(10.03.2019, 11:49)cubanpete schrieb: Nur ist Bitcoin halt ein wertloses Tauschmittel genau wie Geld.
Ich halte die Betrachtung "wertlos" für nicht zieführend.
Natürlich sind Bitcoin und Geld aus materieller Sicht "wertlos"
Nur sind das viele Dinge, die ich aus nicht materieller Sicht für wertvoll halte.
Ein rein digitales Buch ist "wertlos"
Der Gedanke, der zur "Entdeckung" der Relativitätstheorie führt ist "wertlos"
Bitcoin und Geld sind in der ursprünglichen Idee eine Dienstleistung:
Geld ist die Dienstleistung zwei nicht miteinander vergleichbare Sachen (1 Kuh und 1 Paar Schuhe) vergleichbar zu machen.
Jetzt sind wir über Muscheln und Münzgeld mittlerweile bei digitalem Geld (siehe Online-Direktzahlungen oder PayPal) angekommen.
Bitcoin hatte im Ursprung nur die Idee, die Nachteile von unserem (digitalen Geld) auszugleichen:
Wenn meine Bank die Überweisung ablehnt, dann kann ich sie nicht ausführen.
Wenn die Bank schließt, dann komme ich an mein Geld nicht heran (aus deutscher/europäischer Sicht vielleicht nicht so entscheidend, aber wir sind ja nicht alleine auf der Welt)
Geld ist in der Hand von Regierungen
Geld ist regional begrenzt
Doch wenn ich ein digitales Geldtransfersystem aufbauen will, dass open source und zudem noch ohne eine Instanz, die es verwaltet und kontrolliert auskommt, dann muss ich dafür sorgen, dass es nicht kopiert werden kann.
Das haben die Entwickler von Bitcoin dann ja auch geschafft.
Dann haben sich 2 Ergebnisse eingestellt:
1. die Menschen sind zufrieden mit den Zahlungsmethoden, die im Moment angeboten werden und brauchen nicht wirklich ein zusätzliches Zahlungsmittel dessen Benutzung zusätzlich auch super kompliziert ist
2. Bitcoin hat (bewusst durch die Entwickler oder zufällig?) alle Eigenschaften (abgesehen natürlich von der industriellen Nutzung), die Gold zu einem werterhaltenem Gut macht.
Und das ist meiner Meinung nach der Moment, an dem Bitcoin von einem belächelten pseudo anonymen Zahlungscoin zu einer Idee geworden ist, die immer mehr Menschen zum Denken anregt.
Was wenn Bitcoin wie Gold funktioniert.
Und zwar aus unserer heutigen Sicht. Keiner geht mit Goldmünzen Brötchen kaufen.
Man kauft es und legt es in einen Tresor.
Man kauft analog Bitcoin und legt sie in ein offline Wallet und dieses von mir aus auch in einen Tresor.
Der Handelswert (nicht der materielle) ergibt sich dann analog zum "Aufpreis" bei Gold im Vergleich zu seinem industriellen Wert.
Die ganzen Vergleiche zu anderen Kryptos sind aus dieser Sichtweise hifällig, weil es dann nicht mehr um Transfergeschwindigkeit geht, sondern nur noch um die 2 Fragen:
Welche anderen Kryptos weisen die gleichen dezentralisierten Begrenzungsmöglichkeiten auf?
Welche anderen Kryptos genießen das Vertrauen, das Bitcoin (weltweit) bisher aufgebaut hat.