(07.12.2021, 19:56)saphir schrieb: Nach meiner Kenntnis, was ich ja schon schrieb, haben die amerikanischen Demokraten versucht die Geldmengenausweitung durch Steuererhöhung einzudämmen, was man sie nicht gelassen hat. Hier haben die linken Kräfte es mit der Transaktionssteuer versucht, was man sie nicht gelassen hat. Bei einer Zinserhöhung lief man aber gleichzeitig Gefahr das Finanzsystem (und die Wirtschaft) zu schrotten, also haben die Demokraten es weiter laufen lassen. Und alle anderen auch.Was bitte haben Steuererhöhungen mit Geldmengenausweitung zu tun? Nichts. Und was ist am Nichtzustandekommen der hier durch Scholz angedachten Transaktionssteuer schlecht? Die Entwürfe zielten ja ausschließlich auf Anleger (egal ob privat oder gewerblich) und ausdrücklich nicht auf HFT-Trader und Banken. Und auch mit der Zinshöhe haben die Demokraten nichts zu tun, die ist noch immer in der Hand der FED. Und wie die FED handeln kann wenn es hart auf hart kommt hat ihr Chef Paul Volcker Anfang der achziger Jahre gezeigt als er die ausufernde Inflation mit starken Zinserhöhungen wieder einfing (davin wiederum hat der Erdogan noch nix gehört aber der wird auch hier nicht mitlesen
Nun stelle man sich mal vor die Demokraten hätten das damals durchsetzen können: Die Spekulation wäre eingedämmt worden, die Wirtschaft und das Finanzsystem stabilisiert, der Staatshaushalt ebenfalls stabilisiert und jetzt hätte man Potential für Steuersenkungen. Aus meiner Sicht.

(07.12.2021, 19:56)saphir schrieb: Die MMT hat schon ein linkes Moment nach meiner Sicht, und zwar: Dadurch dass der Staat sich "beliebig" finanzieren kann, kann er weiter Aufgaben wahrnehmen (z.B. im Gesundheitswesen) die er ansonsten nicht wahrnehmen könnte.Die MMT ist am Ende das Ende der Marktwirtschaft, ersetzt durch Planwirtschaft (Sozialismus). Weil das Problem ist ja: Erstmal darf der Staat Geld ausgeben wie er will, die Notenbank soll es ihm ja unbegrenzt liefern. Damit jetzt keine Inflation ausbricht wird das Geld sofort dem Volk wieder weggenommen. Teil der MMT ist ja das man beliebige Geldmengen durch einfache Steuererhöhung aus dem geldkreislauf der Wirtschaft entfernen und dem Staat direkt für neue Ausgaben zur Verfügung stellt. Der Staat gibt also (als Extrem formuliert) nicht nur das aus dem Nichts neu geschaffene Geld aus sondern auch das im Umlauf befindliche. Das ist Sozialismus in Reinkultur wo alles vom Staat geregelt und bestimmt wird.
Ich habe 23 Jahre meines Lebens in der DDR verbracht, mein Hunger nach Sozialismus ist noch immer gestillt aber jeder aus der (Alten) BRD darf sich so ein nettes kleines Gesellschaftsexperiment natürlich mal wünschen, viel Spaß damit

(07.12.2021, 19:56)saphir schrieb: Goldman Sachs äusserte sich allerdings auch mal so: So lange die Löhne niedrig bleiben spielt die Geldmenge für die Inflation keine Rolle. Das ist also gegen die Lohnempfänger gerichtet und damit überhaupt nicht links.Ja, die Politik der EZB ist gegen die Lohnempfänger gerichtet (Notenbanken machen Zinspolitik, nicht Goldman Sachs und Linke Politiker bejubeln die Nullzinspolitik, da kann man so schöööööön auf Pump leben). Ich staune sowieso das das Treiben der EZB hierzulande so wiederspruchslos hingenommen wird.
Ich finde man kann es auch einfach sachlich betrachten, Vor-, Nachteile, Auswirkungen usw.. Der Professor lebt andererseits von einer konservativen Zuhörerschaft, es sei ihm gegönnt, ich denke nur dass es nicht zielführend ist zu politisieren.
PS: Das was Goldman Sachs da beschreibt ist nicht gegen irgend jemanden gerichtet und auch kein politisches Statement sondern der Verweis auf den allgemein bekannten Mechanismus der so genannten Lohn-/Preis-Spirale. Wenn Dir das nix sagt kannst Du die wahrscheinlich ab nächsten jahr auch bei uns hier in DE kennenlernen. Die funktioniert so: Tarifabschlüsse werden häufig mit Blick auf die Inflation des vergangenen Jahres verhandelt. Nächstes Jahr wird man also sehen das wir dieses Jahr eine Inflation zw. 5% und 6% hatten und diese und einen Anteil am (in Deutschland in den letzten Jahren eher geringen) Produktivitätszuwachs fordern, das heißt starke Gewerkschaften können nächstes Jahr mit Verweis auf die Inflation hohe Gehaltsabschlüsse durchsetzen. Das nun vorhandene Mehr an Geld trifft aber nicht auf eine entsprechend gewachsene Menge an Gütern und deshalb werden die Güter entsprechend teurer was im übernächsten Jahr wieder hohe Abschlüsse bringen kann und so weiter ..., das nennt man Lohn-/Preis-Spirale.
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