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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 19:36
(11.12.2019, 18:58)Don Vladimir schrieb: Man könnte meinen:
Du glaubst noch an den Weihnachtsmann und den Osterhasen gemeinsam.
Aber im Ernst:
Wenn keine Vertriebsstruktur besteht, heißt das im Klartext: Wir haben eine Schnapsidee, aber wir haben noch nichts gemacht!
Die Zahlen sind sowieso Makulatur, wenn nichts besteht, da es keine Erfahrungswerte gibt - und wahrscheinlich auch nicht geben wird. Gesamte Rückzahlung innerhalb vier Jahren? Wer das nun mal glaubt?...
Du scheinst ja recht negative Erfahrungen gemacht zu haben - aber es gibt
schon auch noch andere Gründe als die von dir angeführten. Schnelle Rückführung
weil Beteiligungshöhe an aktive Mitarbeit gebunden ist, sprich ich muss Zeit in Strukturierung
investieren, was ich eigentlich nicht mehr möchte, der geringe Beteiligungsbetrag orientiert
sich natürlich an dieser Tatsache und soll es mir "erleichtern" mich zu entscheiden.
Das sind handwerklich begabte Menschen, die eine gute Idee hatten, aber die keinen nennenswerten betriebswirtschaftlichen Hintergrund haben, trotzdem bereits heute sehr gute Zahlen schreiben.
(11.12.2019, 18:59)Guhu schrieb: Ist schon sehr gefährlich. Wenn es kein Start-Up ist und so eine todsichere Sache, dass der Invest von Dir in vier Jahren zurückgeführt ist, warum lassen die Dich dann daran beteiligen?
Weil ich die ursprünglich erst drauf gebracht habe was da eigentlich noch alles brach liegt. Die Idee für eine solche Beteiligung ist nicht
auf deren Mist gewachsen. Die wollen nicht einfach das Geld sondern eben auch die aktive Mitarbeit, damit sie sich wieder auf Ihre Kernkompetenz konzentrieren können. Ohne diese haben sie gar nicht den Wunsch weiter zu wachsen.
Aber um das an der Stelle abzukürzen, es ging mir nicht darum mich hier rechtfertigen zu müssen oder mich als Träumer
vorverurteilen zu lassen ohne das man die genauen Hintergründe kennt.
Der Thread sollte mehr in die Richtung gehen ob Ihr euch schon mal beteiligt habt und und wie
eure daraus resultierenden Erfahrungen sind. Ich weiss das da viel Murks angeboten wird und bin
mitnichten so naiv an den Weihnachtsmann und den Osterhasen zu glauben, aber Chancen und
Potentiale zu erkennen war und ist scheinbar eine meiner Stärken.
Vielleicht hat ja noch jemand ein paar Erfahrungen die er teilen möchte ?
Bin da für Tips und/oder entsprechende Erfahrungswerte weiterhin offen
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 19:43
Was willst Du denn für "Tipps"? Ich habe einige Beteiligungen an anderen Firmen. Teils läuft es, teils nicht.
Ein Tipp: gib Darlehen etc immer nur gegen Bürgschaft von den Privatpersonen (Gesellschafter), wenn es eine Kapitalgesellschaft ist.
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 19:54
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11.12.2019, 20:01 von Ste Fan.)
Wenn es um was ueberschaubares in deinem geschaeftlichen Umfeld geht und du die Jungs und das Geschaeft verstehst:
Musst fuer dich halt Klarstellen ob fuer die Taetigkeit die du einbringen sollst wirklich Teilhaberschaft von Noeten ist oder du dies auch als Berater oder so machen kannst - kann man ja vertraglich alles regeln.
Kommst du als externer Investor (FK-Geber) und konsultierst zusaetzlich ein bisschen dann kannst du Sicherheiten beanspruchen die du als Teilhaber eben nicht hast, bzw du da noch aufpassen musst wegen evt. Haftung (Gesellschaftsform?) etc...
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 20:02
(11.12.2019, 19:43)Guhu schrieb: Was willst Du denn für "Tipps"? Ich habe einige Beteiligungen an anderen Firmen. Teils läuft es, teils nicht.
