Corona-Virus
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(18.11.2020, 07:36)Honnete schrieb: Was haben wir denn bis jetzt verstanden? Was hast denn Du bis jetzt verstanden? __________________
Hat sich erledigt.
Mein wichtigster Punkt ist
Der weltweite Ausbruch des Coronavirus ist so ein Schwarzer Schwan und zeigt uns gerade anschaulich, wie verwundbar unser komplexes globalisiertes Gesellschafts- und Wirtschaftssystem mit seinen Interdependenzen ist. Plötzlich fällt uns auf, dass die Herstellung von Antibiotika gefährdet sein könnte, weil in der rein auf Profit ausgerichteten Logik der Pharmaindustrie wichtige Grundstoffe nur noch in China erzeugt werden. Globale Lieferketten werden auf einmal unterbrochen, und wir stellen schmerzhaft fest, dass in der Just-in-time-Logik keine Kapazitätsreserven und Redundanzen im System vorhanden sind. Alles dem Effizienzgebot unterordnend, haben wir teilweise große, fragile Systeme erzeugt. Ab 2016 hatten wir das auf dem Schirm, jedoch nicht in der Heftigkeit. Das hat meine Börsenkumpels und mich überrascht. Aber gut, jeder hatte sich vorbereitet mit Kauf von Silbermünzen, auf Regierungsempfehlung einen Lebensmittelvorrat angelegt und einige haben vermehrt cash gehalten für eventuelle Nachkäufe. (18.11.2020, 08:04)Honnete schrieb: Mein wichtigster Punkt ist Den Punkt sehe ich anders. Oder in anderer Reihenfolge. Sind es nicht wir Käufer/Menschen, die oftmals nur nach B I L L I G gucken/kaufen? Schau dir mal an, was du für den Preis einer beschissenen Tasse Kaffee bei Starbucks bekommst. Da heißt so n Teil dann "Wild Romance special Flavour mit Shot" oder so. Kostet nen knappen 5er 0der 4er ?!. Dafür bekommst n Pfund Kaffee ( vor 30 Jahren hat das Pfund Dallmayr Prodomo auch 8 Mark irgendwas gekostet - hab ne dunkle Befürchtung, wie so etwas möglich ist). Für den 5er besorg ich dir bei KIK, Tedi oder sonst wo ne Kinderjeans oder nen Pulli. Bestimmt auch nen Satz Sandalen. Das hinterfragt doch niemand mehr. Und wenn dann alle 2 Jahre irgendwo auf der Welt ne Baubude abfackelt, dann rennen alle hysterisch umher und berichten in "Breaking news" vom Fabrikbrand mit 100 Toten. Es ist doch kaum einer vorher bereit, dafür zu bezahlen, dass die Scheiße hinterher nicht all zu doll quillt. Moin. __________________
Hat sich erledigt.
(18.11.2020, 08:04)Honnete schrieb: Der weltweite Ausbruch des Coronavirus ist so ein Schwarzer Schwan und zeigt uns gerade anschaulich, wie verwundbar unser komplexes globalisiertes Gesellschafts- und Wirtschaftssystem mit seinen Interdependenzen ist. Plötzlich fällt uns auf, dass die Herstellung von Antibiotika gefährdet sein könnte, weil in der rein auf Profit ausgerichteten Logik der Pharmaindustrie wichtige Grundstoffe nur noch in China erzeugt werden. ...Gutes Thema! Der Pharmaindustrie ist es, ehrlich gesagt, eigentlich ziemlich egal, ob sie die Grundstoffe für die Antibiotikatablette in China oder Europa ordert. Irgendwer muss das aber zahlen! Die Marge an diesem zu über 90% eh generische Produkt ist minimal, weil niemand bereit ist, für diese lebensrettenden Medikamente mehr als ein paar Cent auf den Tisch zu legen. Die Tablette Penicillin kostet weniger als 50 Cent, inklusive aufwändiger GMP-Produktion, Zertifizierungen, Verpackung, Logistik, Aufschlag für den Pharma-Großhändler, die Apotheke und den Mediziner. Glaubst du ernsthaft, die "rein auf Profit ausgerichteten Logik der Pharmaindustrie" denkt sich so etwas aus? Man kann sie von mir aus kreuzigen, weil sie sich an anderen Stellen bereichert, aber an diesem Thema sicherlich nicht. Nicht ohne Grund hat eigentlich jede bedeutende Pharmaunternehmen das Thema Antibiotika aufgegeben. (18.11.2020, 08:04)Honnete schrieb: Ab 2016 hatten wir das auf dem Schirm, jedoch nicht in der Heftigkeit. Das hat meine Börsenkumpels und mich überrascht. Aber gut, jeder hatte sich vorbereitet mit Kauf von Silbermünzen, auf Regierungsempfehlung einen Lebensmittelvorrat angelegt und einige haben vermehrt cash gehalten für eventuelle Nachkäufe.Wenn euch die Problematik erst 2016 aufgefallwn ist, dann wart ihr spät dran! Auf der einen Seite Lebensmittel und Silber (was kocht ihr mit Silber?) zu horten un dann andererseits ein eher agressives Trendfolgesystem zu setzen ist auch eine Art der Problembewältigung. Da würden Psychologen vermutlich viel herauslesen können!
