Mittwoch, 28. November 2018
Zölle drohen
Die asiatischen Börsen sind am Mittwoch gestiegen und folgten damit positiven Vorgaben von der Wall Street. Vor allem Aussagen von Larry Kudlow, dem Wirtschaftsberater im Weißen Haus, sorgten für Optimismus. Es kam ein Signal für eine mögliche Entspannung im Handelsstreit zwischen USA und China. Kudlow sagte, dass Trump "eine gute Chance" sieht, dass ein Abkommen abgeschlossen werden kann.
Der Zeitpunkt passt gut, denn am Wochenende steht der G20 Gipfel in Buenos Aires an. Dort treffen Trump und Xi aufeinander. Wenn sie sich dort nicht einigen kommen die weiteren Zollerhöhungen auf chinesische Güter. Vermutlich 25% auf alle Importe, also ein Gesamtwert von rund 500 Mrd. USD.
Schon jetzt liegt der effektive Zollsatz auf US-Importe bei rund 4%. Das ist in etwa das Niveau aus den 1980er Jahren. Würden die angedrohten Zölle auf alle chinesischen Importe, sowie die Autozölle kommen, läge der Effektive Zollsatz bei rund 7,5% und damit so hoch wie in den 1960er Jahren.
Darin erkennt man die Rückwärtsgewandheit des US-Präsidenten.
G20-Gipfel am Wochenende
Neben dem Aufeinandertreffen von Trump und Xi gilt es beim G20-Gipfel auch auf Diskussionen rund ums Öl achten. Am Rande des G20 wollen sich nämlich die wichtigsten Ölstaaten treffen und ünber den Ölpreis sprechen. Das ist nicht zu unterschätzen. Zwar hat sich der Ölpreis technisch wieder ein bisschen von den Tiefständen erholt, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind aber immer noch die gleichen.
https://trading-stocks.de/showthread.php...71#pid3071
Trump will einen tiefen Ölpreis haben um US-Verbraucher zu schützen und die Inflation im Griff zu halten (America First). Die OPEC und Russland wollen aber natürlich einen hohen Ölpreis, um Schulden bezahlen zu können.
Die politische Komponente in dieser grundsätzlich nicht unbekannten Situation ist aber dieses Mal besonders heikel: Saudi-Arabien ist aufgrund des Tötungsbefehls an dem Journalisten Khashoggi in der Hand Trumps und brauchen sein Wohlgefallen ansonsten drohen Sanktionen. Einerseits brauchen sie also einen hohen Ölpreis, andererseits können sie keinen hohen Ölpreis herbeiführen. Die Gespräche am Rande vom G20 Gipfel könnten richtungsweisend sein.
Was gibt es sonst zu berichten?
Mit ist eine interessante Grafik aus der Welt aufgefallen. Sie zeigt wie die Reichen in Deutschland die meisten Steuern bezahlen. 2% der Deutschen zeichnen sich für 25% der Steuereinnahmen verantwortlich. 6% der Deutschen zahlen 41% aller Steuern. Und im Kontrast dazu: Rund 20% der Deutschen zahlen gar keine Steuern.
Quelle:
https://twitter.com/Schuldensuehner
https://www.welt.de/finanzen/plus1845215...shared.web