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Wohnungskauf oder mieten?
#1
Notiz 

Wohnungskauf oder mieten?

Neubauwohnungen werden für ca. 5000€/m² angeboten.
Bei einem Zinssatz von 1% macht dies Kosten von ca. 4€/m².
Wieso gibt es da Leute die sich Wohnungen für 12€/m² mieten?
#2
Notiz 

RE: Wohnungskauf oder mieten?

(08.10.2021, 11:15)EMEUV schrieb: Neubauwohnungen werden für ca. 5000€/m² angeboten.
Bei einem Zinssatz von 1% macht dies Kosten von ca. 4€/m².
Wieso gibt es da Leute die sich Wohnungen für 12€/m² mieten?

Bei 1% Zins und 2% Tilgung macht das 150€/m²/Jahr.

Die 12€/m² sind pro Monat, also 144€/Jahr/m².

Vielleicht haben diese Leute keine Bonität? Oder haben die Nebenkosten nicht zum Erwerb: 500€/m² , bar bitte schön. Nur den Rest kann man aufnehmen. Außerdem kriegst du die 1% Zins nicht für eine 100% Finanzierung, musst was in der Hinterhand haben, schätze 1000-2000€/m², abhängig von allem Möglichen.
#3
Notiz 

RE: Wohnungskauf oder mieten?

(08.10.2021, 11:15)EMEUV schrieb: Neubauwohnungen werden für ca. 5000€/m² angeboten.
Bei einem Zinssatz von 1% macht dies Kosten von ca. 4€/m².
Wieso gibt es da Leute die sich Wohnungen für 12€/m² mieten?

Kaufnebenkosten kommen auch noch dazu - Grunderwerbssteuer, Notar, bei Kauf von Bauträger ohne Maklergebühr,
sonst kommt die auch noch dazu. Von der Summe her dann paar Euro mehr pro/m².

Wenn Du den Zinssatz als Kosten rechnest sind das eher weniger weil ja nicht vollfinanziert wird und Eigenkapital die
Kreditsumme senkt.

Dann ist es aber so das Du ja dann nicht kostenlos wohnst. Nebenkosten hat der Mieter genauso (Wasser, Heizung, Strom) -
das kann man jetzt als "neurtral" sehen.

Aber Hausmeister, Rücklagen, Hausverwaltung, etc.pp. müssen auch noch bezahlt werden. 

Der Knackpunkt ist dann auch noch das Du der Bank ja nicht nur Zinsen sondern auch noch Tilgung zurückzahlen musst.

Wenn Du da alles zusammenrechnest was der Mieter und was der Käufer im Monat aufwänden muss, kannst Du das erst
richtig gegenüberstellen.

4€/12€ dürften es dann nicht sein. Kann schon sein das der Mieter dann immer noch mehr für den qm bezahlt.
Kann aber auch sein das der Käufer mehr bezahlt. So oder So macht der Käufer das bessere Geschäft.
Weil er damit eigenes Vermögen aufbaut und nicht das des Vermieters.

Aber erstmal muss der Käufer oder Kaufwillige genug Eigenkapital haben und vorweisen können (Vollfinanzierungen wie vor
einigen Jahren werden von den Banken nicht mehr so einfach gemacht) und dann auch noch genug verdienen um bei
der Bank kreditwürdig zu sein. Da wirds bei den Preisen heute z.B. für junge Päärchen schon eng. Im wahrsten Sinne
des Wortes - kaufen können sie dann eher was kleineres als sie mieten können. Beim Mieten kann es sein das Du für kleinere
Wohnungen höhere qm-Preise bezahlst als für grössere Wohnungen.

Hab da aktuell einen Fall in meinem Bekanntenkreis. Junges Päärchen Ende 20. Kleine Wohnung reicht nicht mehr wegen
Nachwuchs - aber relativ günstige Miete weil schon länger drin und Miete nicht stark gestiegen ist. Größere Wohnung
sehr viel teurer weil Neumieten gestiegen sind. Wohnung kaufen - fast unbezahlbar - Kredit zwar günstig aber monatliche
Belastung - inkl. aller Kosten - kein grosser Unterschied zur Miete. Problem ist das die den Kredit nicht bekommen -
verdienen zwar nicht wirklich schlecht aber für so eine große Finanzierung reicht es nicht (fast 500tsd Euro)
Jetzt ist es geplant das die Eltern (schuldenfrei, abbezahltes Häusschen) die Wohnung kaufen und finanzieren.
Päärchen zieht dann ein und zahlt "angemessene" Miete und bekommen die Wohnung irgendwann überschrieben oder
vererbt.

__________________
#4

RE: Wohnungskauf oder mieten?

Im momentanen Haus und Grund ist ein interessantes Editorial über die Eigentumsverhältnisse in Europa, Wohneigentumsquote.

