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Tägliche Markt- und Wirtschaftskommentare
#61
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Darum meine Einstellung stur monatlich zu investieren - ungeachtet was so makroökonomisch abgeht.

Chowder speaks:

I know some people want to know what makes the market move the way it does. You'll never know! Last week it was tariffs, but this week tariffs aren't important. Last week it was interest rates, but this week interest rates aren't important. Last week everyone is getting impeached and going to jail, but this week it isn't important.


Market moves in the short term are mostly nothing more than short term traders buying and selling overvalued vs undervalued positions.

Now, when that recession shows up late in 2019 or in 2020, provided it does, that's a different story. Companies will not meet earnings expectations and fear will encompass the world, including a lot of people here in this comment stream. Me? I'll continue doing what I always do, build positions up in size regardless of market conditions. 

Ahhhh, peace of mind not caring about short term movesTup


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#62
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Freitag, 14. Dezember 2018

Ende des EZB-Anleihekaufprogramms

Draghi hat nach der gestrigen EZB-Sitzung versucht die unsichere Prognose rhetorisch rund zu verpacken. Wir wissen, dass die Zinsen bis in den Sommer hinein unverändert bleiben sollen. Wir wissen, dass das QE-Programm auslaufen wird. Wir haben gestern aber auch konkret gehört, dass die EZB einige Jahre lang Gelder aus auslaufenden QE-Papieren reinvestieren will. Draghi sagte:

Zitat:Es ist weiterhin eine umfangreiche geldpolitische Akkomodierung erforderlich.

Zusammenfassend muss man sich nochmal klar machen: Die EZB läutet damit das Ende einer fast vierjährige QE-Ära ein. Im März 2015 ging das Kaufprogramm los und bis Ende 2018 werden sich die Käufe auf rund 2,6 Billionen Euro belaufen haben.

Seit Sommer diesen Jahres ist uns vom EZB-Rat avisiert worden, dass das QE-Ende kommt. Zuletzt hatte sich das Wirtschaftswachstum im Euroland deutlicher verlangsamt, als erwartet wurde. Draghi räumte das gestern auch ein:

Zitat:Die jüngsten Daten sind schwächer ausgefallen, als gedacht. Die Risiken haben zugenommen.
Zugleich hat er sich gestern aber zuversichtlich geäußert, dass der Wirtschaftsaufschwung in Euroland intakt sei. Deshalb sei der EZB-Rat weiterhin zuversichtlich auch mittelfristig sein Inflationsziel zu erreichen.
In meinen Augen waren das alles sehr vorsichtige, sehr wohl gewählte Worte. Sinnbildlich dafür Draghis Fazit:
Zitat:Der EZB-Rat hat anhaltende Zuversicht bei zunehmender Vorsicht.

Notenbankersprech at its best.


https://www.ecb.europa.eu/press/pr/date/...13.en.html
#63
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

(11.12.2018, 10:00)Banker schrieb: In meinen Augen kann da also nächste Woche viel schief gehen. Das Risiko, dass wir nach der FOMC-Sitzung tiefere Kurse sehen ist gegeben, auch wenn man das Signal bekommt, dass die Zinsanhebungen nicht so stark kommen, wie im Laufe des Jahres gedacht.

Die schlagen in die selbe Kerbe:
[Bild: fed-640x225.png]
Nämlich dass aktuell der Markt zu wenig die Aussagen der FED einpreist.
https://www.fuw.ch/article/der-chart-des-tages-1455/

Die Kreditblase ist auch ein gutes Argument für weitere Anhebungen der Zinsen, zumindest sofern die Blase gezügelt werden soll.

__________________
Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.
#64

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Ich erinnere an das "Taper Tantrum". Wenn die Märkte in den USA ernsthaft fallen (>20%), wird die FED einknicken und die Geldschleusen werden wieder geöffnet. Stichwort: QE4.
#65
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

(12.12.2018, 20:08)Thor3 schrieb: Darum meine Einstellung stur monatlich zu investieren - ungeachtet was so makroökonomisch abgeht.

Solange Du einen sehr langen Zeithorizont hast (> 20 Jahre) und 100% sicher sein kannst, das Geld zwischendurch nie zu brauchen, kannst Du das so machen.

