(25.01.2020, 13:15)saphir schrieb: Dass das Thema in Deutschland schwieriger ist, liegt aber auch an der weiter entfernteren Vergangenheit glaube ich.

Z.B. Frankreich oder andere Länder wurden in Summe viel zentralistischer regiert. Deutschland war von der Kleinstaaterei und später dem Föderalismus geprägt. Früher wurde hier z.B. immer über Bayern geschimpft weil die so viele Subventionen bekamen. Dadurch kam es hier nie zu einem entspanterem und positiverem Nationalgefühl. Das ist in einem zentralistischen Land anders. Damit will ich einfach sagen, dass wir etwas milder mit uns umgehen können. Wir sind da in einem Konflikt miteinander. Einerseits möchten wir einen Föderalismus in Europa und bloß nicht zu viel zentralistische Maßnahmen. Andererseits aber keinen Föderalismus bei dem Geld von einem Gliedstaat zum anderen fließt. Das ist ein inhärenter Widerspruch der uns zu schaffen macht.

Außerdem waren wir früher zur Zeit der Kleinstaaten immer im Konflikt miteinander mit immer wieder wechselnden Bündnissen. Das hat bestimmt auch in Form von tiefem Misstrauen Spuren hinterlassen. Man wusste nie ob der Bündnispartner sich nicht doch im nächsten Moment wieder gegen uns stellt.

Da widerspreche ich enorm!

Bei politischen Diskussionen habe ich seit Jahren das Gefühl, die Diskussionen in Frankreich werden deutlich heftiger geführt als bei uns in Deutschland. 

Auch in Frankreich hat man Konflikte zwischen den einzelnen Landstrichen. Da geht es nicht nur um Pariser und Korsen.

Frankreich war seit jeher ebenfalls innenpolitisch immer sehr zerrissen. Bspw. große Preisfrage: Wann war der letzte Miltitärutschversuch in Frankreich? Das war noch gar nicht so lange her und war in der fünften französischen Republik. (Aktuell besteht in Frankreich immer noch die fünfte französische Republik)

Mir fiel neulich eine Liste der Präsidenten der vierten französischen Republik (1946 bis 1958) in die Hand. Wollte das mal mit den Italienern in dieser Zeit vergleichen. Ich wage die Beahuptung Frankreich hatte in dieser Zeit mehr Präsidenten als Italien. Wenn da einer ein halbes Jahr dran blieb, war das lange.

Große Preisfrage: In welchem Land der EU mit mehr als 20 Mio. Einwohnern fand der letzte Militärputschversuch statt? Heißer Tip: Das war nicht mal 40 Jahre her.

Wir haben es in Deutschland recht gut!
Es werden aber immer nur die negativen Dinge gesehen. Heute habe ich bspw. gelesen, dass die Anzahl der gewaltsamen Tötungsdelikte in den USA auf die Einwohner umgerechnet etwa 14 mal höher ist als in Deutschland. Ursache hierfür sind die leichteren Erwerbsmöglichkeiten von Schusswaffen. Einsamer Spitzenreiter bei gewaltsamen Tötungsdelikten ist die mexikanische Stadt Techuana.

(25.01.2020, 13:01)Dr.Bundy schrieb: Ja, und der Zusammenhalt unter den Deutschen wird seit Jahrzehnten zerstört, Stichwörter sind Entnazifizierung und Patriotismus (schlimmes Wort). Als ich in der Schweiz war, hat ich ein völlig anderes Gefühl zu Deutschland als wenn ich in Deutschland bin. In der Schweiz machen sich die Menschen Sorgen um die EU, den Euro und um die Nachbarn. Sie wollen, dass es euch gut geht, weil die Schweizer dann selber mehr Wohlstand machen. Aktuell subventionieren sie die Grenzgebiete der Versager um ihnen herum und verlieren viel Geld. In Deutschland wünsche ich eurem Land die Pest und freue mich, dass euer Land mit all den vielen Besserwissern von Grünen und Merkel zerstört wird. Für meine Seele ist der Zustand schöner, wenn ich mit den Schweizern lebe. Ich geniesse den Patriotismus der Schweizer, weil es exakt das ist, was du schreibst, es ist Zusammenhalt und ein Sinn für Gemeinschaft: Lasst uns unser Land weiter entwickeln und weiter aufbauen, lasst uns aufeinander aufpassen, das Land besser machen und Störungen beseitigen (z.b. ungebildete Ausländer, Sozialschmarotzer erst gar nicht reinlassen). In Deutschland ist so was XXX.