Ein Tipp: gib Darlehen etc immer nur gegen Bürgschaft von den Privatpersonen (Gesellschafter), wenn es eine Kapitalgesellschaft ist.
Das ist an sich doch schon ein Tipp, ich habe um mich herum einen sehr guten Anwalt und STB,
mit denen arbeite ich auch schon sehr lange zusammen, das wird dann ohnehin noch Thema,
wobei es hier eher um Anteile an einer KG geht.
Wenn du sagst - mal läuft es - mal nicht - was ist denn für dich Quintessenz daraus, bist
du da nun eher zurückhaltender was solche Beteiligungen betrifft oder würdest du
das noch mal machen bzw. wiederholen ?
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 20:11
Man muss sich halt die Leute noch genauer anschauen. Und ich bin zwar schon ein alter Sack mit viel Erfahrung, aber ich lerne immer noch dazu. Auch, was die Menschen angeht.
Und noch was: wenn Du ein Darlehen mit regelmäßigen RÜckzahlungen gibt, dann stelle es endfällig, sofern die mit einer Rate in Verzug sind. Sonst läufst Du denen, wenn Du Pech hast, jedesmal wieder von neuem hinterher.
RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 21:08
(11.12.2019, 15:12)fahri schrieb: Wir beschäftigen uns hier ja alle mit Investitionen in Unternehmen die i.d.R. börsengelistet sind.
Habt Ihr eigentlich auch schon Erfahrungen gemacht mit direkten Beteiligungen / Übernahmen von bereits
existierenden Unternehmen als Beimischung zu Euren Gesamtinvestitionen ? Grade im Sinne der Nachfolgersuche
aus Altersgründen gibt es doch einiges an Angeboten auf den einschlägigen Unternehmensbörsen.
Bin da aktuell an einer Beteiligung dran aus der Überlegung heraus das das
ja auch ein guter Beitrag zum Gesamtportfolio ist und ggf. auch nochmal richtig
"Spass" bei entsprechendem Wachstum machen kann ?
In dem aktuellem Fall geht es um eine Beteiligung, die ich selbst bei einer kompletten Finanzierung
mit den aktuellen Geschäftszahlen in ca.4 Jahren bereits komplett zurück geführt hätte.
Wachstumsmöglichkeiten sind noch en masse vorhanden.
Der gesamte online-Bereich ist grade erst im Entstehen, es ist bisher noch keine nennenswerte
Vertriebsstruktur vorhanden und wirklich gutes Nischenprodukt mit wenig Konkurrenz bundesweit.
Risiko ist natürlich vorhanden, aber überschaubar.
In diesem konkreten Fall ist auch eine gewisse "aktive Beteiligung" gewünscht, was mit eigentlich auch
entgegen kommt für die kommenden Jahre bis die Kids aus dem Haus sind (Dann soll vermehrt
gereist werden ). Die gewünschten Stunden für die Beteiligung sind natürlich absolut überschaubar -
zurück ins tägliche Hamsterrad will ich natürlich nicht mehr.
Es müssen ja nicht immer börsennotierte Unternehmen sein, sondern auch KMU
sind ja ggf. interessant - so meine Überlegung. Die benötigte Summe und das
damit verbundene Risiko ist natürlich ein anderes als bei diversifizierter
Börsenanlage, aber das ist ja ggf. in der Gesamtsicht vertretbar.
Wie seht Ihr das - hat da einer von Euch mal bereits Erfahrungen gesammelt ?
Worauf achtet Ihr - wie versucht ihr an solche Beteiligungsmöglichkeiten zu kommen usw. ?
Vielleicht hat der Eine oder Andere Lust von seinen Erfahrungen zu berichten ?
Wenn sich mehrere Interessenten hier finden, könnte man auch ggf. in Zukunft
über gemeinsame Crowdinvestitionen in Unternehmen nachdenken ?
Nur eine Idee - wie gesagt mich würden da schon mal Eure Erfahrungen
in diesem Bereich interessieren ? Riskant isses immer. Am besten Investitionen nur in Bereichen die man selbst aus der Praxis kennt, fachfremd ist es immer sehr schwierig, da man leichter über den Tisch gezogen werden kann.
