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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 27.08.2020, 15:02
(27.08.2020, 14:04)fahri schrieb: Du musst die Perspektive wechseln, ihn schmerzt es doch - denn es ist SEIN Geld, nicht meins,
das ist Geld was er sich schon mühsam erarbeitet und zusammen gespart hat.....500 € sind für einen
18 jährigen ohne goldenen Löffel im Hintern schon eine Menge Geld
Ich wollte ja eigentlich nix dazu schreiben...
Wenn Du willst, dass er/sie die Börse versteht, kauf 20-30 von Dir ausgesuchte Werte.
Musst Du halt investieren, ist so. Die Dividenden darf er "verballern", das Depot
bleibt 10 Jahre unangetastet. Aber es ist sein/ihr Geld. Dieses Modell habe ich mit
meinen Kindern gefahren. Die sind beeindruckt, das jeden Monat Geld reinkommt.
Manchmal nutzen sie es, aber eher selten. Sind ja nun auch keine Unsummen.
Alles andere; 500€ in nen ETF und dann pro Monat 50€ dazu ist für nen 18-jährigen
Zwangsbespaßung. "Der Alte will, dass Du das Leben begreifst." Weil er hat es ja
auch begriffen!
Hat er?
Es gibt soviel Wichtigeres als x€ auf dem Konto. Das würde ich ihm/ihr vorleben wollen.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 27.08.2020, 18:26
(27.08.2020, 00:42)boersenkater schrieb: Du sagst es hat Dich 3 Jahre zurück geworfen. Würdest Du das auch sagen wenn die letzten 11 Jahre "normal"
wie in den letzten 100 Jahren gelaufen wären? Wenn Du neben einigen guten auch einige schlechte Jahre gehabt hättest?
Wenn Du wie es immer so schön heißt "nur" eine durchschnittliche langfristige Rendite von 8-9% per anno hast?
Ich kann natürlich verstehen das man das Trading verteufelt wenn man damit (viel) Geld und (viel) Zeit verloren hat.
Was jeder (inkl. mir!) im Vorfeld unterschätzt ist der extreme Aufwand bis man soweit ist um dauerhaft erfolgreich zu
sein. Natürlich gibt es immer wieder mal Glücksritter die kaum dabei ruckizucki fett absahnen. Aber das heißt nicht das
sie dann dauerhafterfolgreich sind. Habe auch mit Glück gute Gewinne gemacht, diese dann aber auch wieder schnell
abgegeben.
Ich habe von März 2015 bis Februar 2020 aktiv getradet.
Es gibt innerhalb der letzten 100 Jahre bestimmt einige Phasen in denen ich mit meiner Strategie gutes Geld eingefahren hätte, aber das Problem sind die Phasen danach wenn es nicht mehr läuft.
Selbst wenn ich mein Konto innerhalb einiger Wochen verdoppelt hatte, dann war das gewonnene Geld später weg und meistens sogar noch mehr.
Und gerade wenn du meintest den Markt "einschätzen" zu können, dann hat sich irgendwas verändert und dann konntest du wieder von vorne anfangen.
Der Markt veränderte sein Verhalten schneller als ich das je lernen konnte.
Im normalen Aktienhandel gibt es ähnliche Effekte. Aber die sind 1. Langsamer und 2. Kannst du das einfach aussitzen und hast kein Verkaufsdruck.
Wenn ich nur die Gewinne und alle Verluste im Trading zusammen rechne käme sogar ein fettes Plus unterm Strich raus.
Nur die Spreads und Overnightgebühren zusammen entsprechen einer Summe die noch wesentlich höher ist als der Gesamtverlust.
Ohne die Gebühren hätte ich also trotz aller Fehler meinerseits sogar davon leben können.
So wie es im Moment abläuft ist es sehr viel entspannter.
Dividenden einsortieren ... fertig. Gebührenfei.
Diesen Monat bisher 867,80€. Ein guter Lohn fürs Nichtstun.
Klar kann man das im Trading auch an einem normalen Montag machen. Aber dann kommt der Dienstag, Mittwoch ... wenn man Pech hat sogar noch der Donnerstag.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 27.08.2020, 19:00
(27.08.2020, 15:02)pjf schrieb: Ich wollte ja eigentlich nix dazu schreiben...