Um was zum Thema beizutragen. In der Schweiz habe ich ca. 95 000 € im Jahr brutto verdient und habe 8,9% Quellensteuer (Kanton Schwyz) gezahlt, in Deutschland würde ich wohl den Höchststeuersatz von 42% + Solizuschlag zahlen. Es sollte klar sein welches Land mir bessere Infrastruktur und besseres Leben bietet. Muss man da noch viel herum diskutieren? Als frischer Facharzt liegt der Gehalt in CH so bei 125 000 €, in Deutschland liegt er bei 70 000 €. Ich bin doch nicht blöd. Soll ich jetzt was über Katar schreiben, Norwegen? Für den Facharzt sind die angelsächsischen Staaten richtig gut, ja sogar Frankreich und Niederlande. Und warum ist das alles so? Weil euer Land viel Verbesserungspotential hat und nicht, weil "es uns doch gut geht". Und jetzt lese ich, dass Zypern auch klasse ist, Malta wahrscheinlich auch.

Ja! Bitte, bitte schreib einmal etwas über Qatar!

Unser Land hat Verbesserungspotenzial. Ob das viel ist, bezweifle ich, da ich viel in der Welt rum gekommen bin und auch im Ausland längere Zeit gelebt habe.

Bei 75.000 EUR Bruttogehalt bist Du weit vom Höchststeuersatz (Durschnittssteuersatz-nicht Grenzsteuersatz!) entfernt. 

Aber schreib bitte jetzt etwas über Qatar! Das interessiert mich brennend!

(25.01.2020, 15:40)Don Vladimir schrieb: -----
Es werden aber immer nur die negativen Dinge gesehen. Heute habe ich bspw. gelesen, dass die Anzahl der gewaltsamen Tötungsdelikte in den USA auf die Einwohner umgerechnet etwa 14 mal höher ist als in Deutschland. Ursache hierfür sind die leichteren Erwerbsmöglichkeiten von Schusswaffen. Einsamer Spitzenreiter bei gewaltsamen Tötungsdelikten ist die mexikanische Stadt Techuana.

Glaubst du wirklich dass die Ursache fuer deren Gewalt das liberalere Waffenrecht an sich ist?

Wenn dem so waere muesste in der Schweiz ja die Hoelle los sein - wahrscheinlich hat sogar unser Schweizer Admin ein Sturmgewehr zu Hause, trotzdem soll es dort recht friedlich sein. Oder schau dir mal die Finnen an...

Was ist mit Qatar?

(25.01.2020, 15:55)Ste Fan schrieb: Glaubst du wirklich dass die Ursache fuer deren Gewalt das liberalere Waffenrecht an sich ist?

Wenn dem so waere muesste in der Schweiz ja die Hoelle los sein - wahrscheinlich hat sogar unser Schweizer Admin ein Sturmgewehr zu Hause, trotzdem soll es dort recht friedlich sein. Oder schau dir mal die Finnen an...

Was ist mit Qatar?

Das ist nicht nur in der Schweiz so. Das hast Du auch in Schweden. Dänemark weiß ich jetzt nicht.

Aber als sich in Skandinavien vor einigen Jahren zwei große Gruppierungen von Motorradclubs Straßenschlachten lieferten, wurden kurzerhand die Waffendepots der Armeen geplündert. Die Depots sind ja alle nahezu ungesichert. Für Skandinavien war das bis dahin undenkbar. Ich weiß auch nicht mehr, ob die kurz davor waren den Notstand auszurufen.

Jetzt wollen wir aber wissen: Was ist mit Qatar?

(25.01.2020, 15:55)Ste Fan schrieb: Glaubst du wirklich dass die Ursache fuer deren Gewalt das liberalere Waffenrecht an sich ist?

Das war ein wissenschaftlicher Bericht, der das dargelegt hat. Was man jetzt von einem wissenschaftlichen Bericht halten muss, sei einmal dahin gestellt.

Ich persönlich gehe ganz stark davon aus, dass das liberale Waffenrecht einen ganz starken Teil dazu beiträgt.

Zur Schweiz: Soweit ich weiß, haben die Schweizer seit langem keinen Schießprügel mehr im Schrank stehen. Das wurde doch abgeschafft, oder irre ich da?
Vielleicht kann hier einmal ein Eidgenosse darüber Aufschluss geben.

(25.01.2020, 15:40)Don Vladimir schrieb: Da widerspreche ich enorm!


Große Preisfrage: In welchem Land der EU mit mehr als 20 Mio. Einwohnern fand der letzte Militärputschversuch statt? Heißer Tip: Das war nicht mal 40 Jahre her.

Spanien 1981  

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...78720.html

(25.01.2020, 16:06)Don Vladimir schrieb: Zur Schweiz: Soweit ich weiß, haben die Schweizer seit langem keinen Schießprügel mehr im Schrank stehen. Das wurde doch abgeschafft, oder irre ich da?
Vielleicht kann hier einmal ein Eidgenosse darüber Aufschluss geben.

so isses - der Mythos, dass jeder Schweizer, der Militärdienst geleistet hat, seine Waffe behält und unterm Bett hat, ist endgültig verblasst.
Ein Eidgenosse (mit > 1000 Diensttage...)

https://www.srf.ch/news/schweiz/uebernah...stirbt-aus

(25.01.2020, 16:23)F.I.A.S.C.O. schrieb: Spanien 1981  

https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...78720.html

Da wollten einige die Militärdiktatur a la Gerneal Franco zurückholen.

