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Deutschland Steuerlich verlassen
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

Bei dem Threadtitel frage ich mich ob es darum geht Deutschland zu verlassen oder Deutschland (nur) steuerlich zu verlassen.

Letzteres in dem Sinn das man z.B. im Ausland eine Firma gründet und sich ein Gehalt zahlt. Also in der Art das man
sich selbst z.B. als Trader einstellt und sich dann ein Gehalt zahlt was man dann angeben kann. Gehalt kann ja dann
bis zum kompletten Jahresgewinn gehen. Oder man lässt einen Rest des Gewinns drinnen für schlechtere Zeiten um
sich auch dann ein Gehalt zahlen zu können. Oder man zahlt den Gewinn beliebig aus (z.B. dann wenn die Firma wieder
aufgelöst wird), der dann nicht als Gehalt sondern als Beteiligungsgewinn ausgezahlt und versteuert wird.

Einfach nur mal so in den Raum hinein... Wäre so eine Konstruktion möglich und wäre das auch legal?
Amazon und Co. machen das ja auch um weniger Steuern z.B. in Deutschland zu zahlen oder?

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RE: Deutschland Steuerlich verlassen

... Amazon zahlt sich da kein Gehalt, sondern interne Leistungen.

Da sitzt dann eben F+E oder Marketing oder sonst eine Stabstelle in ner Steueroase (Irland oder vergleichbar) und erhebt so eine Umlage, die dann nach Irland fließt und den Gewinn in Deutschland so vollständig wie möglich auffrisst.
Starbucks ist da auch ganz groß drin.

SG

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Hat sich erledigt. 
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 13:31)boersenkater schrieb: Bei dem Threadtitel frage ich mich ob es darum geht Deutschland zu verlassen oder Deutschland (nur) steuerlich zu verlassen.

Letzteres in dem Sinn das man z.B. im Ausland eine Firma gründet und sich ein Gehalt zahlt. Also in der Art das man
sich selbst z.B. als Trader einstellt und sich dann ein Gehalt zahlt was man dann angeben kann. Gehalt kann ja dann
bis zum kompletten Jahresgewinn gehen. Oder man lässt einen Rest des Gewinns drinnen für schlechtere Zeiten um
sich auch dann ein Gehalt zahlen zu können. Oder man zahlt den Gewinn beliebig aus (z.B. dann wenn die Firma wieder
aufgelöst wird), der dann nicht als Gehalt sondern als Beteiligungsgewinn ausgezahlt und versteuert wird.

Einfach nur mal so in den Raum hinein... Wäre so eine Konstruktion möglich und wäre das auch legal?
Amazon und Co. machen das ja auch um weniger Steuern z.B. in Deutschland zu zahlen oder?

Ganz so einfach ist es eben nicht - falls dein Wohnsitz in Deutschland bleibt.
Du kannst zwar jederzeit eine (Offshore-) Firma im Ausland gruenden, aber diese wird vom Finanzamt (Annahme alles legal angegeben) nicht ohne weiteres als unabhaengige auslaendische Firma anerkannt.
Die Konstruktion wuerde zwar prinzipiell die Scholz'sche Problematik umgehen, aber dadurch dass sie von Deutschland aus verwaltest wuerde waere der gesamte Firmengewinn in D zu versteuern - und dies im schlimmsten Fall auf Basis einer Gewinnschaetzung deines FAs - und nicht nur deine Entnahme...

Was in die Richtung geht was du meinst waere eine regulaere Firma im Ausland bei der du beteiligt bist...d.h. mit eigenem Management und Substanz im Land der Registrierung...daher hier im Tread mal die theoretische Idee dass einer in eine Steueroase zieht, eine Firma gruendet und somit andere aus D sich regulaer beteiligen koennen und nur die Ausschuettungen versteuern - und im Falle der Auswanderung keinen Stress mit irgenwelchen Wegzugshuerden haben Wink

Selbst fuer die grossen Firmen gibt es da oft Fallstricke...siehe z.B. Transferpricing und Problematik Kostenakzeptanz.....
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 13:31)boersenkater schrieb: Bei dem Threadtitel frage ich mich ob es darum geht Deutschland zu verlassen oder Deutschland (nur) steuerlich zu verlassen.

Letzteres in dem Sinn das man z.B. im Ausland eine Firma gründet und sich ein Gehalt zahlt. Also in der Art das man
sich selbst z.B. als Trader einstellt und sich dann ein Gehalt zahlt was man dann angeben kann. Gehalt kann ja dann
bis zum kompletten Jahresgewinn gehen. Oder man lässt einen Rest des Gewinns drinnen für schlechtere Zeiten um
sich auch dann ein Gehalt zahlen zu können. Oder man zahlt den Gewinn beliebig aus (z.B. dann wenn die Firma wieder
aufgelöst wird), der dann nicht als Gehalt sondern als Beteiligungsgewinn ausgezahlt und versteuert wird.