Statistisch gesehen ist Corona ein Klacks, gibt viel tödlichere Probleme die wir nicht anpacken. Aber es hat die Potenz eines Horrorfilms, überall Leichen und überfüllte Spitäler. Das ist das beste Futter für die Politiker; sie haben Macht an sich gerissen wie es vorher nie denkbar gewesen wäre.
Die Folgen die Honnete beschreibt sind nicht Folgen der Krankheit sondern Folgen der Massnahmen die die Politiker ergriffen haben. Die Globalisierung hat selbstverständlich die Effizienz aller Produktherstellung erhöht und die Preise gesenkt. Damit hat sie Wohlstand geschaffen, Hunger bekämpft und uns alle besser leben lassen. Ein weiterer Faktor sind die Staatshilfen. Die Firmenpleiten sind dieses Jahr so tief wie noch nie zuvor. Viele Firmen die normalerweise Konkurs gegangen wären haben nur durch die Corona Hilfen der Staaten überlebt. Man rechnet damit dass diese in ein paar Monaten pleite gehen und man wieder zur statistischen Mitte gelangt i. Nur der Steuerzahler ist dann halt ein bisschen ärmer... Fazit: Corona ist schlimm aber die Massnahmen dagegen sind tödlicher! Hier gibt es jede Menge Zahlen zur Welt, inklusive Corona: https://www.worldometers.info/ (18.11.2020, 09:41)cubanpete schrieb: Die Folgen die Honnete beschreibt sind nicht Folgen der Krankheit sondern Folgen der Massnahmen die die Politiker ergriffen haben.Eine recht monokausale Sichtweise: Shut-down in China -> Unterbrechung der Lieferketten für chemische Vorstufen und APIs -> Versorgungsengpässe bei uns Wie so oft gibts aber nicht nur eine Wahrheit: Globalisierung -> Konzentration von Teilen der Produktionskette in einzelnen Ländern -> Lokale Probleme verursachen Unterbrechung der Lieferkette -> Versorgungsengpässe bei uns "Geiz ist geil Mentalität" -> nur noch rein kommerzielle statt risikobasierter Etablierung von Produktionsketten essenzieller Güter -> Lokale Probleme verursachen Unterbrechung der Lieferkette -> Versorgungsengpässe bei uns Und China kann man in dieser Pandemie sicher so einige Vorwürfe machen, aber sie haben durch ihre Maßnahmen im Frühjahr die Situation bislang scheinbar besser im Griff als wir. Unterm Strich werden sie voraussichtlich ein Wirtschaftswachstum verzeichnen können. War der zeitweise Shut-down im ersten Quartal also ein Fehler der chinesischen Politiker?
Kinners, isset nicht so, dass man eben akzeptieren muss, dass es Risiken gibt?
Die treten eben mal ein und meist nicht. Das eliminieren/absichern der Risiken gibt es zum einen nie für Nüsse und zum anderen entstehen dadurch doch erst wieder andere Risiken. Man kann doch n Auto z.B. noch viel sicherer machen: - Überschlagsensoren rein und aufblasbare Luftsäcke unters Auto, falls man mal in ein Gewässer verunfallt. Wiegt/kostet zwar, aber es ertrinken jährlich bestimmt mindestens 3 Menschen in nem Auto. - viermal so lange Motorhaube mit integrierter Knautschzone gegen Frontalunfälle. Erhöht auch gleich noch den möglichen Kofferraum. Scheiß auf "Fahrbahrkeit" - soll ja schließlich sicher sein. - Koppelung vom Gaspedal ans Navi. Die Karre weiß doch, wo sie ist. Wieso nimmt der in der Stadt überhaupt noch Gas an, wenn ich bereits 53 km/h fahre? Es gibt für jede Kurve eine max. Geschwindigkeit. Wieso kann ich also zu schnell in ne Kurve rein fahren? Und nu komm mir keiner mit Überwachungsstaat. Wer solch ein noch sichereres Auto möchte, mag sich melden. SG __________________
Hat sich erledigt.
(18.11.2020, 09:41)cubanpete schrieb: Ein weiterer Faktor sind die Staatshilfen. Die Firmenpleiten sind dieses Jahr so tief wie noch nie zuvor. Viele Firmen die normalerweise Konkurs gegangen wären haben nur durch die Corona Hilfen der Staaten überlebt. Man rechnet damit dass diese in ein paar Monaten pleite gehen und man wieder zur statistischen Mitte gelangt i. Nur der Steuerzahler ist dann halt ein bisschen ärmer... Und irgendwann - wer weiss vielleicht schon bald - kommen dann auch die lang vorher gesagten Insolvenzen der Zombieunternehmen dazu, die eigentlich nur noch deswegen leben, weil sie sich ob der günstigen Zinsen noch über Wasser halten können, in einem normalen Wirtschaftssystem schon längst pleite wären. Das kann im worst case einen schönen Dominoeffekt geben, denn auch auf diese Unternehmen wirkt die Corona-Krise sich aus.
Wir werden alle störben.
Also diesmal wird es dann aber ganz bestimmt ganz besonders übel. Puh. __________________
Hat sich erledigt.
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