(05.11.2022, 15:46)Vahana schrieb: Meinen letzten Trade von insgesamt 8805 habe ich am 26.2.2020 abgeschlossen und es seitdem keine Sekunde bereut.
Nochmal in Zahlen ausgedrückt, da es hat mich selber interessiert hat.
Am 6.3.2015 habe ich meinen ersten Trade eröffnet. Da war ich steuerlich logischerweise auf Null.
Die besagten 8805 Trades später hatte ich bis zum 28.2.2020 einen stolzen Verlusttopf von 109.938,72 € angesammelt. Von diesem Tag habe ich noch eine Abrechnung weswegen ich das gut nachvollziehen kann.
Jetzt am 4.11.2022 stand der Verlusttopf bei 42.666,79 €,
Abgetragen wurde das durch 38.692,54 € Dividenden, der Rest durch Verkäufe und nur unwesentliche Spielereien mit Tesla Shorts.
Also ganz grob kann man sagen, dass ich in 5 Jahre brauchte um die Trading Verluste aufzubauen und weitere 5 Jahre um sie mit Buy&Hold wieder abzubauen. Wenn ich davon ausgehe das ich in den nächsten 2 Jahren nichts verkaufe.
In den 5 Jahren Trading hatte ich Overnight- und Spreadkosten von 128.836,01 € die im CFD Handel komplett im steuerlichen Verlusttopf landen.
Und bei den Spreadkosten sind nur meine 3 meistgehandelten Instrumente (Dax, Silber, Palladium) eingerechnet.
Aktien, Kaffee, Öl, Vola, Gold, Bonds, Nikkei, S&P, CO2-Zertifikate, ... ich habe noch vieles mehr gehandelt.
Das Ende meines Tradings, also der finale-Stopp-Trigger, war im Endeffekt der günstige Stand der Aktien Anfang 2020 wodurch ich das restliche Kapital vom CFD in den Aktienmarkt gesteckt habe.
Seiteneffekte waren
- die Zwangsliquidierungen bei US Aktien am Ex-Dividenden-Tag. Gesetzlich bedingt.
- Die Marginerhöhungen. Auch Gesetzlich bedingt.
- Die ständigen Overnight Margin Erhöhungen bei "außergewöhnlichen Marktbedingungen". Vom Broker bedingt.
Und jetzt gibt es ja diese neue Gesetzgebung, dass die Verluste nur noch bis 20.000€/a auf die Gewinne angerechnet werden. Spätestens das hätte den Vogel komplett abgeschossen.
Auch die Overnightkosten sind inzwischen von 4,34% auf 5,61% angestiegen. Bedingt durch Zinseffekte und den Broker, auch die weggefallene Nachschusspflicht spielt da mit rein.
Von meinem Start vor 8 Jahren bis zum heutigen Tag sind die Rahmenbedingungen für Trader und auch Daytrader kontinuierlich schlechter geworden.
Auch wenn es für einige Trader zu funktionieren scheint, halte ich es für durchaus fahrlässig jemanden das Trading zu empfehlen oder das sonstwie positiv darzustellen.
Ganz speziell Börsenneulinge können das ganze Desaster um Trading gar nicht richtig einordnen.
Und ich glaube das Allerschlimmste ist, wenn die Börsenneulinge nach negativen Erfahrungen mit dem Trading sich komplett von der Börse abwenden.
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