(22.05.2020, 09:49)Ventura schrieb: Die Verfechter der Helikoptergeldidee müssen sich somit die Frage gefallen lassen, warum überhaupt der Umweg über Geldpolitik genommen wird?
https://www.cash.ch/invest/warum-die-hel...en-1542752
Vor allem arbeitet der gute Mann in einer Firma die gerade beschlossen hat allen ihren Mitarbeitern 500 Fränkli zu schenken...
Gemäss seiner Logik müssten sie ja dann später deswegen die Löhne senken.
Nein, ist eigentlich alles Quatsch. Das Helikoptergeld wird genau wie die Lohn-Geschenke einfach weg inflationiert, genau so wie die Schulden. So lange die Zinsen künstlich so tief gehalten werden ist das das wahrscheinlichste Szenarium.
Im Augenblick herrscht wie bei jeder Krise zunächst Deflation. Wann genau diese in Inflation umschlägt weiss niemand genau, aber es könnte jeden Moment so weit sein. Im Augenblick gibt es immer noch Lager von vielen Produkten. Vieles wurde nicht fabriziert und nicht gekauft, also kein Druck auf die Preise von keiner Seite. Aber wenn die Lockerungen da sind so werden wohl zyklische Konsumgüter stark nachgefragt; Käufe werden auch dank Helikoptergeld nachgezogen. Aber die Herstellung war und ist wegen gerissener Lieferketten unterbrochen.
Dann werden wir also mehr Geld, mehr Nachfrage und weniger Produkte haben. Die Produkte werden teurer werden. Auch weil die vielen beteiligten Firmen die Verluste wieder rein holen wollen.
Hätte nie gedacht dass ich das mal sage: es ist wohl im Augenblick auch wegen des Helikopter-Geldes am sinnvollsten Schulden zu machen und das Geld sofort in Sachwerte (wie Aktien) zu tauschen. Allerdings sollte man auf die Multiples, also den Wert des Collaterals/Pfands achten. Gerade Immobilien Besitzer neigen dazu eine zu hohe Schuldenquote zu haben. Und wir wissen ja nicht wie lange die Deflation noch dauern wird und ob dann Immobilien ebenfalls von einer Inflation betroffen sein werden.
Im Augenblick sieht es danach aus. Nicht Wohnungen, aber die Nachfrage nach Ein-Familien Häuser ist anscheinend während Corona gestiegen.