Hintergrund
Lobbyismus
Fast Food für die Welt?
Stand: 23.09.2021 08:56 Uhr
Wie bekommen bald acht Milliarden Menschen genug zu essen? Um diese Frage geht es beim UN-Ernährungsgipfel. Kritiker bemängeln den Einfluss der Lebensmittelindustrie.
Von Thomas Kruchem und Gábor Paál, SWR
Trotz aller Bemühungen, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen, ist noch immer jeder zehnte Mensch auf der Welt unterernährt. Die Zahl ist zuletzt sogar, vor allem im Corona-Jahr 2020, wieder deutlich angestiegen. UN-Generalsekretär António Guterres hat deshalb einen Welt-Ernährungsgipfel in New York anberaumt........
Boykott vieler NGOs
Die FAO in der Kritik
Unkritisch gegenüber Pestizid-Einsatz?
Auch der Wirtschaftsverband Croplife International ist Partner der FAO. Er vertritt die Interessen der sechs größten Agrarchemie-Konzerne, unter ihnen BASF, Bayer und Syngenta. Im Jahr 2018 verkauften die Mitgliedsunternehmen von Croplife International für fünf Milliarden US-Dollar Pestizide, die die WHO als hochgefährlich für die Umwelt oder die menschliche Gesundheit einstuft.......
Streit innerhalb der Organisation
In der FAO gibt es unterschiedliche Meinungen zur Partnerschaft mit der Pestizidindustrie. Eine Mitarbeiterin der Organisation, die anonym bleiben will, sieht als treibende Kraft FAO-Generaldirektor Qu Dongyu. "Qu war früher Vizeagrarminister Chinas, das gewaltige Mengen Mais und Soja für Tierfutter importiert - aus den USA und Südamerika; zu rasant steigenden Preisen. China hat deshalb ein existenzielles Interesse an kostengünstiger industrieller Mais- und Sojaproduktion in Afrika."......
Das Problem ist die Finanzierung
Umstrittene Einflussnahme der AGRA
Ein besonders umstrittener Akteur in diesem Kontext ist AGRA, die "Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika". Die Initiative versucht seit 2006, die Landwirtschaft Afrikas zu modernisieren. Finanziert wird sie vor allem von der Bill und Melinda Gates-Stiftung............
Hohe Ziele, ernüchternde Bilanz
AGRA hatte hohe Ziele: Bis 2020 sollten mit ihrer Strategie die Produktivität und die Einkommen von 30 Millionen Kleinbauern in 13 afrikanischen Ländern verdoppelt, die Zahl der unterernährten Menschen halbiert werden. Nach 15 Jahren AGRA zieht Tim Wise, der an der Tufts University in Massachusetts forscht, eine ernüchternde Bilanz..........
Folgen der Agrarsubventionen
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/wel...s-101.html