Alles andere; 500€ in nen ETF und dann pro Monat 50€ dazu ist für nen 18-jährigen
Zwangsbespaßung. "Der Alte will, dass Du das Leben begreifst." Weil er hat es ja
auch begriffen!
Hat er?
Es gibt soviel Wichtigeres als x€ auf dem Konto. Das würde ich ihm/ihr vorleben wollen.
Du siehst mich überrascht.
Noch einmal zur Klarstellung...nicht ich habe meinem Sohn das vorgeschrieben oder vorgeschlagen.
Es kam von ihm !
Soll ich ihn dann wegschicken und sagen ne komm man lebt nur einmal...hau das Geld auffen Kopp und lebe heute ? Mal im Ernst..hier wird aus einem eigentlich positiven Vorgang bei dem man um Tips bittet mit aller Gewalt etwas Negatives gemacht.
Das zieht sich wirklich mittlerweile durch alle Threads..liegt das am Sommerloch ?
Natürlich gibt es soviel wichtigeres als x € auf dem Konto. All diese ganzen Lebensweisheiten und Vorschläge haben wir doch in diesem Threads jetzt x mal durch und ich hab jedes Mal Stellung dazu bezogen, das es darum gar nicht geht....
Herr im Himmel Ich geb's echt auf....
RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 27.08.2020, 19:02
(26.08.2020, 07:49)Bauernlümmel schrieb: Der Name ist tatsächlich unpassend und ich war auch erst etwas skeptisch, da ich kein Trader bin. Schließlich bin ich aber nicht wegen des Namens hier her gekommen sondern weil ich dachte das dass Aktienboard hier fortgeführt werden soll. Also ich widerspreche dem mal, weiß nicht ob schon jemand drauf geantwortet hat aber "trading" bzw. "to trade" heisst ja eigentlich nur Handeln.
Insofern ist trading stocks ja nur eine Plattform für Leute die Aktien handeln... Passt also meiner Ansicht nach.
Wie lange die Aktien gehalten werden, ist dann jedem seine Sache.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 27.08.2020, 23:19
(27.08.2020, 18:26)Vahana schrieb: Und gerade wenn du meintest den Markt "einschätzen" zu können, dann hat sich irgendwas verändert und dann konntest du wieder von vorne anfangen.
Der Markt veränderte sein Verhalten schneller als ich das je lernen konnte.
Ohja ich weiß ganz genau was Du meinst. Genau da - wenn Du das und einiges andere mehr ein paar mal mitgemacht hast - fängt die Arbeit eigentlich erst an.
Mit viele Leidenschaft, Blut, Schweiß und ein paar Zehntausend Stunden später sieht die Sache dann schon anders aus... Und dann nochmal ein paar Zehntausend
Stunden später dann ganz anders....
(27.08.2020, 19:00)fahri schrieb: Soll ich ihn dann wegschicken und sagen ne komm man lebt nur einmal...hau das Geld auffen Kopp und lebe heute ? Mal im Ernst..hier wird aus einem eigentlich positiven Vorgang bei dem man um Tips bittet mit aller Gewalt etwas Negatives gemacht.
Natürlich gibt es soviel wichtigeres als x € auf dem Konto. All diese ganzen Lebensweisheiten und Vorschläge haben wir doch in diesem Threads jetzt x mal durch und ich hab jedes Mal Stellung dazu bezogen, das es darum gar nicht geht....
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Also da versteh ich das Problem auch nicht. 50 Euro? Ich setze das mal mit 50 DM gleich als ich 18 war. Das hast Du locker an einem Wochenende
weggeballert. An manchen Wochenenden sogar das Doppelte. Hatte auch keinen goldenen Löffel von den Eltern im Hintern und mich mit Nebenjobs
finanziert. Als Schüler mit 16 hab ich 2-3 x unter der Woche bei der Spedition LKWs und Sprinter ausgeladen. Am Wochenende im Supermarkt Regale
aufgefüllt. Später ab 18 dann Pizza ausgefahren. Hatte jeden Monat um die 400 DM zur Verfügung. 50 DM bzw. 50 Euro für was sinnvolles abzwacken
ist doch kein Problem wenn dann noch 400 Euro übrig bleiben? Auf die Woche gerechnet sind das 12,50 Euro. Also eine Pizza und ein Bier weniger.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 28.08.2020, 11:13
Um vielleicht nochmal eine andere Sichtweise auf die Fragestellung zu bekommen.
