(03.02.2020, 14:50)Vahana schrieb: Wenn ich die Mortalität berechnen würde (ich bin kein Mediziner!), dann würde ich schauen wieviel Gesunde und wie viele Tote nach Krankheitsverlauf heraus kommen.
Das wären zum Zeitpunkt knapp 42% Mortalität.
Aber ich wunder mich sowieso schon ein paar Tage das kaum Gesunde generiert werden. Entweder die Krankheit dauert so lange, oder die Statistik hängt hinterher.
BTW
...dann wäre es die Letalität.
Quasi das Verhältnis der Toten zu den Erkrankten, die "Tödlichkeit"
siehe Wiki
https://de.wikipedia.org/wiki/Letalit%C3%A4t
Schwachpunkt Dynamik
Die Letalität einer Krankheit ist nur dann eine Aussage zur Sterbewahrscheinlichkeit bei Erkrankung, wenn der erfasste Zeitraum deutlich größer ist als die zeitlichen Veränderungen der Krankheit und die Kenntnisse über die Krankheit groß genug sind, um die statistischen Fehler kleinzuhalten. Insbesondere folgende Punkte sind bei der Interpretation der Letalität einer dynamischen Krankheit (Seuchenzug, Epidemie) besonders zu beachten, da sie sich von einer stabilen Krankheit (Endemie) deutlich unterscheiden:
Unbekannte Infektionsrate bzw. unbekannte Erkrankungsrate nach Infektion: Nicht jeder Infizierte wird krank, nicht jeder Erkrankte wird als solcher erkannt.
Unbekannte Tote: Nicht jeder an einer Krankheit Gestorbene wird in der Statistik erfasst.
Veränderungen des Krankheitserregers, der hygienischen Bedingungen, der Behandlung: Die epidemiologischen Kennzahlen können sich deutlich ändern.
Schwankende Fallzahlen innerhalb des erfassten Zeitraumes: Durch eine Basisreproduktionszahl größer oder kleiner als 1 kommt es zu statistischen Verzerrungen.
Der erfasste Zeitraum ist nicht deutlich größer als die Inkubationszeit bzw. die durchschnittliche Zeit bis zum Tod.
Beispiel: Tritt eine Krankheit epidemisch neu auf, kann es dazu führen, dass zunächst Kranke ermittelt sind, jedoch kaum Tote, da die Todesursache nicht oder falsch ermittelt wurde oder beide Zahlen eine hohe Dunkelziffer aufweisen. Unbekannt mag auch die Zahl jener sein, die zwar infiziert sind und auch erkranken, aber so schwach, dass keine oder die falsche Diagnose gestellt wird. Zudem wächst die Zahl der Erkrankten, während die Zahl der an der Krankheit Verstorbenen um den Zeitraum der durchschnittlichen Zeit zwischen Erkrankung und Tod hinterherläuft.
Zu Beginn sind kumulativ 10 Kranke und 2 Tote registriert, wobei nur jeder 10. Fall erfasst wird.
Nach 30 Tagen sind 90 Kranke und 22 Tote registriert, wobei 40 % in diesem Zeitraum erfasst wurden.
Nach 60 Tagen sind 370 Kranke und 92 Tote registriert, wobei 70 % in diesem Zeitraum erfasst wurden.
Nach 90 Tagen sind insgesamt 1090 Kranke und 272 Tote registriert und die Erfassungsquote im letzten Zeitraum ist auf 90 % gestiegen.
In diesem Beispiel wäre die Letalität am Anfang 20 %, nach 30 Tagen 24,4 %, nach 60 Tagen 24,8 % und nach 90 Tagen 24,9 %. Diese Zahlen gelten jedoch nur, wenn die Dunkelziffer vernachlässigbar ist bzw. die Dunkelziffer der Erkrankten und der Toten sich wie in diesem Beispiel nahezu aufheben: ohne Dunkelziffer wäre die Letalität in diesem Rechenbeispiel konstant 25 %.
Da die durchschnittliche Zeit zwischen Erkrankung und Tod in diesem Rechenbeispiel jedoch 30 Tage beträgt, liegt die Sterblichkeit nach Erkrankung tatsächlich bei 50 %.
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Alles ist Zahl - die Vollkommenen --> 6; 28; 496; 8128; 33550336; 8589869056