Du darfst halt nicht ernsthaft krank werden...
#66
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Montag, 17. Dezember 2018

Risk Off Modus

Neuste Daten des Hedge Funds Research zeigen, dass in der letzten Handelswoche 81 Mrd. USD in Geldmarktfonds geflossen sind. Der höchste jemals in der Statistik gemessene Wert. Gleichzeitig sind 46 Mrd. USD aus Aktienfonds geflossen. Das ist doppelt so viel, wie bisher in einer Woche gemessen. Die großen Summen haben natürlich auch etwas mit der insgesamt im Markt verfügbaren Geldmenge zu tun. Die Aussagekraft dieser Zahlen ist eindeutig: Der Markt befindet sich im Risk Off Modus.

Wir sehen eine deutliche Tendenz in Richtung langweiliger, aber vermeintlich sicherer Assets. Der denkbar schlechtes Zeitpunkt um einen tendenziell riskanten Hedgefonds zu eröffnen. Und so kann man auch sehen, dass in den ersten drei Quartalen dieses Jahres so wenig Hedgefonds eröffnet wurden, wie in diesem Jahrzehnt noch nicht.

   

Die Liste der Hedgefonds-Manager, die ihre Fonds geschlossen haben, hat sich jüngst um einen weiteren prominenten Namen erweitert. Nach John Paulson, Richard Perry, Highfields, Eton Park, Leon Cooperman und vielen anderen hat nun auch Philippe Jabre das Kapital an die Investoren zurück gegeben.

Lest hier mehr dazu: https://www.bloomberg.com/news/articles/...s-jplw0j14
#67
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Zitat:Der denkbar schlechtes Zeitpunkt um einen tendenziell riskanten Hedgefonds zu eröffnen. Und so kann man auch sehen, dass in den ersten drei Quartalen dieses Jahres so wenig Hedgefonds eröffnet wurden, wie in diesem Jahrzehnt noch nicht.

Zitat:Die Liste der Hedgefonds-Manager, die ihre Fonds geschlossen haben, hat sich jüngst um einen weiteren prominenten Namen erweitert. Nach John Paulson, Richard Perry, Highfields, Eton Park, Leon Cooperman und vielen anderen hat nun auch Philippe Jabre das Kapital an die Investoren zurück 

oder vielleicht auch nur ein Ausdruck des Strukturwandels:
Zitat:In his letter to investors, Jabre, now in his late 50s, also said that “financial markets have significantly evolved over the last decade driven by new technologies and the market itself is becoming more difficult to anticipate as traditional participants are imperceptibly replaced by computerized models.”
ist ja "zufällig" auch in der letzten Staffel von Billions thematisiert worden  Irony
#68
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Dienstag, 18. Dezember 2018

Watch the Fed

Alle Augen auf die Fed. Die letzte FOMC-Sitzung des Jahres morgen dürfte, wie schon mehrfach darauf hingewiesen, richtungsweisend sein. Zinsentscheid um 20:00 Uhr deutscher Zeit (Leitzinserhöhung von 2,25% auf 2,50% wahrscheinlich) mit anschließender Pressekonferenz um 20:30 Uhr deutscher Zeit.

Auf der Pressekonferenz wird es vor allem auf den Ton und die Perspektive für 2019 von Jerome Powell ankommen. Anhaltende Sorgen über den Handelskonflikt, geopolitische Spannungen und ein möglicher Stillstand der US-Verwaltung lasten auf der Stimmung der Anleger. Eine Notenbank hat das Potenzial, Ruhe in die Märkte zu bekommen. Mit nur wenigen Worten. Genauso kann das aber auch in Unruhe umschlagen. Wenn die Zinspolitik im nächsten Jahr zu restriktiv angekündigt wird. Oder auch, wenn man den Eindruck bekommt, Powell knickt unter dem Druck der Trump-Administration ein. Alles andere als eine leichte Aufgabe für den noch frischen Fed-Chef. Das wird richtig spannend.

Schauen wir nochmal auf die Fakten: Der Leitzins in den USA wurde nun schon acht mal erhöht auf 2,25%. Morgen dann wohl das neunte Mal. Die Inflation drückt nach oben, weil die Löhne in den USA dank geringer Arbeitslosenzahlen steigen. Ist die prosperierende Wirtschaft nachhaltig? Wie wird es 2019 aussehen?

Die Zinsstrukturkurve ist in den USA flach. Sehr flach. Zwischen den Renditen für 3 Monate und 10 Jahre liegen gerade mal 0,45%. Normal ist das nicht. Man liest an vielen Orten, dass das eine Rezession wahrscheinlich erscheinen lässt. Wie sieht das die Fed?

