du für 0,00006 Euro viel näher am tatsächlichen Papierwert sind, als der Euro!