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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 28.09.2019, 11:12
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 28.09.2019, 11:13 von saphir.)
(26.09.2019, 08:34)Ventura schrieb: Dr. Krall
Immer besser!
Ja im Schwindeln!
Was der Krall ja verschweigt ist, dass die Bankenbranche insb. darunter leidet dass die jahrzehntelangen Dauersubventionen nun ausbleiben. Früher war es ja so, dass die Banken sich billigst von der Notenbank Geld leihen konnten und dann mit viel Zinsgewinn das Geld in deutsche Staatsanleihen anlegen konnten. Sprich über diesen Weg sind den Banken Geld der Steuerzahler permanent in erheblichen Summen zugeflossen.
Und nun beklagt er dass die Zinsmargen sinken bzw. gesunden sind. Ja natürlich sind sie gesunken, aber das müssen sie auch denn die Banken sind zu groß, träge und faul (und kriminell) geworden und zum Risiko für die Wirtschaft. Auf Dauer sind diese Subventionen nicht mehr bezahlbar, deshalb müssen sie nun abspecken. Ging ja früher auch. Z.B. ist früher ein Bankenmobil über das Land gefahren anstatt sich eine teure Filiale zu leisten.
__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 29.09.2019, 12:41
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 30.09.2019, 14:01
Prognosen sind schwer...
EZB: Kein nennenswerter Zinsanstieg in nächsten 20 Jahren
https://www.godmode-trader.de/artikel/ez...en,7739246
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 30.09.2019, 14:05
Will a Currency Crisis Bring Down China? (w/ Kyle Bass & Raoul Pal)
https://www.youtube.com/watch?time_conti...eDY-x6FRFY
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 30.09.2019, 20:38
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 05.10.2019, 20:11
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 05.10.2019, 21:23
(05.10.2019, 20:11)Ventura schrieb: Ein richtiger Sonnenschein:
Interessant scheint mir diese Aussage hier zu sein (Zitate alle aus deinem Link):
"Es ist das größte Auslandshilfsprojekt, das die Vereinigten Staaten jemals konzipiert hat. Wir verlagern das Geschäft, Arbeitsplätze und Arbeit nach Vietnam, Indien, Indonesien, Mexiko und andere Orte, während wir diese Lieferketten in China zerstören."
Das ist im Grunde ein guter Punkt. Wobei Firmen ohnehin schon aus China auszogen, in andere, billigere Regionen. Wenn man das Verhältnis zwischen Export und Import korrigieren will (warum auch immer man glaubt, das tun zu müssen), dann muss man am Aufbau einger Industrie, besonders Export-Industrien arbeiten. Zölle können die heimische Industrie schützen, wie es die EU ja auch vormacht, aber sie erschaffen nicht wie aus dem Nichts Industrien. Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen.
Aber Kritik an Trump dürfte sich nach der nächsten Wahl ohnehin erledigen...
"China ist ein Kartenhaus. Es wird irgendwann aufgrund seines eigenen Gewichtes einstürzen.
Doch wir werden seinen Zusammenbruch beschleunigen, da sie zu derartigen Preisen verkaufen, um ihr Geschäft zu erhalten und es nicht an Vietnam und andere Länder zu verlieren."
Ich weiß nicht, ob diese Aussage so stehen gelassen werden sollte...
Ob es keine Negativzinsen in den USA geben kann, weiß ich nicht. Das reine Argument ist aber gut, da es in den USA keine umlagebasierten Sozialsysteme gibt, würde ein negativer Zins extreme Folgen haben. Schon in Europa sind die Folgen unschön.
"Der Punkt ist hier also, dass die Zentralbanken einen massiven Spekulationswahnsinn am Anleihemarkt verursacht haben, an dem Investoren - und ich würde hier eher "Spekulanten" sagen - die Preise nach oben treiben.