Hoffentlich findet Powell die richtigen Worte. Er könnte morgen den Grundstein für das Börsenjahr 2019 legen. Watch closely!
#69
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Mittwoch, 20. Dezember 2018

Ifo Index trübt sich ein

Der Ifo Geschäftsklimaindex kam zum vierten Mal in Folge schlechter rein. Noch sind wir aufgrund der immer noch guten Geschäftslage insbesondere im Baugewerbe im Boom-Quadranten, auch wenn es sich nicht mehr so anfühlt.

[Bild: gsk20181218-3-uhr-de.png]

Allerdings braucht man auch kein Prophet zu sein um zu sehen, dass die Entwicklung sehr deutlich in Richtung Abschwung geht. Die Gründe, die dafür gemeinhin angeführt werden, sind ja seit Monaten bekannt und nicht überraschend. Trump / Handelskonflikt, Brexit, Italien und in Deutschland der Stukturwandel der Autoindustrie.

In meinen Augen hat die Börse den Abschwung schon eingepreist. Abschwünge gehen erfahrungsgemäß schnell. Ob es 2019 zur Rezession kommt und wie die Börse dann darauf reagieren wird, wird sich zeigen müssen.
#70
Notiz 

RE: Der tägliche Markt- und Wirtschaftskommentar

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Die Fed hat nicht geliefert

Der Fed und vor allem den Notenbankchef Jerome Powell war es gestern Abend nicht gelungen, die Sorgen der Investoren zu zerstreuen, dass eine Straffung der Geldpolitik das Wirtschaftswachstum abwürgen könnte.

Während Powell die starke US-Economy betont und hervorgehoben hat, dass die Gledpolitik im Moment neutral und noch lange nicht restriktiv ist, was aber bei Zeiten so kommen könnte, konnte man am Dotplot weniger Zinserhöhungen in 2019 ablesen, als bisher erwartet.

Die FOMC-Mitglieder haben die Median-Prognose für 2019 von drei auf zwei Zinsanhebungen zurückgenommen. Die Tendenz der straffenden Geldpolitik bleibt aber und die Äußerungen von Powell haben die Märkte gestern Abend enttäuscht zur Kenntnis genommen. Von der Fed wird es keine Unterstützung für die Märkte geben und sie lasse sich im übrigen auch nicht durch politische Einflüsse davon abbringen das zu tun, was sie für richtig hält.

Wir haben während und nach der Pressekonferenz gesehen, wie US-Treasuries rege gesucht waren. Die Renditen blieben auch im Asienhandel unter Druck. Der safe haven war gefragt.

[Bild: decdotplots.1545246041618.PNG]
https://www.cnbc.com/2018/12/19/fed-dot-...-2018.html

Von 17 Notenbankern sehen 11 die Leitzinsen in 2019 um mindestens zwei mal 0,25% steigen, in 2020 noch ein weiteres Mal. Erst 2020 sehen sie den Erhöhungszyklus für beendet.

Trotz, dass es weniger Erhöhungen sind als im September-Dotplot abzulesen war, reagierten die Märkte enttäuscht. Sind das immer noch zu viele Anhebungen? Riskiert die Fed damit die Wirtschaft abzuwürgen? Powell sagt „Nein“, die US-Wirtschaft sei so robust, dass das Zinsniveau noch unter dem normalen Niveau sich befindet. 

Die Märkte sehen das anders. Sie haben Angst vor einer aufkommenden Rezession und die Marktreaktionen, die wir gestern gesehen haben, deuten darauf hin, dass man davon ausgeht, dass die Fed dazu beiträgt, dass es so kommt. Eine inverse Zinsstrukturkurve ist jetzt schon so gut wie nicht mehr zu verhindern. Die Rezession wird kommen.

Will das die Fed vielleicht sogar? Powell hat gestern Abend immer wieder den verbalen Mittelfinger in Richtung Trump gestreckt. Er und die Fed lassen sichn von keinerlei politischer Einflussnahme beeindrucken. Notenbankpolitik ist unabhängig. 

So viel steht für mich fest: Powell hat es gestern geschaft, die Unabhängigkeit der Fed zu untermauern. Das Ziel hat er erreicht. Nur zu welchem Preis? Geht das am Ende auf Kosten der Wirtschaftslage? Wir werden es sehen ob wer am Ende Recht behält.

Klar ist: Die Märkte und die Fed haben momentan grundverschiedene Ansichten über die Robustheit der Konjunktur.


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