Hier ein paar nähere Infos:
Zitat:Mythos 2: Das Wasser ist gereinigt und enthält nur mehr ungefährliches Tritium.
Tatsächlich enthält das kontaminierte Wasser auch noch viele andere gefährliche Radionuklide wie Strontium-90, das sich im Knochen einlagert. Was an radioaktivem Strontium nun ins Meer gelangen soll, entspricht etwa der Menge, die ein Druckwasserreaktor im Normalbetrieb in 120.000 Betriebsjahren einleiten würde.
Dazu kommt das ungelöste Problem durch radioaktiven Kohlenstoff-14, einem Kohlenstoff-Isotop mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren, das sich vor allem in lebenden Zellen anlagert. Die Wasseraufbereitungsanlage ALPS, die in Fukushima zum Einsatz kommt, ist gar nicht dafür ausgelegt, Kohlenstoff-14 herauszufiltern: in der Liste der 62 berücksichtigten Radionuklide ist es überhaupt nicht enthalten.
Seit Jahren wissen Tepco und die japanische Regierung, dass die von ihnen gewählte Wasserreinigungs-Technologie ALPS (kurz für “Advanced Liquid Processing System”) nicht die beste Lösung war. Aus Kostengründen hat man auf eine amerikanische Technologie mit besseren Erfahrungswerten verzichtet. Erst im September 2018 hatte Tepco zugegeben, dass die Anlage nicht so funktioniert wie sie sollte, obwohl das schon 2013 festgestellt worden ist. Daher müssen 800.000 Tonnen noch einmal aufbereitet werden, allerdings mit zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Zitat:Mythos 3: Mit dem Ablassen des Wassers ist das Problem gelöst.
Tatsächlich fangen die Probleme hier erst an. Es wäre der Beginn einer nicht endenden, bewussten Wasserverschmutzung mit radioaktiven Substanzen – und das in einer Region, die sowieso schon stark belastet ist. Laut Regierungsplänen soll die Einleitung 2022 beginnen und bis Mitte der 2050er Jahre andauern. Doch selbst das wäre nicht das Ende der Geschichte. Die weitaus meiste Radioaktivität steckt nach wie vor in dem geschmolzenen Kernbrennstoff des havarierten Atomkraftwerks. Durch ihn wird Tag für Tag frisches Grundwasser hochradioaktiv verunreinigt – und weltweit existiert keine Technologie, die Kernschmelze zu bergen.
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Kinder wollen nicht wie Fässer gefüllt, sondern wie Fackeln entzündet werden.