(20.12.2022, 22:45)jf2 schrieb: Ja, schon Scheiße wenn man von seinen (Kriegs-) Extragewinnen was abgeben soll. Geht ja nicht mal um alles sondern nur um einen Teil aber wenn man von den Extraübergewinnen nur z.B. 65% behalten darf dann will man natürlich nicht mehr investieren. Und wenn das dann andere machen die nicht so gierig sind isses natürlich auch nicht recht.
PS: Ich bin übrigens gegen jede Form von Extrasuperübergewinnsteuern aber ist schon lustig zu sehen wenn mal nicht nur die anderen sondern man selbst betroffen ist.
Sorry - du redest wie so oft ziemlich dummes Zeug und das leider ohne den entsprechenden Background oder das dazu notwendige Wissen, ich hoffe
das ist nicht bei all deinen Beiträgen so, habe da aber mittlerweile so meine Befürchtungen. Hattest du mich nicht mal auf Ignore gesetzt ? Wundere
mich ein wenig das du zu meinem Beitrag so genau Stellung beziehen kannst
Kenne deinen wirtschaftlichen Hintergrund nicht, aber fang doch mal als allererstes an zu überlegen, ob es sich hierbei wirklich um eine "Übergewinnsteuer" handelt -
BWL - erstes Semester, erste Vorlesung --> in der Strompreisbremse wird Umsatz gleich Gewinn gesetzt. Riesenfehler und sorgt für die größten Probleme in der Branche.
Ansonsten könnten nämlich diejenigen Betreiber, die weiterhin bereit sind in EE zu investieren, die höheren Gewinne die anfallen, dann auch tatsächlich nachweislich in neue Projekte
investieren, für die die Banken ja nun mal aufgrund der höheren Zinsen auch höhere EK-Quoten verlangen. Ist man auf Seiten der Betreiber nämlich bereit
dazu, aber eine Vestas V150 liegt mittlerweile bei ca. 7,5 Millionen € - vor dem Krieg lag sie bei ca. 5 bis 5,5 Millionen €.
Einfache Frage an Jemanden, der die Energiewende vermeintlich weiterhin unterstützen will, woher sollen Unternehmer diese Gelder holen, wenn die Einnahmenseite plötzlich
gekappt wird und Umsätze als Gewinn bezeichnet werden ? Hier unterbricht man die elementaren Gesetzesmässigkeiten der Marktwirtschaft, denn der Strom ist unter anderem
auch deswegen so teuer geworden, weil er genau diese ganzen Punkte auch widerspiegeln muss. So funktioniert der Markt nun mal. Du musst auch nicht denken, das ich mich
darüber aufrege weil mir wirklich Gewinn entgeht. Das ist nicht der Punkt, auch wenn ich das aus staatlicher Sicht auch sehr kritisch sehe, neben der insgesamt schon sehr
hohen Besteuerung in DE nun auch noch "Zufallsgewinne" abzuschöpfen schafft natürlich kein Vertrauen mehr für Investoren und viele wenden sich dann ggf. auch ab
und investieren dann eben nicht mehr in Zukunft. Ist dann halt nur fraglich ob dann die "Großen" einspringen, wie vom Börsenkater angesprochen oder
aber gar keiner mehr investiert. Die Arbeit ist sehr kleinteilig und um am Ende mal eine WKA mit 6 MW zu betreiben ist ein ziemlich langer Weg zu gehen,
das lohnt in den Größenordnungen eben nicht so richtig. Das ist auch der Grund warum die EE-Wende eben "von unten" heraus bis heute statt gefunden hat.
Es wäre aus meiner Sicht völlig ok - wenn man die. die einfach nur den höheren Gewinn "einsacken" wollen zur Kasse bittet und du wirst lachen, grade die Älteren, die lange dabei sind,
sind dazu auch bereit. 70 Jährige haben kein großes Interesse mehr Anlagen zu projektieren, die frühestens in 3 Jahren Inbetriebnahme haben und dann
auf 20-30 Jahre laufen, von denen die ersten 10 Jahre ertragstechnisch nur noch der Bank Spaß machen. Wer aber nachweist, das er X Millionen EK in neue Anlagen stecken
möchte, sollte hier ausgenommen werden. Defakto sinkt unser Gewinn durch die Abschöpfung, es ist nicht mal mehr ein MEHR wie vor dem Krieg, da alle Kosten drumherum
explosionsartig gestiegen sind.
Alle gestiegenen Kosten für die Wartung, Bezugsstrom (Mittelspannung, also keine Vertragsbindung zu festen Konditionen möglich) usw..., die dürfen weiterhin von den Betreibern bezahlt werden.
Beim Bezugsstrom für WKAs gibt es keine "Strompreisbremse".
Ich verrate dir mal was aus der Praxis, das was man in dem Entwurf als Grenzkosten definiert hat - Sicherheitsmarge von 3 Cent über EEG Vergütung - reicht nicht mal um die
gestiegenen Kosten abzufangen. Geht leider aktuell vielen so. Ich bin 50 und wäre bereit die Mehreinnahmen in neue Projekte zu stecken. Ich habe Pachtflächen gesichert für
mindestens nochmal 35 - 50 Megawatt je nach Abstandsregelung und Beschränkung der Höhen. Aber in dieser aktuellen Lage werde ich einen Teufel tun und nur eine einzige
Bestellung scharf schalten. Da ist viel Vertrauen verloren worden und ich kann das nicht mehr kalkulieren. Ergo lass ich es aktuell sein.
Du kannst aber gerne wie so oft in deiner, dir selbst geschaffenen Realität leben.
Ich bin kein reiner Kapitalist, ich glaube an die Energiewende und bin schon viele wirtschaftliche Wagnisse eingegangen und halte es aktuell für noch wichtiger wirklich
Druck beim Ausbau zu machen und was hier passiert, ist das totale Gegenteil.
Das habe ich angeprangert, nicht mehr und nicht weniger.
Sich darüber zu brüskieren, das Unternehmer für Ihr unternehmerisches Risiko "belohnt" werden sagt eine Menge über dich aus, nicht über mich.
Was aus dir spricht ist der Neid, weiter nichts.