Warum würde irgendjemand diese österreichische Anleihe zu 210% erwerben? Nun, die Antwort darauf ist die Tatsache, dass sie sich vor einigen Monaten bei 160% und davor bei 130% befunden hat."
Der Punkt ist auch, dass es keine besseren, gangbaren Anlagestrategien mehr für diverse Institutionen gibt. So etwas wie Bitcoin, Geld oder ähnliches stehen ja regulierten Fonds gar nicht zur Verfügung. Korrigiert mich, falls ich mich da irre.
Die müssen also irgendein "normales" Papier finden und wenn es da am Wenigsten schlechte Papier ist.
"Wir sprechen also von einer Bedrohung für die gesamte finanzielle Superstruktur der Welt. Ich denke nicht, dass es da ein glückliches Ende geben wird.
Die 2000-Dot-Com-Blase oder die Subprime-Immobilienkrise von 2004 bis 2008 erscheinen im Vergleich zu den Anleihen, die zu 16 Billionen Dollar negative Rendite gehandelt werden, eher belanglos."
Der Argumentation mit den Aktienrückkäufen und der Blase kann ich nicht ganz folgen. Klar kann es eine Talfahrt der Kurse geben, auch weltweit, aber Unternehmensbeteiligungen sind deshalb doch nicht plötzlich wertlos. Das Unternehmen zahlt vielleicht keine Dividenden mehr und es gibt Probleme, die Aktien schnell zu verkaufen, wer aber diese Wertpapiere langfristig liegen lassen kann, hat wahrscheinlich wieder etwas von Wert in Händen. Die Frage wird dann eventuell sein, ob der Wert in $-Dollar, Gold oder Bitcoin gemessen wird.
Mein subjektives Fazit: Interessantes Interview und einige gute Punkte, aber sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Meines Erachtens sollte jemand, der langfristig denkt, jetzt schon an die Zeit nach der Krise denken, die wird es jedenfalls auch geben. In der Beziehung bin ich optimistisch eingestellt. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass nach der Krise große gesellschaftliche oder wirtschaftspolitische Änderungen ins Haus stehen, da ist ein Unsicherheitsfaktor.
P.S.: Die Zitate dürften urheberrechtlich kein Problem sein, weil ich jedes Zitat kommentiere.
RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 05.10.2019, 21:59
(05.10.2019, 21:23)Skeptiker schrieb: Interessant scheint mir diese Aussage hier zu sein (Zitate alle aus deinem Link):
"Es ist das größte Auslandshilfsprojekt, das die Vereinigten Staaten jemals konzipiert hat. Wir verlagern das Geschäft, Arbeitsplätze und Arbeit nach Vietnam, Indien, Indonesien, Mexiko und andere Orte, während wir diese Lieferketten in China zerstören."
Das ist im Grunde ein guter Punkt. Wobei Firmen ohnehin schon aus China auszogen, in andere, billigere Regionen. Wenn man das Verhältnis zwischen Export und Import korrigieren will (warum auch immer man glaubt, das tun zu müssen), dann muss man am Aufbau einger Industrie, besonders Export-Industrien arbeiten. Zölle können die heimische Industrie schützen, wie es die EU ja auch vormacht, aber sie erschaffen nicht wie aus dem Nichts Industrien. Dazu müssen die Rahmenbedingungen stimmen.
Aber Kritik an Trump dürfte sich nach der nächsten Wahl ohnehin erledigen...
"China ist ein Kartenhaus. Es wird irgendwann aufgrund seines eigenen Gewichtes einstürzen.
Doch wir werden seinen Zusammenbruch beschleunigen, da sie zu derartigen Preisen verkaufen, um ihr Geschäft zu erhalten und es nicht an Vietnam und andere Länder zu verlieren."
Ich weiß nicht, ob diese Aussage so stehen gelassen werden sollte...
Ob es keine Negativzinsen in den USA geben kann, weiß ich nicht. Das reine Argument ist aber gut, da es in den USA keine umlagebasierten Sozialsysteme gibt, würde ein negativer Zins extreme Folgen haben. Schon in Europa sind die Folgen unschön.
