(03.09.2023, 15:51)jf2 schrieb: Das stimmt ja nicht. Seit über 10 Jahren gibt es den Einspeisevorrang für EE. Abgeregelt wird wenn kein Kabel da ist um den Strom zu transportieren.
Den Vorrang gibt es. Aber es gibt auch Regelungen, wonach bei Netzengpässen Erzeugeranlagen mit Einspeisevorrang dennoch abgeregelt werden dürfen. Nämlich wenn bei einem Überangebot Erzeugeranlagen ohne Einspeisevorrang nicht abgeregelt werden können. Dazu zählten nach meiner Kenntnis AKWs und ich meine auch Kohlekraftwerke, zumindest wenn es um kurze Zeiträume geht. Also nicht "wenn kein Kabel da ist", sondern wenn man die anderen Kraftwerke zu Kraftwerken erklärt die nicht abgeregelt werden können.
(03.09.2023, 16:02)jf2 schrieb: Und? Haben wir die günstigsten Strompreise der Welt?
Das ist doch Provokation. Warum sollten wir während der Investitionsphase besonders günstige Preise haben? Und warum die günstigsten der Welt, wenn wir keinen besonderen natürlichen Vorteil besitzen? Wobei Preise um 29ct oder wenn man sich auf die Schwankungen einstellt auch weniger (z.B. 19ct) pro KWh auch nicht so viel ist im internationalen Vergleich.
Und zur Erinnerung: Wir verwenden an der Strombörse das Merit-Order-Prinzip, also der teuerste Anbieter bestimmt den gesamten Preis für den dortigen Stromeinkauf.
Das Prinzip führt grundsätzlich zu höheren Preisen für den Stromeinkauf, als wie es der Markt ohne diese Regelung machen würde. Allerdings gibt es auch andere (teils gewünschte) Effekte. Nämlich, dass die günstigsten Anbieter mehr Geld verdienen und das einen Anreiz bietet, möglichst viel besonders günstigen Strom anzubieten. Und zweitens, das ist aktuell ein Problem nehme ich an, dass das Merit-Order-Prinzip erst dann günstig wird, die teuersten Anbieter aus dem Markt gedrängt werden können. Es muss also ein Überangebot geben damit beim Merit-Order-Prinzip die Preise nach unten rutschen.
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