Zu Deiner eigenen Sache:
Wenn es "weh täte" das dort investierte Geld in den Sand zu setzen: Wenn Du Dir sicher bist, tu es. Wenn Du Dir unsicher bist oder Dein (Bauch-)Gefühl sagt nein, dann Finger weg.
Sollte es nur "Spielgeld" sein das Du investierst, dann kanns eigentlich egal sein.
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 11.12.2019, 22:30
Bei mir bisher:
=> Trefferquote; 50% (1 von 2)
=> Erwartungswert noch immer Negativ (Net Profit aus beiden Anlagen <0) :)
Ich denke es ist neben Imobilien eine der wenigen Wege sich wirklich zu diversifizieren.
Ich habe bisher in 2 Startup mitgewirkt (externer bezahlter Mitarbeiter), kenne viele in der US Szene und ein paar Kontakte (hauptsächlich im Frankfurter Raum).
Mein Eindruck ist, dass die "erfolgreiche Exit" Geschichte in Deutschland noch seltener ist. Ehrlich gesagt sind eine Menge Start Ups eingentlich nur Mini Abteilungen von Siemens, Bosch, Deutschen Bahn, Deutsche Börse.....irgendjemand Großer ist da häufig Hauptinvestor oder gar Gründer.
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 12.12.2019, 09:07
(11.12.2019, 21:08)muchmoney schrieb: Zu Deiner eigenen Sache:
Wenn es "weh täte" das dort investierte Geld in den Sand zu setzen: Wenn Du Dir sicher bist, tu es. Wenn Du Dir unsicher bist oder Dein (Bauch-)Gefühl sagt nein, dann Finger weg.
Sollte es nur "Spielgeld" sein das Du investierst, dann kanns eigentlich egal sein.
Wie gesagt, es geht mir ja weniger drum hier über den konkreten Fall zu diskutieren, aber
eine Anmerkung sei mir noch erlaubt - "Spielgeld" wie bei Börseninvestitionen ist das natürlich
naturgemäß im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten nicht, es sei denn ich beteilige mich an einer örtlichen
Pommesbude Trotzdem sehe ich das ganze etwas differenzierter, hier sind ja schon reale, gute Zahlen
vorhanden, daher kann man ein etwas höheres Risiko natürlich akzeptieren, während ich bei Aktien die zukünftige Verzinsung nicht kenne, habe ich hier einen sehr hohen Erwartungswert, zumindest für die nähere Zukunft. Aber eine Garantie gibt es
natürlich wie bei allem im Wirtschaftsleben nicht.
(11.12.2019, 22:30)Lancelot schrieb: Bei mir bisher:
=> Trefferquote; 50% (1 von 2)
=> Erwartungswert noch immer Negativ (Net Profit aus beiden Anlagen <0) :)
Ich denke es ist neben Imobilien eine der wenigen Wege sich wirklich zu diversifizieren.
Ich habe bisher in 2 Startup mitgewirkt (externer bezahlter Mitarbeiter), kenne viele in der US Szene und ein paar Kontakte (hauptsächlich im Frankfurter Raum).
Mein Eindruck ist, dass die "erfolgreiche Exit" Geschichte in Deutschland noch seltener ist. Ehrlich gesagt sind eine Menge Start Ups eingentlich nur Mini Abteilungen von Siemens, Bosch, Deutschen Bahn, Deutsche Börse.....irgendjemand Großer ist da häufig Hauptinvestor oder gar Gründer.
Die Idee ist ja auch aus dem Grundgedanken einer erweiterten Diversifizierung entstanden. Weitere Immobilien - neben der eigenen -
machen aktuell für mich keinen Sinn. Wenn der Markt sich wieder beruhigt hat, was er letztendlich nur kann, wenn wir zeitnah (in meiner verbleibenden noch zu erwartenden Lebensspanne) noch mal wieder alte Zinsniveaus erreichen, sieht das natürlich wieder ganz anders aus. Für ein mögliches Platzen einer vemeintlichen Immobilienblase habe ich mir gedanklich jedoch bereits Gelder beiseite gelegt. Also ist dann die logische Konsequenz sich über direkte Unternehmensbeteiligungen ggf. weiter zu diversifizieren. Hier ist es nur schwer sich über die Höhe und dem damit verbunden Risiko klar zu werden.