Wenn du ein Lernziel formulieren würdest, wie sollte das lauten?
Also mein Sohn hat am Ende der Lernphase gelernt, ...
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Zitat:“In trading you have to be defensive and aggressive at the same time. If you are not aggressive, you are not going to make money, and if you are not defensive, you are not going to keep money.” - Ray Dalio
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 28.08.2020, 11:33
(28.08.2020, 11:13)SimpleSwing schrieb: Um vielleicht nochmal eine andere Sichtweise auf die Fragestellung zu bekommen.
Wenn du ein Lernziel formulieren würdest, wie sollte das lauten?
Also mein Sohn hat am Ende der Lernphase gelernt, ...
In die kürzest mögliche Form ?
Er soll lernen, das Börse kein Teufelszeug ist.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 28.08.2020, 12:42
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.08.2020, 12:43 von SimpleSwing.)
(28.08.2020, 11:33)fahri schrieb: In die kürzest mögliche Form ?
Er soll lernen, das Börse kein Teufelszeug ist.
Cool, danke.
Das hab ich mir gedacht
Ich sag es jetzt mal etwas überspitzt:
Glaubst du das lernt er, wenn er 10 Jahre lang einen ETF bespart, dessen Performance am Ende unbekannter Natur ist?
Wenn er lernen soll (und vor allem will), dass Börse kein Teufelzeug ist, dann musst du ihm "Börse" beibringen, in allen Facetten.
Denn nur wenn ich als Neuling verstanden habe, wo die Vorteile/Nachteile eines ETFs gegenüber zB einer einzelnen ausgewählten Aktie sind, kann ich Börse verstehen.
Du kannst mir nicht nur Pasta zu essen geben und danach "erwarten" ich hätte die Italienische Küche verstanden.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 28.08.2020, 12:45
Was wäre ich im Nachhinein dankbar gewesen, wenn mich mit 18 Jahren jemand mal in diese Richtung gestoßen hätte!!
Wenn ich mir das so vor meinem geistigen Auge vorstelle, dann hätte ich wohl am ehesten Appetit daran gefunden, wenn es nicht zu abstrakt daherkommt.
Also beispielsweise:
Fünf Pepsi Aktien. Pepsi wird damit im Supermarkt anders wahrgenommen, gar eher gekauft - was die alles herstellen?! Schau an. Die Identifikation mit dem Produkt, bei jedem Einkauf ... man ist tatsächlich Miteigentümer! Und wenn dann erstmals Dividenden kommen!
Die klassischen Konsumgüteraktien bieten sich dafür erstmal an, um so das Gefühl für die faktische "Miteigentümerschaft" zu kriegen. Im Grunde genommen Blooms Vorgehen, denn am Anfang waren wir - egal wie alt wirklich - so gesehen 18.
PG, JNJ, CL ... und mit denen macht man auch nicht wirklich was falsch. Sprich: die Gefahr den "Fisch an der Angel" zu verlieren, weil es mal ganz böse abrutscht, ist bei den Kandidaten erstmal nicht so dramatisch wie bei ... Delivery Hero und Konsorten.
Irgendwann wird es evtl. mal interessanter weg von den Konsumgüteraktien zu gehen und auf die Pirsch nach anderen Industrien zu gehen?! Aber die Erkenntnis, dass Aktien nix abstraktes sondern reale Unternehmen sind, an denen man tatsächlich beteiligt ist, dies wäre dann schon mal da.
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RE: wie soll ein 18 Jähriger anlegen ? | 28.08.2020, 12:57
(27.08.2020, 23:19)boersenkater schrieb: Ohja ich weiß ganz genau was Du meinst. Genau da - wenn Du das und einiges andere mehr ein paar mal mitgemacht hast - fängt die Arbeit eigentlich erst an.
Mit viele Leidenschaft, Blut, Schweiß und ein paar Zehntausend Stunden später sieht die Sache dann schon anders aus... Und dann nochmal ein paar Zehntausend
Stunden später dann ganz anders.... Hättest wohl besser für nen 10er die Stunde Rasen gemäht oder so - was könntest du da heut für ein Leben führen.
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