(25.12.2021, 21:06)Speculatius schrieb: Gerade gelesen:
Hier sind doch so viele kluge Leute im Forum. Dann kann mir das doch bestimmt mal jemand erklären.
Warum gefährdet die Inflation den Aktienmarkt?
Heißt es nicht immer, bei Inflation soll man Sachwerte haben (wie z.B. Unternehmensbeteiligungen)?
Ich dachte immer, wer in der Inflation Cash hält, ist der Dumme.
Naja,
Falls die Inflation anhaltend steigt müssen die Zentralbanken mit Zinserhöhung reagieren.
Nun haben sich viele Unternehmen in der Zeit der billigen Zinsen stark verschuldet um mit billigem Fremdkapital während der Nullzinsphase ihre Gewinne zu erhöhen.
Steigen die Zinsen entsteht ein Gewinnrückgang durch die Zinsen, die bezahlt werden müssen.
Gleichzeitig werden Anleger von Aktien auf Bonds wechseln, weil sichere Zinsgewinne risikoärmer sind, als auf steigend Unternehmensgewinne der hochverschuldeten Unternehmen zu spekulieren.
Insbesondere sehe ich die Gefahr bei amerikanischen Aktien, weil die KGVs dort schon so hoch sind, dass bereits 3% Zinsen zu einem Vorteil der Bonds sorgen werden.
Der Dax ist zumindest im Durchschnitt noch schwer unterbewertet.
Da sehe ich die Gefahr im Moment erst bei 2stelligen Zinssätzen.
Jetzt kann man natürlich darauf spekulieren, dass intelligentes amerikanisches Geld in den Dax flüchtet, wie es schonmal zur Jahrtausendwende der Fall war.
Oder man geht davon aus, dass der Dax vom amerikanischen Rückgang mit nach unten gezogen wird.
Beides möglich.
Wär auch möglich dass die Amis politischen Einfluss auf die FED nehmen und die Zinsen trotz Inflation nicht steigen lassen.
In Europa wo die EZB angeblich unabhängig von der Politik ist, ist sowas momentan eher unvorstellbar.
Aber für wen war es noch vor 3 Jahren vorstellbar, dass Europa nach chinesischem Vorbild seine Bürger trangsaliert?
Mit ein bisschen Panikmache vor dem Zusammenbruch bringen es diese Polit-Typen sicherlich auch fertig dass der Panik-Bürger eine dauerhafte Hyperinflation bei 0 Zinsen akzeptiert!