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Gewinne mitnehmen?
#31
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

(06.07.2020, 14:50)Vahana schrieb: Ich finde das Beispiel von Jlagreen wirklich sehr treffend.
Wenn du viel Swingtrading betreibst mag sich das je nach Strategie lohnen, aber du verpasst auch die dicken Fische.

Was passiert wenn man die verpasst?
Um eine (realistische) Chance zu bekommen um einen Titel mit 700% in 5 Jahren oder einen 10-Bagger im Depot zu haben brauchst du ein relativ breites Depot, weil solche Titel koennen auch mal 50% absacken und du weisst nicht welche ganz abschmieren (siehe Kuka).
Somit wird das Depot in der Breite zwar eventuell eine brauchbare Performance haben die aber nur von wenigen Titeln getragen wird - krasse Drawdowns inklusive....
Am Ende wird es wahrscheinlicher sein dass der Swingtrader bei geringerem Risiko/DD ~20 Trades in Folge mit 10% netto nach Hause nimmt als dass man den einen pickt  der 700% bringt.
Erfolgsversprechender duerfte der Ansatz mit den 20 Trades auf jeden Fall sein....
#32
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

(06.07.2020, 12:15)Jlagreen schrieb: Ich würde auch die Steuern nicht außer Acht lassen, denn wenn du mit Gewinn verkaufst, wird der Gewinn auch versteuert. D.h. du bekommst eben nicht die +50%, sondern weniger. Das ist mMn bei einem Verkauf zu berücksichtigen.

Z.B. wette ich seit Jahren auf US Tech Aktien als Wachstumsaktien. Mein Depot ist dahingehend konzentriert. Meine beste Aktie hatte > +500% Buchgewinn vor Corona und ist dann so auf +250% gefallen beim Buchgewinn. Nach dem Absturz hätte ich beim Verkauf also immer noch Steuern zahlen müssen. Also behielt ich sie, nun ist sie bei +700%.

Auch wurde es hier schon erwähnt, es ist unmöglich +1000% durch Kauf/Verkauf zu erreichen, denn 10-bagger entstehen selten in ein paar Monaten. Jahre brauchen die meistens schon. Und wenn du verkaufst und die Aktie weiter steigst, wirst du nie wieder kaufen, sondern zusehen wie viel mehr Gewinn du hättest machen können. Den Fehler hatte ich bei Amazon begannten, als ich von $200 bis $400 dabei war.

der Cicivelli hat zwei Jahre hintereinander aus 10.000€ über 100.000€ mit Daytrading gemacht. Der Schäfermeier sogar in einem Jahr über 300.000€ Nichts ist unmöglich, gerade an der Börse. Wäre mal interessant wie viel die 700% zur Gesamtperformance deines Depots beitragen. Mit Daytrading kann man verdammt viel Geld an einem Tag gewinnen. Mit einem Homerun natürlich über viele Jahre, aber nur wenn man auch mit einem schönen Betrag investiert ist. Und dann muss man auch große Rücksetzer aushalten können und da werden doch die meisten nervös und wenn man Pech hat wie bei wirecard, dann hatte man einen homerun geschlagen über 10 Jahre und am Ende steht man dann mit leeren Händen da. Börse ist halt nicht so einfach, wie der Chart es einem im Nachhinein suggeriert. Im Tief kaufen und am Hoch verkaufen. Davon träumen sie alle, am Ende ist das nur Wunschdenken. Wer hat denn die Eier, wirecard im Tief für 10.000€ zu kaufen. 2 Tage später hättest du für 90.000€ verkaufen können. Vielleicht meldet sich ja einer, der das hingekriegt. Für mich sind das Träumereien und hat nichts mit der Realität zu tun.
#33
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

Zitat:der Cicivelli hat zwei Jahre hintereinander aus 10.000€ über 100.000€ mit Daytrading gemacht.


Wäre er clever gewesen hätte er im 2. Jahr aus den 100k dann 1mio gemacht.
Was ist im dritten Jahr passiert? Und warum ist der Typ kein Milliardär?


Zitat:Der Schäfermeier sogar in einem Jahr über 300.000€ Nichts ist unmöglich, gerade an der Börse.


Schäfermeier hat mich mehr oder weniger an die Börse gebracht. Auf jeden Fall hat er mein Interesse dafür geweckt.
Mit den Jahren musste ich aber feststellen das nicht alles stimmt was da so erzählt wird.

Viel Windowdressing, es wird nur das erzählt was die Leute hören wollen und nicht verschleiert werden kann. Marketing halt.

