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ROSNEFT als GDR
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Rosneft ist ein russisches Mineralölunternehmen mit Stammsitz in Moskau. Das Unternehmen ist seit 2006 an der Börse notiert. Geschäftsführer des Ölkonzerns ist Igor Setschin, ehemaliger stellvertretender Leiter der Präsidialadministration unter Wladimir Putin.
In den Forbes Global 2000 belegt Rosneft Platz 73 der weltgrößten Unternehmen (Stand: Jahr 2017). Rosneft kam Anfang 2018 auf eine Marktkapitalisierung von ca. 69 Mrd. USD.
Mehrheitseigner von Rosneft ist der russische Staat. Er hielt bis 2016 etwa 70 % der Anteile, dann veräußerte er zirka 19 Prozent und hielt damit noch etwas über 50 Prozent.
Schon vor diesem Anteilsverkauf im Jahr 2016 war British Petroleum ein weiterer Großaktionär mit einem Anteil von 19,75 % des Aktienkapitals (Stand 2015).
Nach einem Einkauf im September 2017 hält die chinesische CEFC-Gruppe zirka 14 Prozent der Anteile, damit blieb dem Schweizer Rohstoffhändler Glencore und dem Qatar Investment Authority ein Anteil um 5 Prozent
Rosneft erforscht Öl- und Gasvorkommen und betreibt Bohranlagen auf Sachalin, in Sibirien, im Timan-Petschora-Becken (Autonomer Kreis der Nenzen) und in Südrussland. Rosneft besitzt und betreibt zwei Raffinerien. Die Anlage in Tuapse raffiniert Schweröl aus Westsibirien, die Anlage in Komsomolsk am Amur ist die östlichste Ölraffinerie in Russland.
2005 förderte das Unternehmen fast 78 Millionen Tonnen Öl.
Rosneft besitzt zudem Speditions-, Pipeline- und Marketingunternehmen.
Im Jahr 2004 beschloss das Unternehmen den Zusammenschluss mit dem russischen und weltweit größten Erdgasförderunternehmen Gazprom. Die Unternehmenszentralen befinden sich in Moskau, in unmittelbarer Nähe des Kremls. Am 22. Dezember 2004 übernahm Rosneft die wenige Tage zuvor gegründete Briefkastenfirma Baikal Finans. Am 19. Dezember hatte die Baikal Finans die Produktionsgesellschaft Juganskneftegas, die wichtigste Tochter des russischen Energiekonzerns Jukos (ehemaliger Vorstandsvorsitzender Michail Chodorkowski), für sieben Milliarden Euro (9,4 Milliarden US-Dollar) weit unter Wert ersteigert, nachdem russische Finanzbehörden Jukos mit Steuernachforderungen von rund 28 Milliarden US-Dollar zum Verkauf gezwungen hatten.
Über Rosneft ist es dem russischen Staat gelungen, die Kontrolle über den größten Teil von Jukos zu übernehmen.
Die Produktion von Rosneft, der einzigen Ölproduktionsgesellschaft, die nach der weitgehenden Privatisierung der Ölproduktionsgesellschaften völlig in staatlicher Hand verblieben ist, rangierte 2004 noch weit hinter der der führenden Ölproduzenten Jukos und Lukoil. Nach der Zerschlagung des Jukoskonzerns machte Rosneft durch die Übernahme der größten Produktionsgesellschaft des Jukoskonzerns 2005 einen großen Sprung nach oben und gehörte nun zu den drei größten russischen Ölproduzenten. Am 2. März 2005 wurde die von der Staatsführung gewollte Fusion des Gasproduzenten Gazprom mit dem staatlichen Ölunternehmen Rosneft genehmigt. Das Sträuben des Rosneft-Managements dagegen war vergebens. Durch Aktientausch erlangte Rosneft die Anteilsmehrheit an der Gazprom.
Am 21. August 2009 eröffnete Wladimir Putin symbolisch die Förderanlage Wankor, die heute zu den zehn größten Abbauanlagen von Erdöl und Erdgas zählt. Am 22. Oktober 2012 gab Rosneft die Übernahme der drittgrößten russischen Ölfirma TNK-BP für rund 55 Milliarden US-Dollar bekannt. TNK-BP gehörte je zur Hälfte der britischen BP und vier russischen Milliardären. Rosneft erwarb den 50-prozentigen Anteil von BP für rund 28 Milliarden US-Dollar. BP erhielt 17 Mrd. US-Dollar in bar und erhöhte seine Beteiligung an Rosneft auf knapp 20 Prozent. Die Firma AAR der russischen Oligarchen erhielt wie BP für ihren 50-prozentigen Anteil ebenfalls rund 28 Mrd. US-Dollar.
Im Juli 2014 verhängte die US-Regierung Sanktionen gegen das Unternehmen. Die EU erweiterte im September 2014 ihre Sanktionen auf Rosneft und weitere russische Erdölkonzerne infolge des Krieges in der Ostukraine. Im Juni 2015 verkaufte Rosneft zwanzig Prozent der sibirischen Lagerstätte Srednebotubinskoje, die 20.000 Barrel pro Tag produziert, an das britische Unternehmen BP. Die beiden Unternehmen unterzeichneten außerdem Abkommen zur gemeinsamen Erkundung von zwei Vorkommen in Westsibirien und zur Verdopplung der Beteiligung von Rosneft an vier gemeinsam betriebenen Raffinerien in Deutschland.
2016 förderte Rosneft 3,7 Millionen Barrel Rohöl pro Tag, was einem Drittel der russischen Produktion entsprach.
Am 14. Juli 2006 führte Rosneft den größten Börsengang in der russischen Geschichte durch. Der Konzern nahm nach eigenen Angaben 10,6 Milliarden US-Dollar ein. Russland sollte Mehrheitseigner bleiben, sodass maximal 49 % der Papiere platziert wurden. Der größte Teil wurde an der Londoner Börse angeboten, kleinere Teile an russischen Börsen. Die Aktie ist im RTS-Index gelistet und wird auch im US-amerikanischen elektronischen Handelssystem NASDAQ über das OTC Bulletin Board angeboten. Aktienzertifikate werden an der Londoner Börse und im XETRA gehandelt.
Mitte Dezember 2014 positionierte Rosneft frische Aktien im Wert von damals rund 625 Mrd. Rubel an der Börse.
Ende 2016 seien 19,5 Prozent der Rosneft-Aktien an ein Konsortium der Schweizer Rohstoff- und Ölhandelsfirma Glencore und des Katarer Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) verkauft worden. Glencore hatte aber von sich aus von 300 Millionen Dollar geredet, was nur rund 3 Prozent der Summe entsprach. Laut der russischen Tageszeitung Wedomosti habe zunächst die russische Staatsbank VTB, dann die staatliche Holding Rosneftegaz das benötigte Kapital von mehr als 10 Mrd. Dollar an die Investoren verliehen; es wird auch vermutet, der Verkauf sei eine Täuschung und das Aktienpaket tatsächlich bei russischen Institutionen unter der Kontrolle von Igor Setschin gelandet. Den größten Teil der Anteile (14,16 %) verkaufte das Konsortium im September 2017 für 9 Milliarden Dollar an die chinesische CEFC China Energy.