"Der Punkt ist hier also, dass die Zentralbanken einen massiven Spekulationswahnsinn am Anleihemarkt verursacht haben, an dem Investoren - und ich würde hier eher "Spekulanten" sagen - die Preise nach oben treiben.
Warum würde irgendjemand diese österreichische Anleihe zu 210% erwerben? Nun, die Antwort darauf ist die Tatsache, dass sie sich vor einigen Monaten bei 160% und davor bei 130% befunden hat."
Der Punkt ist auch, dass es keine besseren, gangbaren Anlagestrategien mehr für diverse Institutionen gibt. So etwas wie Bitcoin, Geld oder ähnliches stehen ja regulierten Fonds gar nicht zur Verfügung. Korrigiert mich, falls ich mich da irre.
Die müssen also irgendein "normales" Papier finden und wenn es da am Wenigsten schlechte Papier ist.
"Wir sprechen also von einer Bedrohung für die gesamte finanzielle Superstruktur der Welt. Ich denke nicht, dass es da ein glückliches Ende geben wird.
Die 2000-Dot-Com-Blase oder die Subprime-Immobilienkrise von 2004 bis 2008 erscheinen im Vergleich zu den Anleihen, die zu 16 Billionen Dollar negative Rendite gehandelt werden, eher belanglos."
Der Argumentation mit den Aktienrückkäufen und der Blase kann ich nicht ganz folgen. Klar kann es eine Talfahrt der Kurse geben, auch weltweit, aber Unternehmensbeteiligungen sind deshalb doch nicht plötzlich wertlos. Das Unternehmen zahlt vielleicht keine Dividenden mehr und es gibt Probleme, die Aktien schnell zu verkaufen, wer aber diese Wertpapiere langfristig liegen lassen kann, hat wahrscheinlich wieder etwas von Wert in Händen. Die Frage wird dann eventuell sein, ob der Wert in $-Dollar, Gold oder Bitcoin gemessen wird.
Mein subjektives Fazit: Interessantes Interview und einige gute Punkte, aber sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Meines Erachtens sollte jemand, der langfristig denkt, jetzt schon an die Zeit nach der Krise denken, die wird es jedenfalls auch geben. In der Beziehung bin ich optimistisch eingestellt. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass nach der Krise große gesellschaftliche oder wirtschaftspolitische Änderungen ins Haus stehen, da ist ein Unsicherheitsfaktor.
P.S.: Die Zitate dürften urheberrechtlich kein Problem sein, weil ich jedes Zitat kommentiere.
Nur kurz zu einem Deiner Punkte.
"... wer aber diese Wertpapiere langfristig liegen lassen kann, hat wahrscheinlich wieder etwas von Wert in Händen."
Das hat nach 1929 ca. 20 Jahre gedauert, auf den alten Wert zukommen. In 20 Jahren kann viel mit Cisco & Co. passieren...
Ich denke nur über die Zeit nach der Krise nach. Was macht man, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung gerade noch 20 Jahre reicht?
Irgendwie komme ich auf Ray Dalios "All Weather Portfolio" zurück.
Ich würde aber bei den Anleihen nur in Kurzläufer gehen.
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 05.10.2019, 22:32
(05.10.2019, 21:59)Ventura schrieb: "... wer aber diese Wertpapiere langfristig liegen lassen kann, hat wahrscheinlich wieder etwas von Wert in Händen."
Das hat nach 1929 ca. 20 Jahre gedauert, auf den alten Wert zukommen. In 20 Jahren kann viel mit Cisco & Co. passieren...
Das ist in der Tat ein guter Punkt. Die Technik, der Bedarf usw. verändern sich ja im Laufe der Zeit immer mehr.
Ventura schrieb:Irgendwie komme ich auf Ray Dalios "All Weather Portfolio" zurück.
