RE: Inflationsthread ab 2021
| 29.12.2022, 11:13 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.12.2022, 11:16 von saphir.)Zitat:Falls sich die Frage auf meine Meinung zur EZB beziehtIch bezog mich auf die Inflation. Bei uns in der Region gab es bis zum Ukrainekrieg die letzten 10 Jahre, primär die Inflation der Mietpreise die gestiegen sind. Und dann später dazu noch die Immoblase, also erst wurden Immobilien teurer, dann nochmals Mieten, Baumaterial und Baufirmen. Bei uns z.B. haben sich die Baukosten in den letzten Jahren mehr als verdoppelt. Und auch Reperatur und Bauaufträge haben sich teils um 1/2 bis 1 mJahr verzögert, weil man keine Handwerker bzw. Baufirmen mehr bekam.
Meine Frage bezog sich darauf, wo in welchen Bereichen du denn Inflation durch die EZB gesehen hast, wenn nicht dort? Die Frage ist ganz ernst gemeint, vielleicht gab es ja bei euch ja in anderen Bereichen Inflation.
Zitat:Was bitte ist am ursprünglichen Teil des Planes gescheitert? Er funktioniert in vielen Gegenden der Welt.Also die USA/China/Japan, also die erfolgreichsten Wirtschaften der Welt, arbeiten anders. Auch die Schweiz steuert die Währung nicht nur über den Zins.
Gescheitert ist das ursprüngliche Konzept grundlegend. Man war ja der Meinung, die EZB sollte nur für die Preisstabilität zuständig sein. Und der Konsum (insb. der Staatskonsum) wird letztlich durch die Begrenzung der Neuverschuldung (glaube 3% des BIP) begrenzt.
Das hat nicht funktioniert. Länder wie z.B. Griechenland konnten sich auf einmal über Maß Staatsangestellte leisten. Der Markt ging davon aus, das griechische Staatsanleihen so sicher wie der Euro selbst sind und hat diese dementsprechend zu hoch (bzw. den Zins zu niedrig) bewertet. Dadurch konnte z.B. Griechenland sich unter 3% verschulden und trotzdem zu viele Staatsangestellte aufbauen. Später gab es glaube ich Überziehungen und auch Deutschland war der Ansicht, dass man in der Finanzkrise Antizyklisch handeln muss, also nicht in die Rezession nicht noch sparen darf, sondern der Staat ausgleichend/stabilsierend arbeiten muss und überzog die 3%. Damit war die Sinnhaftigkeit in Frage gestellt. Wieso sollten die anderen sich dran halten, wenn es nicht mal Deutschland selbst tut. Auch die Schuldenbremse wird bei uns ja regelmässig durch Sondertöpfe unterlaufen. Auch in der Schweiz soweit ich weiß durch die Notenbank.
Nun kann man natürlich sagen, aha also muss der Euro weg. Man kann aber auch nach besseren Lösungen suchen.
Zitat:Wofür bitte soll die Schweiz denn zahlen? Dafür das wir uns herablassen mit ihnen zu handeln? LOLKönntest du dir bitte deine beleidigende, anfeindende Icons und Bemerkung verkeifen? Das ist GEGEN die Forenregeln, verstehe das doch bitte mal.
Also ja, wir haben einen tollen Markt mit der EU geschaffen, und den müssen wir nicht wie sauer Bier verkaufen. Macht auch kein anderes Land. Kosten entstehen auch durch Kohäsionsbemühungen.
Zitat:Kohäsionsbeitrag Norwegen leistet im Gegenzug für seine Teilnahme am Europäischen Binnenmarkt einen wesentlichen Beitrag zur Kohäsion in der EU. Hierzu wurden zwei Finanzmechanismen eingerichtet: der EWR-Finanzmechanismus (Geberländer: Norwegen, Island, Liechtenstein) und zusätzlich ein Norwegischer Finanzmechanismus. Für den Zeitraum 2009–2014 sehen der EWR- und der Norwegische Finanzmechanismus Zahlungen in einer Gesamthöhe von 1,8 Milliarden Euro vor. Dies entspricht einer Steigerung von 22 % gegenüber vorherigem Fünf-Jahres-Zyklus. Hiervon trägt Norwegen 97 %. Die entsprechende Vereinbarung wurde Ende Juli 2010 unterzeichnet. Empfängerländer sind die Staaten, die der EU 2004 und 2007 beigetreten sind, sowie (mit Einschränkungen) Portugal, Griechenland und Spanien.
https://de.wikipedia.org/wiki/Norwegen_u...sche_Union
Eigentlich sollte die Schweiz auch einen Beitrag leisten.
Die Vorstellung ist glaube ich bei manchen, wir hätten doch einen genauso starken Markt ohne die EU. Das ist aber nicht so, das ist kein Nullsummenspiel, der schafft einen echten Mehrwert.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.