Basieren deine beiden Erfahrungen aus Beteiligungen aus klassischen Startups oder auch Old Economy mit entsprechender Historie ?
Nochmal - Investitionen in reine Startups die mit einer Idee losmarschieren sind für meinen Teil nicht
interessant, wenn ich mich diversifizieren will, dann geht das nur über ein bereits nachweisbares, funktionierendes
Geschäftsmodell mit einem real vorhandenen, bereits auf dem Markt etablierten Produkt. Ich will mich keineswegs
an einer "Idee" beteiligen.
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 12.12.2019, 12:31
Hi,
Meine "Investitionen":
a) Online Shop:
60.000K als Darlehen
Das eine war eigentlich nix anderes als ein ambitionierter Multi Channel Online Shop im Bekleidungssektor (gebraucht und Neuwahre) mit einer eigenem Lager + amazon FBA. Ein bisschen interessanter Technologie (dynamisches Pricing, automatisierte Recomendation Liste für den Einkauf, Abläufe in der Logistik) . Bis heute weiß ich das wesentlich größere Firmen wesentlich schlechtere Automatisierung haben.
Probleme: im Online Handel hast du zwei Stellschrauben
1) billiger und am besten exklusiver Einkauf
2) hohe Sichtbarkeit (im Internet gut findbar)
Den Punkt 2) hatte die Firma wirklich im Griff.
Punkt 1) war semi-automatisierte Arbitrage, keine großen Zulieferer. Das dass nicht ewig skaliert hätte eigentlich klar sein sollen. Hab ich aber auch irgendwie verdrängt.
Trotzdem war man zeitweise recht profitabel, zeitweise war man mit 2 Personen + 2 Lagerarbeiter größter Dolce&Gabana Reseller Europas. ...aber sobald man erfolgreich wird, fühlen sich die Großen bedroht. Die kommen dann mit Anwälten. Verlieren dann zwar die Prozesse!!!, das stört die aber weniger als die kleine Firma. Den Vorgang gab es dreimal=> miit einer Idee recht erfolgreich, dann kamen die Drohbriefe großer Konkurrenten. Prozesse. Die Prozesse gewonnen. Dann war der hype und die online Platzierung verloren. Geld hat es so oder so gekostet.
Kurz:
=> zu geringe Margen
=> zu kleine Kriegskasse
=> Einkaufstrategie skaliert nicht wirklich
=> hohes Rechtsrisiko.
Irgendwann hatten die beiden Gründer einfach keinen Bock mehr. 60 Stunden Arbeit die Woche. Am Ende des Jahres gerade so die schwarze null oder sogar leichter Verlust + keine echten Aussichten/Perspektiven. Ich hatte nur ein bisschen Software beigesteuert (dynamic pricing und Teile von der Einkauf Recommendation Engine) und beraten, hatte mit dem Tagesgeschäft aber nix zu tun. Die haben echt gelitten, da haben wir die Reißleine gezogen. Dei Insolvenz war langfristig IMO nicht abzuwenden.
Mein Verlust: 60.000
b) Kleine Firma (2 Personen) Verkauf und vor allem Wartung von Kaffee-Maschinen für die Gastronomie.
Diesmal kein Kredit, sonder Beteiligung. 18.000
Das läuft bisher. Die Wratung ist insbesondere recht solide und profitabel. Mein Geld hab ich wieder drin. Um die 60K Verlust aus a) zu abzuarbeiten müsste es aber noch 10-15 Jahre so weiter laufen.
Also bisher: ich sollte von sowas eher die Finger lassen :).
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RE: Erfahrungen bei direkter Beteiligung/Übernahme an Unternehmen als Beimischung ? | 12.12.2019, 12:36
Meine Start Up Erfahrungen waren (und sind)
=> Energie Handel + und Batterie Kraftwerke
=> Logistik-Software
=> Software zur Optimierung von Rechenzentren.
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