Einfach nur mal so in den Raum hinein... Wäre so eine Konstruktion möglich und wäre das auch legal?
Amazon und Co. machen das ja auch um weniger Steuern z.B. in Deutschland zu zahlen oder?

Man könnte auch eine zweite Firma gründen, die dein Firmenschild vermarktet. Du bezahlst also eine Lizenz für Dein eigenes Firmenschild in Deine eigene Firma ins Ausland.
Das mindert die Gewinne in der deutschen Firma und damit die Steuern. Die ausländische Firma versteuert landesüblich (geringer).

Das ist legal.

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16 Jahre AB.com und davor ein paar Jahre Juchu.de Dunce-cap
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

Zitat:Du kannst zwar jederzeit eine (Offshore-) Firma im Ausland gruenden, aber diese wird vom Finanzamt (Annahme alles legal angegeben) nicht ohne weiteres als unabhaengige auslaendische Firma anerkannt.

Die Konstruktion wuerde zwar prinzipiell die Scholz'sche Problematik umgehen, aber dadurch dass sie von Deutschland aus verwaltest wuerde waere der gesamte Firmengewinn in D zu versteuern - und dies im schlimmsten Fall auf Basis einer Gewinnschaetzung deines FAs - und nicht nur deine Entnahme...


Der Hauptsitz der Firma muss im Ausland sein und Deutschland ist die "Zweigstelle".

Ansonsten gibt es jede Menge Fachanwälte für die Details.
Jedenfalls ist das auf Zypern so.

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16 Jahre AB.com und davor ein paar Jahre Juchu.de Dunce-cap
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 14:25)Auge schrieb: Der Hauptsitz der Firma muss im Ausland sein und Deutschland ist die "Zweigstelle".

Ansonsten gibt es jede Menge Fachanwälte für die Details.
Jedenfalls ist das auf Zypern so.

Und der Hauptsitz bedingt dass du dort Praesenz, bzw Substanz vorweisen musst...wenn du der Alleineigentuemer bist und dein Wohnsitz in D bleibt ist dies nicht unbedingt gegeben..siehe Astg.

Hast du z.B. die erforderliche Substanz auf Zypern funktioniert dein Plan...( solange deine Vermarktungskosten "marktueblich" bleiben - sonst kommt Verdacht der Gewinnverschiebung)
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 13:20)jf2 schrieb: Die einfachste Form ist wohl das Du deiner Gesellschaft ein (verzinstes) Darlehn gibst.

Als Geschäftsführer deiner GmbH ein Darlehen geben? Der Vertreter der GmbH soll mit sich einen Vertrag eingehen?

Dem steht z.B. der § 181 BGB (was für ein Kauderwelsch) im Weg.

https://de.wikipedia.org/wiki/Insichgesch%C3%A4ft

Davon kann man sich aber u.U. (umständlich) befreien:

https://www.fgvw.de/neues/archiv-2015/di...hgeschaeft

Nur noch in der Satzung und im Handelsregister verankern und einem Fremdvergleich standhalten, dann ist alles perfekt. Einfacher ist es da, die Frau als GF zu bestellen und ihr das nötige Vertrauen entgegenbringen. Aber auch hier muss geregelt werden, wie die Vergütung aussehen soll oder ob sogar eine ehrenamtliche Tätigkeit möglich ist.

Mich interessiert die Meinung anderer, welches langfristige Ziel sie verfolgen. Darüber lässt sich vortrefflich diskutieren. Mein Ziel wäre es, ein Vermögen aufzubauen, von dessen Einkünften ich im Rentenalter als Geschäftsführer leben kann. Es ist also eher etwas langfristiges.

Ich glaube aber, wir verlassen das Thema. Hier geht es weiter:
https://www.trading-stocks.de/thread-157...tende+gmbh
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 12:14)Mr. Passiv schrieb: Bin raus.

Zeit wirds. Tup
(30.01.2020, 12:24)Mr. Passiv schrieb: Mit zunehmendem Alter gehen mir rumnörgelnde,  egoistisch-platt denkende und negative Stimmung verbreitende Egomanen auf den Wecker.
Das Leben ist viel zu kurz und schön, um sich so eine negative Jammerei anzutun.
Dies ist ein freies Land, da kann man auch geräuschlos einfach die Biege machen. Wenn man denn will.