Ich würde aber bei den Anleihen nur in Kurzläufer gehen.
Kannst du das bitte näher ausführen?
Insbesondere das mit dem "Allwetter Portfolio"?
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RE: Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare | 06.10.2019, 08:59
(05.10.2019, 21:59)Ventura schrieb: Das hat nach 1929 ca. 20 Jahre gedauert, auf den alten Wert zukommen. In 20 Jahren kann viel mit Cisco & Co. passieren...
Ich denke nur über die Zeit nach der Krise nach. Was macht man, wenn die durchschnittliche Lebenserwartung gerade noch 20 Jahre reicht?
Ich finde das der Vergleich hinkt.
Wie war denn die Weltwirtschaft (so konnte man sie damals ja noch gar nicht nennen, da sie bei weitem
ja nicht so global aufgestellt war wie heute) an sich denn damals aufgestellt ? Die meisten Menschen
waren Selbstversorger, in kleinen Wirtschaftsverbänden organisiert, die sich gegenseitig mit Waren
beliefert haben. Eine "Wirtschaft" wie wir sie heute kennen gab es doch damals noch gar nicht.
Tante Emma Läden an jeder Ecke usw. es gabe keine vergleichbare wirtschaftliche Struktur
im Vergleich zu heute.
Schaut man sich alle Krisen danach an, sieht man ja auch schnell, das die Zyklen bis zu einer Erholung
immer schneller geworden sind.
Dann gibt es seit 20 Jahren eine Entwicklung die mindestens genauso "sicher" ist wie der Verweis
von Bloom usw. Dinge wie Windeln, Zahnpasta usw. ist. Das Internet bzw. alles was mit dran
hängt von Endgeräten usw.
Machen wir uns nichts vor - das ist mit nichts vergleichbar und wenn du den heutigen Menschen
die Kommunikation nimmst hast du einen weltweiten Bürgerkrieg. Das sind also Bereiche, die
weiter laufen "müssen" - genauso wie die Dinge der Grundversorgung mit Strom, Energie usw.
Das alles sind Dinge die es aus meiner Sicht unwahrscheinlich erscheinen lassen, das wir nochmal
in eine derart lang anhaltende Krise geraten. Ich gehe sogar soweit das ich behaupte wenn das
mal passieren würde, dann nur noch durch Krieg etc., dann haben wir ganz, ganz andere Probleme.
Man braucht es aber ja gar nicht so hoch aufhängen (20 Jahre restliche Lebenserwartung etc),
es kann ja schlicht und ergreifend direkt zum geplanten Renteneintritte passieren und nur 4 Jahre
dauern, dann schaut man wahrscheinlich auch schon recht unentspannt aus der Wäsche.
Das sind eher Restrisiken die wir wohl alle tragen (müssen) - denn Alternativen sehe ich für meinen
Teil nach wie vor nicht. Ich bin mir auch sicher das wir für eine sehr lange Zeit keine positive
Zinsentwicklung mehr sehen werden. Es ist die derzeit einzige Möglichkeit die ich sehe, das sich
die Staaten "entschulden" können und das ganze wieder auf einer erträgliches Maaß zurück
geführt werden kann. Alternativen können sein Betongold, Edelmetalle oder wie ich es zum
Teil mache das Geld in Mobile zu parken, so hat man wenigstens noch etwas davon.
Wo ich das viel größere, anstehende Problem erwarte ist die Währung - ob das noch der Euro
oder der Dollar in der heutigen Form sein wird, das vermag ich nicht zu beurteilen, erwarte aber
eher hier eine grundsätzliche Veränderung.
Für ein Zusammenbrechen einer oder mehrerer Fiat-Währung sind wir aber mit Firmenbeteiligungen
recht gut aufgestellt behaupte ich mal.
Alles in allem eine sehr bewegte und bewegende Zeit, in der wir da grade leben, es bleibt
spannend
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