Irgendwann ging auch mal in der Presse rum das er gegen seine Anleger wettet. Also er geht einen Trade für die Anleger ein und zieht seine Gewinnprovision ein wenns gut für die Anleger läuft. Wenn die Anleger verlieren, gewinnt er trotzdem weil er mit seinem eigenen Konto eine Gegenposition eröffnet hatte.
Mathematisch sinnvoll. Allerdings unserös.
Warum macht man sowas, wenn man selbst davon überzeugt ist etwas Gutes für seine Anleger zu tun?

Mein Lehrgeld im Daytrading (und Swingtrading) habe ich bezahlt. Viel gelernt, ansonsten nichts bei rumgekommen.
Die Faszination ist da.
Stehst morgens auf, noch vorm ersten Kaffee setzt du einen guten Trade ab, bist 5000 € reicher, genießt einen Kaffee. Das ist noch nicht einmal übertrieben, sowas passiert wirklich.
Solche Momente (und Gefühle) gehen ins Gedächtnis. Fühlst dich unbesiegbar.
Die Verlustsituationen dagegen "perlen an dir ab". Sie bleiben nicht (gut genug) im Gedächtnis. Und selbst wenn du daraus lernst, es gibt so viele verschiedenen Situationen um Lehrgeld zu bezahlen, soviel Geld kann man gar nicht besitzen.

Letztendlich glaube ich dass es ein ähnlicher Effekt ist wie bei einem Roulette-Spieler. Die gaukeln sich auch immer wieder vor: Ich gewinne es zurück, ich weiß was möglich ist, hat doch schonmal funktioniert, etc.
Bis sie dann pleite gehen.
Kleiner Buchtipp: "Nichts geht mehr". Eine Autobiographie eines Mannes der 5mio DM am Roulette Tisch versägt.

An der Börse ist alles möglich.
Da sind wir uns ja einig. Allerdings ist es auch möglich, dass die Daytrader nur ein gutes Marketing betreiben.
Wenn es zu schön ist um wahr zu sein, dann ist es vielleicht auch nicht wahr.

Falls jemand wirklich Magier der Märkte wäre, dann würde er seine Milliarden machen und eines bestimmt nicht: Sein Gesicht in die Kamera halten und anderen Leuten zeigen wie er gemacht hat.

Die Lebensabschnitte der Daytrader sehen normalerweise so aus, dass sie langfristig sowieso beim normalen Aktienhandel landen. Warum wohl?

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Reiner Satire Account ohne rechtliche Verwertbarkeit
Viel ist schon gewonnen wenn nur einer aufsteht und Nein sagt - Berthold Brecht
#34
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

Daytrading ist nicht so einfach skalierbar. Manche Strategien funktionieren nur mit kleinen Beträgen. Des Weiteren hat natürlich jeder Trader seine eigene Komfortzone, seinen max. Verlust pro Trade, den er bereit ist zu riskieren. Darum ist es auch einfacher aus 10.000€ - 100.000€ zu machen als aus 100.000-1 Mio in einem Jahr. Um 1 Mio zu verdienen, muss man ganz andere Verlustlimits haben pro Tag, viel höhere Stückzahlen handeln, um sein Tagesziel zu erreichen. Dazu muss man auch bereit sein und damit umgehen können. Das ist nicht jedermanns Sache. Hier kommt wieder die Psychologie ins Spiel. Wer vom Daytrading seinen Lebensunterhalt bestreitet, möchte ein regelmäßiges Einkommen mit sehr geringem Risiko erzielen und keine hohen Schwankungen ins Negative im Konto haben. Wenn einem Trader 6-10k pro Monat zum Leben reichen, warum soll er dann höhere Risiken eingehen, um vielleicht 20k pro Monat zu verdienen. Alles eine Frage der persönlichen Zielsetzung, der individuellen Komfortzone. Wer schon 1 Mio auf dem Konto hat, dem reicht auch eine Dividendenstrategie mit 5% p.a. Davon kann man auch leben. Aber jemand mit 100k auf dem Konto braucht schon etwas mehr als diese mickrigen 5%, um finanziell unabhängig zu werden. Denn darum geht es doch an der Börse...
#35
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

Eigentlich ist es genau anders herum.

Um von 10.000 auf 20.000 zu kommen muss man in der gleichen Zeit ein sehr viel höheres Risiko eingehen, als im Schritt von 100.000 auf 110.000.

In diesen Regionen sind wir noch weit entfernt von der "Skalierbarkeit". Denn ob ich von 90.000 auf 100.000 gehe, oder von 100.000 auf 110.000, spielt effektiv mal gar keine Rolle. Und beides ist definitiv einfacher als von 10.000 auf 20.000 zu traden.

Also wenn jemand eine gute Strategie hat und in einem Jahr seine Kohle verzehnfacht, dann würde ich es als sinnvoller ansehen das im zweiten Jahr von der höheren Basis aus erneut zu starten. Wenn er es dann "nur" verfünfacht, genauso beeindruckend.

