RE: Traumberuf Daytrader
| 21.05.2023, 12:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.05.2023, 12:39 von Speculatius.)(21.05.2023, 12:12)Lancelot schrieb: Edith: obwohl wenn ich über das Eurex Modell nachdenke. Macht eventuell doch Sinn. Wird man da eigentlich irgendwie bewertet? Also was man für ein VWAP erreicht oder so?
Schön wär's!
Obwohl man als Händler stets bestrebt ist besser als der VWAP zu sein und dies auch in den allermeisten Fällen schafft...nein, das wird von den Kunden - im Gegensatz zu früher - praktisch nicht mehr wahrgenommen. Man hat den Eindruck, es zählen hier nur noch die Einhaltung aller möglichen Regularien, aber ob und wieviele Ticks man jetzt unter dem Markt gekauft hat...völlig wurscht. Das geht einher mit mangelnder/m Produktkenntnis und -verständis, das mit zunehmender Zeit auf Kundenseite immer häufiger anzutreffen ist.
Beispiel:
Der Kunde möchte seine Position im CAC40 Future, der anders als z.B. FDAX oder ES nicht quartalsweise, sondern monatsweise gehandelt wird, nicht auf den nächsten Monat rollen, sondern auf das nächste Quartal, das drei Monate weit weg und total illiquide ist, um "Rollgebühren zu sparen". Man erklärt dem Kunden ausführlich, daß nur der Folgemonat liquide ist und marktgerechte Spreads aufweist, der nächste Quartalsmonat hingegen total illiquide und er über den höheren Spread ein Mehrfaches seiner vermeintlichen Gebührenersparnis bezahlen würde. Meistens versteht der Kunde gar nicht, was man ihm sagen will.
Und wenn er nach langem Zureden dann doch den nächsten Frontmonat wählt, hat man eher den Eindruck, es geschieht nur, weil er dem Händler vertraut, daß er ihm das Richtige erzählt, statt daß er es selber wirklich verstanden hat.