Wird gerne vergessen, dass das erst vor nicht einmal vierzig Jahren her war. In Frankreich war das 1961, der Putsch der vier Offiziere - Mitglieder der OAS. Das Algerien-Thema ist in Dtl. kaum bekannt, kostete aber der vierten Republik die Existenz. De Gaulle setzte sich an die Spitze und die OAS (ein ganz schlimmes Thema über viele Jahre in Frankreich) versuchte ihn mehrfach umzubringen, versetzte insbesondere Algerien und auch Frankreich durch viele Anschläge in Terror. 

Vielen Dank für den Hinweis mit der Knallbüchse bei den Schweizern!

(25.01.2020, 16:36)F.I.A.S.C.O. schrieb: so isses - der Mythos, dass jeder Schweizer, der Militärdienst geleistet hat, seine Waffe behält und unterm Bett hat, ist endgültig verblasst.
Ein Eidgenosse (mit > 1000 Diensttage...)

https://www.srf.ch/news/schweiz/uebernah...stirbt-aus

Dies bedeutet quasi wer moechte kann jetzt die Waffe noch uebernehmen, es wird allerdings erschwert - und es wird wahrscheinlich darauf hingearbeitet dass dies in ein paar Jahren dann ganz verboten werden kann?

(25.01.2020, 13:01)Dr.Bundy schrieb: Ja, und der Zusammenhalt unter den Deutschen wird seit Jahrzehnten zerstört, Stichwörter sind Entnazifizierung und Patriotismus (schlimmes Wort). Als ich in der Schweiz war, hat ich ein völlig anderes Gefühl zu Deutschland als wenn ich in Deutschland bin. In der Schweiz machen sich die Menschen Sorgen um die EU, den Euro und um die Nachbarn. Sie wollen, dass es euch gut geht, weil die Schweizer dann selber mehr Wohlstand machen. Aktuell subventionieren sie die Grenzgebiete der Versager um ihnen herum und verlieren viel Geld. In Deutschland wünsche ich eurem Land die Pest und freue mich, dass euer Land mit all den vielen Besserwissern von Grünen und Merkel zerstört wird. Für meine Seele ist der Zustand schöner, wenn ich mit den Schweizern lebe. Ich geniesse den Patriotismus der Schweizer, weil es exakt das ist, was du schreibst, es ist Zusammenhalt und ein Sinn für Gemeinschaft: Lasst uns unser Land weiter entwickeln und weiter aufbauen, lasst uns aufeinander aufpassen, das Land besser machen und Störungen beseitigen (z.b. ungebildete Ausländer, Sozialschmarotzer erst gar nicht reinlassen). In Deutschland ist so was XXX.

Um was zum Thema beizutragen. In der Schweiz habe ich ca. 95 000 € im Jahr brutto verdient und habe 8,9% Quellensteuer (Kanton Schwyz) gezahlt, in Deutschland würde ich wohl den Höchststeuersatz von 42% + Solizuschlag zahlen. Es sollte klar sein welches Land mir bessere Infrastruktur und besseres Leben bietet. Muss man da noch viel herum diskutieren? Als frischer Facharzt liegt der Gehalt in CH so bei 125 000 €, in Deutschland liegt er bei 70 000 €. Ich bin doch nicht blöd. Soll ich jetzt was über Katar schreiben, Norwegen? Für den Facharzt sind die angelsächsischen Staaten richtig gut, ja sogar Frankreich und Niederlande. Und warum ist das alles so? Weil euer Land viel Verbesserungspotential hat und nicht, weil "es uns doch gut geht". Und jetzt lese ich, dass Zypern auch klasse ist, Malta wahrscheinlich auch.

Nein, ein frischer Facharzt in Anstellung verdient um die 90k brutto, du hast die Dienste vergessen, auch ist das Grundgehalt höher. Wenn du eine Oberarztstelle ergatterst, was in bestimmten Fachgebieten binnen 2 Jahren nicht schwer ist, verdienst du auch in Deutschland deutlich mehr per anno. Auch kannst du eventuell außertarifliche Zahlungen verhandeln, die "Ärztenot" macht vieles möglich. Bei diesen Summen bist du noch recht weit weg vom steuerlichen Höchstsatz. Und die Gehälter sollten aber auch in Relation zu den jeweiligen Lebenshaltungskosten stehen, sonst ist der Vergleich nichtig.