Den Hintergrund kann ich dir verraten:
Die meisten Neutrader beginnen nämlich mit solchen Summen an der Börse und dann geht man damit auf Bauernfang.
Und bevor die sich auf einen Trainer verlassen der nur einmal aus Zufall seine Kohle verzehnfacht hat, schauen sie sich den raus er es sogar zweimal in Folge geschafft hat.
Wenn der Trainer im zweiten Jahr mit 100.000 starten würde, dann würden die Kunden sagen "Das entspricht nicht mehr meinem Startkapital"
Es ist Betrug, mehr nicht.

Mal ganz ehrlich, dass man zweimal hintereinander eine solche Punktlandung schafft ist statistisch gesehen extrem unwahrscheinlich.
Oder er hatte im zweiten Jahr irgendwann vorher aufgehört weil das Soll erfüllt war. Na, eher nicht.

Mit wurde auch schon vorgeworfen dass mein Depot nicht echt ist. Aber mal ehrlich, was hätte ich davon meine Zeit damit zu verschwenden euch hier einen Bären aufzubinden? Da fehlt das Motiv.
Aber sobald ich davon profitieren würde euch hier einen vorzumachen, dann könnte ich auch wenn ich denn wollte.
Heutzutage kann man in Photoshop alles bis auf den letzten Pixel zusammen bauen.

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#36

RE: Gewinne mitnehmen?

Wenn Du beim Trading richtig gut bist wirst Du in kurzer Zeit sehr reich. Leider kenne ich persönlich niemanden der das geschafft hat.

Wenn Du mit dem Halten eines einzigen Titels Millionen verdienen kannst dann ist das vielleicht die bessere Option, ausser Du brauchst das Spielen beim Trading.

Das Hauptproblem ist es wohl dass es keine, wirklich keine, nochmals Kinder, wirklich keine Methode gibt das zum voraus zu wissen. Jeder X-Bagger ist eine Ueberraschung. Nicht nur für Dich, für alle, sonst hätten die anderen Idioten an der Börse das Ding schon vorher hochgekauft.
#37
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

@vahana

wie lange hast du dich mit Daytrading beschäftigt? wenn ich deine Aussagen so lese, dann bist du nie über Phase 1 hinausgekommen. 

@cubanpete

dem Daytrader geht es doch gar nicht, um schnell reich werden. Der Daytrader will seinen Lebensunterhalt mit Daytrading verdienen, also ein regelmäßiges Einkommen jeden Monat erzielen. Die Millionen überlassen wir dem Siesta-Mann  Tup
#38
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

ein 10.000€ Konto zu verdoppeln oder zu vervielfachen, ist keine große Kunst siehe World Cup Trading Championship:

https://www.worldcupchampionships.com/wo...-standings

darum sind Buffett und Co. auch solche Maschinen, weil die auf Milliarden Summen >20% p.a. erwirtschaften. Da kommt halt kein Daytrader mit, weil kurzfristige Strategien mit großen Summen überhaupt nicht funktionieren. Sollte jedem mit ein wenig Börsenerfahrung auch einleuchten.  Smile
#39
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

Buffett und Co. haben Einfluss auf die Unternehmen, auf die Kursentwicklung und sie haben kaum Transaktionskosten, daraus ergibt sich Ihre höhere Rendite.

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Gruß Hans-Jürgen

Den Seinen gibt´s der Herr im Schlaf
Psalm 127, Vers 2
#40
Notiz 

RE: Gewinne mitnehmen?

(07.07.2020, 15:20)cloudatlas schrieb: ein 10.000€ Konto zu verdoppeln oder zu vervielfachen, ist keine große Kunst siehe World Cup Trading Championship:

Junge junge, du kratzt aber noch noch derbe an der Oberfläche rum.
Wenn du sowas für voll nimmst, dann bist du ja wahrscheinlich auch empfänglich für das Trainer Gequatsche.

Zitat:wie lange hast du dich mit Daytrading beschäftigt?

Lange genug um die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen.

Zitat:dem Daytrader geht es doch gar nicht, um schnell reich werden. Der Daytrader will seinen Lebensunterhalt mit Daytrading verdienen, also ein regelmäßiges Einkommen jeden Monat erzielen. Die Millionen überlassen wir dem Siesta-Mann

Das ist mal eine Unterstellung sondergleichen. Wer ist denn "der" Daytrader?
Also ich hatte das Ziel Kohle mit dem Daytrading zu verdienen, das dann in den Aktienmarkt zu pumpen um davon zu leben.
Wer jahrzehntelang vorm Rechner hockt und meint den Kerzen beim Zappeln zuzuschauen ist die Lebenserfüllung, der kann geistig nicht auf voller Linie sein.

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