Am höchsten ist Rumänien (96%), gefolgt von Ungarn (92%). Deuschland ist mit 51.1% zweitletzter, vor der Schweiz.
#5

RE: Wohnungskauf oder mieten?

Wohnen in den eigenen 4 Wänden (am besten 4 Außenwände) ist m.E. ein Grundrecht.
Man bekommt dieses Grundrecht aber nicht per Geburt, sondern muss etwas dafür tun.
#6

RE: Wohnungskauf oder mieten?

> Man bekommt dieses Grundrecht aber nicht per Geburt, sondern muss etwas dafür tun.

Tup
#7
Notiz 

RE: Wohnungskauf oder mieten?

Ich verstehe nicht warum überhaupt die Bonität der Kreditnehmers eine Rolle spielt, Bank har doch das Grundpfand.
Es ist doch immer von Wertsteigerung der Immobilien die Rede, wozu ist dann eine Tilgungsverpflichtung erforderlich?
Es scheint als ob der Gesetzgeber die Verbreitung des Wohnungseigentums behindern will.

__________________
Gruß Hans-Jürgen

Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf
Psalm 127, Vers 2
#8

RE: Wohnungskauf oder mieten?

Die Banken wollen die Tilgung. Und in die Bonität spielt der Verdienst rein, usw. Wertsteigerung der Immobilie ist ja nicht eingebaut.
Der Gesetzgeben spielt nur bei Rentennähe eine Rolle, sprich Wohnimmobilienrichtlinie oder so ähnlich. Im Wesentlichen muss die Immobilie bei Rentenende abbezahlt sein, Regelfall Alter so um die 80 rum. In der Praxis bekommen dann Viele gar kein Geld mehr.

Willst du eine Wohnung/Haus kaufen?
#9
Notiz 

RE: Wohnungskauf oder mieten?

(08.10.2021, 11:56)rienneva schrieb: Im momentanen Haus und Grund ist ein interessantes Editorial über die Eigentumsverhältnisse in Europa, Wohneigentumsquote.

Am höchsten ist Rumänien (96%), gefolgt von Ungarn (92%). Deuschland ist mit 51.1% zweitletzter, vor der Schweiz.


Kann mich nicht erinnern das dies in der Ausgabe bei uns aktuell drin ist (Haus und Grund Ausgabe Süddeutschland/Baden).
Aber solche Listen werden ja immer wieder irgendwo veröffentlicht - Deutschland immer auf den hinteren Plätzen.
Soweit ich mich erinnere ist Italien da auch immer vorne mit dabei.

Solche Listen alleine sagen aber nicht viel aus. Viel interessanter ist eine Gegenüberstellung von Jahres-Durchschnittseinkommen
und Kaufpreis bzw. Baupreis der Immobilie. In Deutschland sind die Häuser oft sehr viel teurer als im Ausland, alleine schon wegen
den Bauvorschriften.

Rumänien und Ungarn mag da eine hohe Quote bei den Eigenimmobilien haben. Aber da sind dann auch gerade auf dem Land
viele Häuser dabei, in die hier wohl niemand einziehen und nur wegen dem Grundstück kaufen würde - dann abreissen und
neu bauen - was dort dann eben einiges günstiger ist. Wobei man das auch wieder ins Verhältnis zum Einkommen setzen muss.

__________________
#10
Notiz 

RE: Wohnungskauf oder mieten?

(08.10.2021, 12:23)Lolo schrieb: Wohnen in den eigenen 4 Wänden (am besten 4 Außenwände) ist m.E. ein Grundrecht.
Man bekommt dieses Grundrecht aber nicht per Geburt, sondern muss etwas dafür tun.

Werden aber auch viele Immobilien vererbt - von daher spielt die Geburt schon eine gewisse Rolle.

Gibt ja immer wieder auch so Reportagen in denen es darum geht das frühere Generation(en) sich
mit einem normalen Job eine Immobilie leisten konnten. Die Kinder oder Enkel das heute aber nicht
mehr können.

In meinem Freundes- und Bekanntenkreis ist es häufig so das die Kinder in den Neubaugebieten der
umliegenden Gemeinden (Dörfern) bauen. Dann laufen min. 2 Kredite. Eines als Annuitätendarlehen.
Das oder die anderen als Tilgungsaussetzungs-Darlehen damit die mtl. Belastung in Grenzen bleibt.

Wenn dann das letzte Elternteil in Alten- oder Pflegeheim geht - oder zu den Kindern zieht - oder verstirbt,
wird das Elternhaus verkauft und der Kauferlös für die Tilgung hergenommen sobald die Zinsbindung
abläuft. Anders könnten die sich sonst das Eigenheim nicht leisten.

__________________


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