RE: Strategie momentan ?
| 13.03.2022, 13:11 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.03.2022, 13:18 von cubanpete.)(13.03.2022, 12:52)Lancelot schrieb: Hier lohnt es sich halt noch was anderes als Aktien im Portfolio zu haben. Einige Rohstoff ETFs, REITS ETFs und Crypto Currencies. Oder, Gott bewahre, man verstößt gegen die allgemeine Board-Weisheiten und legt sich auch noch ein paar Fixed Income ETFs ins Portfolio.
Das zwingt einen ab und an zum Rebalancen raus aus Equity. Oder wieder rein (wird bei jetzt bald so sein). Selbst wenn man nur einen geringen Anteil an diesen Alternativen Assets hat, schiebt man ab und zu Geld aus Equity raus.
Ich erlebe jetzt zum zweiten mal eine recht beruhigende Dämpfung in meinem Portfolio durch Diversifikation.
Ich habe mir das lange überlegt. Es gibt in der Geschichte viele Beispiele mit solchen Hedges die fast perfekt zu sein scheinen. Mathematik und Statistik bestätigt diesen Anschein. Dann kommt ein unerwartetes und unvorhersehbares Ereignis und alles ändert sich, Korrelationen verschwinden oder kehren sich um, die Auswirkungen sind extrem. Dann gibt es noch den Typ Investor der glaubt die kleine Volatilität die er erreicht könne ihm grössere Hebel erlauben. Bis es dann richtig knallt. Je komplizierter ein System ist desto fragiler ist es. Je weniger Volatilität ein System hat desto anfälliger ist es auf den schwarzen Schwan.
Die grossen Verluste haben in der Vergangenheit meine Methoden besser gemacht. Das einzige was ich tun muss ist lernen damit umzugehen und mich so zu verhalten dass ich jedes Problem überlebe. Jeder neue grosse Verlust macht mich stärker... und am Schluss reicher.
Die Versuche Verluste zu verringern oder zu verkleinern haben im Nachhineine gesehen immer viel zu viel Geld gekostet. Verpasste Gewinne, verfrühte Gewinnmitnahmen und so weiter.
Ich akzeptiere Volatilität, habe sie sogar gerne. Auch wenn das bedeutet dass ich manchmal ziemlich grosse Verluste hinnehmen muss. Unterdessen weiss ich dass nach einem grossen Verluste ein noch grösserer Gewinn kommt wenn ich mich an meine mechanischen Strategien mit Aktien halte.
Wer mit Kunden arbeitet ist sozusagen gezwungen dazu sie zu bescheissen: Volatilität wird als der Teufel schlechthin angesehen, man betrachte nur das am meisten beobachtete Ratio, das Sharpe Ratio. Je besser das Sharpe Ratio ist desto wahrscheinlicher ist es dass der grösste Verlust für diese Methode in der Zukunft liegt!
Ich habe übrigens noch "was anderes" ausser Equity, das sind Immobilien und Bauland. Die Immobilien betrachte ich allerdings eher als Freude für mich selbst; dass ich mir die Miete spare und am verrücktesten politischen Markt der Welt in der Schweiz beteiligt bin ist ein angenehmer Nebeneffekt. Heute würde ich keine Immobilien mehr kaufen und flexibel bleiben, sprich mieten.
Uebrigens: meine Zocker Strategie ist für dieses Jahr bei plus 9.2%, meine Dividendenstrategie bei minus 2.06%, allerdings bei einer carry Prämie von jährlich 4.38% von der ja noch mehr als drei Viertel ausstehen.
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Der einzige gute Tipp von Deinem Broker ist ein margin call.