(07.03.2022, 13:09)fahri schrieb: War das dann schon Prä-Social-Media immer so billig oder wie hat man die Medien in den 80er, 90er und späteren Jahren bis social Media alles überrollt hat, gesteuert ?
Deine Sicht der Welt oder meine ist doch nicht durch das heutige social Media Geschehen geprägt. Das mag für die junge Generation gelten und selbst da sehe ich, das
das was auch ich immer so belächle gar nicht immer so der Wahrheit entspricht, die holen sich ihre Infos dann zwar über Instagramm, aber das sind dann die FAZ oder
die Welt, die das dann "teilen" oder wie man das nennt (bin selber social-Media-Noob).
Unsere heutige Sicht der "älteren Generation" ist doch kein Ergebnis aus den letzten 10 Jahren, sondern ein über Generationen seit dem 2. Weltkrieg weiter gegebene Denkweise ?
War die dann deiner Meinung nach - samt Aufarbeitung zweiter Weltkrieg usw. - auch schon immer gelenkt, weil die Geschichte der Sieger schreibt ?
Weißt du, ich hab ein Problem damit, das wir ausgerechnet hier im Westen so tun, als wenn die Meinung an sich nur durch die (gesteuerte Mainstream-?) Medien geprägt wurde,
dabei haben wir eine Pressefreiheit und Medienfreiheit die es nirgends anders in der Welt gibt.
Warum setzen wir hier - auch in diesem Forum - immer das Narrativ in die Welt, das wir so leicht lenkbar seien ?
Ich meine, klar sind wir letztendlich - Gott sei dank - nicht vor Ort, aber dadurch das tausende voneinander unabhängige Reporter das gleiche berichten,
ist ja zumindest mal die Wahrscheinlichkeit sehr groß, das das berichtete zumindest mal nahe an der Wahrheit liegt. Einzelne Fehlgeleitete Journalisten wie
damals beim Spiegel mal außen vor.
Wegen deiner "echten Freiheit" - selbst der, den Fundi hier immer als Maß aller Dinge anpreist, der berichtet doch auch immer noch weiter,
oder ist der schon hinter Gittern ? Wir leben doch letztendlich das, was du in deinem Zitat forderst, wir lassen doch genau auch solche
Meinungen zu und das ist auch gut so !?
Weil wir tatsächlich so leicht zu lenken sind. Ausser natürlich dem typischen Contrarian wie mir der grundsätzlich immer der gegenteiligen Meinung ist, egal was das Thema ist. Bringt zwar Geld beim Investieren aber nicht gerade viele Freunde...
Die social media nutzen eine Schwäche aus, einen Bias den wir schon ewig haben, den wir kennen und gegen den wir trotzdem nichts machen können: den confirmation bias. Wir denken in eine Richtung und sehen dann nur noch Argumente für diese Richtung. Wir würden Gegenargumente ignorieren, aber wir bekommen sie dank cleverer Algorithmen gar nicht zu sehen. Nun aber das Huhn/Ei Problem: wie merken denn diese Medienkonzerne in welche Richtung wir denken. Und wenn sie das merken, können sie das nicht genauso einfach beeinflussen indem sie die bevorzugte Meinung in Themen verpacken von denen sie wissen dass es unserer Denkweise entspricht? Ich denke genau so läuft das ab.
So einfach ist das heute und es ist erst noch spottbillig. Und nein, vor social media war es teurer und schwieriger.
Von mir aus kann jeder denken und sagen was er will. So lange sich jemand in der rosa Wolke des bestätigt-werden wohl fühlt soll er doch da bleiben. Ich werde immer sehr vorsichtig wenn zu viele Leute mit mir übereinstimmen; die Mehrheit hat selten Recht.
Zurück zum Thema: die Rhetorik ist unerträglich und wird noch viele Menschenleben kosten. Russland wird nicht abziehen und so lange wir Waffen und vor allem Geld an die Ukraine und deren Machthaber liefern wird der Krieg mit den vielen Toten weitergehen. OK, gibt ja sowieso zu viele Menschen auf diesem Planeten, aber mit der Zerstörung hätten sie noch ein paar Jahre warten können, bis ich sowieso weg bin.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.