
RE: Inflationsthread ab 2021
| 27.12.2022, 21:11 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.12.2022, 21:12 von saphir.)(27.12.2022, 12:48)jf2 schrieb: Hat die EZB eigentlich auch schon mal eigene Fehler in ihrer Zinspolitik eingestanden und sich auch selbst mal in diese Aufzählung gestellt? Fällt mir gerade nichts ein dazu.Ich wollte damit zeigen, dass hier nicht der Konsum durch die Decke gegangen ist. Gestiegen ja, aber nicht extrem.
Auch bei Google finde ich kurz gesucht keine Selbstkritik, nur externe Stimmen wie z.B. Axel Weber (https://www.capital.de/wirtschaft-politi...26848.html) oder der "Rendite-Rene" Clemens Schömann-Fink der der EZB auch gleich noch ein Vertrauensproblem in der Bevölkerung attestiert (https://www.focus.de/finanzen/boerse/ren...63476.html).
Worauf wolltest Du hinaus beim Vergleich der Schweizer- und Deutschen Konsumausgaben (die wie Du zeigst recht ähnlich sind)?
Bei uns gab es ja bis Corona primär am Immobilienmarkt Objekt- und Mietsektor doch stärkere Inflation. Da ist das Problem einfach, dass in diesen Fall auch sehr viel gebaut wird, zu lange im hochpreisigen Sektor glaube ich. Im Bausektor jedenfalls kam es dann ja auch zuerst zu Lieferengpässen/Wartezeiten/etc..
Ich sehe da und auch in anderen Bereichen einfach, dass sehr viel Tätigkeit benötigt wird. Stichwort Wohnraum wegen Immigration und Energiewende. Die EZB muss nun soweit drosseln, bis sich die Preisentwicklung fängt. Wir werden sehen, ob die EZB vorher zu weit ging und uns nun ein zweites Jahr 2000-2003 droht, ich hoffe nicht.
Ansonsten steht die EZB ja vor dem Problem die Eurozone zusammen halten zu müssen. Ich glaube dazu ist es erforderlich die Zinssätze der einzelnen Staaten zusammen zu halten. Das bedeutet auch z.B. mehr Staatsanleihen von schwächeren Staaten und weniger deutsche oder vielleicht sogar, deutsche Staatsanleihen verkaufen und mit dem Geld andere Kaufen. Kommt mir doch letztlich so vor wie eine leichte Transferunion durch die Hintertür. Klar da kann man immer drauf starren. Ich denke nur die Zukunft wird EU heissen. Ich finde die Berichterstattung in den Nachrichten in der ganzen EU sollte uns mehr einen Gesamtüberblick über die EU geben.
Ob die EZB zu spät reagiert hat? Ja glaub schon, etwas, wenn man sich die Immobilienpreisentwicklung bei uns anschaut, die restlichen Preise waren ja bis Corona ausserordentlich stabil, teilweise sogar deflationär. Ich erinnere mich nicht daran, dass die Preise früher auch so stabil waren. Ich weiss aber nicht wie es in anderen Ländern der EU war.
Zur aktuellen Lage und für 2023 ein Statement vom Institut der deutschen Wirtschaft: https://www.deutschlandfunk.de/konjunktu...a-100.html
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.