Am egalsten ist mir da noch, wer da was an Steuern zahlt.
Hatte die Woche ja meine erste Abrechnung als Teilzeitler... gut 2 Scheine weniger Steuern abgedrückt. Auch damit habe ich kein Problem. Und D wohl auch nicht.
Menschen, die noch Ziele und Träume haben und an deren Verwirklichung arbeiten sind also Nörgler, platt denkend und egoistisch?  Rolleyes

Na wenn hier einer ständig die Threads zerschießt und negative Stimmung verbreitet dann bist das doch wohl Du, keine sachliche Diskussion sondern unentwegt nur unterschwellige Beleidigungen und Provokationen...  Bang
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 14:19)Auge schrieb: Man könnte auch eine zweite Firma gründen, die dein Firmenschild vermarktet. Du bezahlst also eine Lizenz für Dein eigenes Firmenschild in Deine eigene Firma ins Ausland.
Das mindert die Gewinne in der deutschen Firma und damit die Steuern. Die ausländische Firma versteuert landesüblich (geringer).

Das ist legal.
Dem wurde vor kurzem ein Riegel vorgeschoben, um diese "Steuergestaltung" zu unterbinden, nennt sich Hinzurechnungsbesteuerung/"Lizenzschranke".
https://www.youtube.com/watch?v=dBdhQYMkRVU
Notiz 

RE: Deutschland Steuerlich verlassen

(30.01.2020, 14:33)Ste Fan schrieb: Und der Hauptsitz bedingt dass du dort Praesenz, bzw Substanz vorweisen musst...wenn du der Alleineigentuemer bist und dein Wohnsitz in D bleibt ist dies nicht unbedingt gegeben..siehe Astg.

Hast du z.B. die erforderliche Substanz auf Zypern funktioniert dein Plan...( solange deine Vermarktungskosten "marktueblich" bleiben - sonst kommt Verdacht der Gewinnverschiebung)
Richtig. Erst wenn man dort wohnt, seinen Wohnsitz als Sitz der Gesellschaft angibt dann ist man dort mit Substanz vertreten.
Drum ist man gezwungen den Wohnsitz dorthin zu verlegen, will man ALLE Vorteile (Non-Dom) nutzen.

"Nur" eine Firma dort und Versteuerung in D hat halt den Vorteil, dass man die Kosten, welche man hier als privater Anleger nicht absetzen kann geltend machen darf, somit von Haus aus seine Steuerlast mindert und zudem die dort gezahlten Steuern (und Kosten, welche ja dort bereits vom Gewinn weg gehen) abziehen kann.

Beispiel:
50.000 Gewinn, 5.000 Finanzierung, 2.000 Quellensteuern, Verwaltung Ltd. 1.200 bis 5.000 (Höhe liegt an der Wahl der Verwaltung, Buchhaltung, Jahresabschluss, "Annual Levy" 350)

- Deutschland: 50.000 - 801 = 49.199 zu versteuernder Gewinn AGS 25%+Soli und evtl KiSt. Von der Steuerlast abgezogen werden die Quellensteuern.
In dem Beispiel also 26,375% auf 49.199 sind 12.976 macht 10.976 zu zahlen.

- Zypern Firma: 50.000 - 5.000 - 2.000 - (1.200bis5.000) = 41.800 bis 38.000 zu versteuernder Gewinn darauf 12,5% KöSt und sonst nix. -> 5.225 (41.8k) bzw 4.750 (38k)
(ist auf alle Fälle besser als 10.976!)

Versteuert man in D: 11.024 bzw. 10.022 - bereits bezahlte zyprische Steuer 5.225 bzw. 4750 gibt zwischen  5799 und 5272 Restliche Steuer.

- Zypern (privat) mit Non-Dom: 50.000 - 2,7% GESY = 48.650 !!!NETTO!!! Steuern NULL für 17 Jahre, danach SCD "Special Contribution for Defense" 17% auf Dividenden
https://www.pkf-cyprus-nicosia.com.cy/cy...3Cli9.dpbs

Zahle ich mir aus der Firma ein Gehalt, gehen davon 23,8% Sozialversicherungen weg, aber bis zu 19.500 Euro KEINE Steuer.
Zahle ich mir als Privatmann aus meiner Firma von den Gewinnen eine Dividende, ist sie besagte 17 Jahre steuerfrei, nur die 2,7% GESY gehen weg.
https://www.pkf-cyprus-nicosia.com.cy/cy...bSM6A.dpbs

Zudem kann man 30% seiner Miete legal absetzen als Bürokosten.

Edit: Was noch dazu kommt, sind die jetzt im Dezember beschlossenen Hindernisse udn Verkomplizierungen, welche die Verluste nicht mehr in adäquater Weise anrechnen lassen, also muss man in die Firma wenn man einigermaßen ein Volumen handelt und nicht nur Gewinne macht sondern auch mal Verluste.  Dunce-cap

Dass natürlich der Anleger, welcher nie Verluste macht hier Standard ist und deswegen ein Auswandern nicht notwendig ist, sehe ich ein. Irony

Und wie schon paarmal erwähnt, ich glaube nicht dass das die letzte für den Privatanleger ungünstige Entscheidung der Regierung war.


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