RE: Traumberuf Daytrader
| 09.12.2023, 13:45 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.12.2023, 14:29 von boersenkater.)(08.12.2023, 16:32)Wolkenmann schrieb: 100€ sind einfach zu viel. Ich bin ein Anhänger von hoher Tradefrequenz. Viele Trades eingehen mit sehr wenig Risiko und viele kleine Gewinne einsammeln. Man nimmt jeden € mit, der auf den Tisch liegt.
Was ich witzig finde - Du erinnerst mich an mich selbst von vor 20 Jahren.
"Es geht nicht darum viel Gewinn pro Trade zu machen / es geht nicht darum das der
Trade möglichst lange laufen muss. Lieber viele kurze Trades aber (das siehst Du
anders) mit großen Positionen. Schnell rein - schnelle Bewegung - schnell raus - und
das sehr oft. Es geht nicht um DEN EINEN großen Gewinn sondern viele (schnelle)
Gewinne.
Auch Dein Auftreten hier - dieses auf den Putz hauen - da hatte ich Phasen bei ab.com
da war ich ähnlich unterwegs. Auch weil ich dachte "ich hab es voll raus".
Ein Freund von mir (Ingenieur) meinte vor kurzem...
"Als ich 30 war, dachte ich, ich häb voll den Plan und keiner kann mir das Wasser reichen.
Als ich 40 war dachte ich, daß ich der Beste bin - noch besser als mit 30.
Heute bin ich 50 und weiß das ich weder mit 30 noch mit 40 wirklich TOP und eigentlich
noch sehr unwissend und teilweise wirklich grün hinter den Ohren war.
Mit dem Wissen von heute würde ich vieles anders machen. Mit dem Wissen von heute
und der Energie von damals wäre ich wohl wirklich TOP - und mit 60 werde ich es
wahrscheinlich noch besser wissen. Aber so langsam spüre ich das Alter - die Augen,
der Rücken, die Energie... Das wär schon was jetzt mit dem Wissen von heute nochmal
30 sein zu können...."
Man muss sagen das er wirklich gut ist und das sehr oft bewiesen hat, wenn er für
andere den Karren aus dem Dreck gezogen hat. War Angestellter, selbständig (bis
er die Firma mit Gewinn verkauft hat), wieder Angestellter. Immer wieder bessere
Angebote angenommen. Einkommen heute geht in Richtung 200K - wofür er viel
weniger arbeiten muss als vor 10 Jahren für etwas mehr als die Hälfte.
Zitat:wenn du 1.000€ im Monat verdienen möchtest, dann sind das bei 20 Handelstagen im Monat, 50€ pro Tag. Da man als Daytrader i.d.R. nicht nur einen Trade macht, sondern sehr viele, kannst du dir jetzt ausrechnen, wie viel man pro Trade riskieren sollte.
Den Zusammenhang kann ich nicht ganz nachvollziehen. Also inwiefern die Anzahl der Trades
eine Rechengrundlage dafür sind wieviel man pro Trade riskieren sollte.
Analyse führt zu möglichen Chancen - welche Risiken der Trade hat sehe ich im Chart -
wenn ich an Punkt X einsteige - und der Trade in die falsche Richtung geht - an welchem
Punkt steige ich dann spätestens aus?
Welchen max. Verlust bin ich bereit zu riskieren? Hier spielen dann Faktoren wie Trefferquote, durchschnittlicher Gewinn je Trade auch eine Rolle. Genauso das Potenzial des Trades -
wegen zu kleinen Chancen zu große Risiken einzugehen, macht wenig Sinn.
Unter Berücksichtigung der individuellen Faktoren wird dann die Positionsgrösse bestimmt -
die dem genwünschten max. Risiko entspricht.
Mit der Zeit konditioniert sich das immer mehr, Du findest dann Deine Wohlfühlparameter
bei denen Du nicht mehr viel herumrechnen musst. Du findest nicht nur hier Deine ganz
eigene KISS(keep it simple, stupid)-Vorgehensweise.
Zitat:Jetzt musst du dir natürlich noch die richtigen Aktien aussuchen, mit niedrigem Risikoprofil, die aber trotzdem die Möglichkeiten bieten, sich ein paar Euros rauszuschneiden. Jeder Daytrader tickt natürlich anders. Manche mögen schnelle Märkte mit großer ATR, andere bevorzugen eher langsamere Märkte mit geringer ATR. Dementsprechend wählt man seine Positionsgröße.
Interessant das Du den ATR ansprichst - weil das eigentlich ein technischer Indikator ist....
https://www.kagels-trading.de/atr-averag...indikator/
Am Ende ist auch das - wie man an die Sache RM herangeht - eine ganz individuelle Sache.
Bei mir war bei allem vor allem die Charttechnik Grundlage für alles -> hier siehst Du die
Strasse, Verkehrschilder, Sackgassen, Einbahnstrassen, Autobahnen,...
Mir ging es oft so das ich alles piekfein ausgerechnet habe, das Ergebnis dann natürlich
auch vollkommen richtig war - aber nicht zum Chart gepasst hat. Dann alle Parameter
unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren (eben auch die Chartsituation) angepasst
und nochmal gerechnet - was dann zur Anpassung der Positionsgrösse geführt hat -
mit dem Ergebnis das ich zu dem Schluss kam das der Trade sich nicht rechnet - das
Risiko (in diesem Moment bei diesem Kurs) zu hoch war und/oder das Gewinnpotenzial
dafür zu gering ist. Also weiter geduldig bleiben....
Aber wie gesagt - da denke ich wird es viel zu individuell - da kann man sich mal über
grundsätzliche Parameter/Vorgehensweisen unterhalten - aber je weiter/spezieller es
geht - desto mehr Unterschiede wird man in den "Feinheiten" feststellen.
Zitat:Wichtig ist, dass man lernt konstant profitabel zu handeln. Der Daytrader möchte regelmäßig Geld verdienen, ohne Achterbahnfahrten im Konto und in der Gefühlswelt. An einem Tag 5k€ gewinnen und am nächsten wieder 4k€ verlieren, damit macht man sich die Birne kaputt, darauf kann man kein Business aufbauen. Hat man erstmal begriffen, dass man mit vielen kleinen Gewinn, sehr viel verdienen kann, dann macht man nichts anderes mehr.
Das finde ich schon spannend - weil ich es vor einiger Zeit mal ähnlich gesehen habe.
Die Frage ist ob Du jetzt auf diesem Stand für immer weiter machen wirst oder sich
in den nächsten Jahren durch mehr Erfahrung Deine Art zu traden verändern wird.
Ich denke das Du in 10 Jahren (wenn Du dann noch dabei bist) zurück blicken wirst
und sehr wohl Unterschiede feststellen wirst....
Genauso wie mein Trading sich in den nächsten Jahren wohl auch weiterentwickeln
wird - so wie die letzten 20 Jahre - obwohl ich damals dachte die Weisheit mit Löffeln
gefressen zu haben und immer dachte "besser gehts nicht - nur mit noch mehr Kapital".
Mit 30 der Beste, mit 40 der Beste, mit 50 die Einsicht das ich weder mit 30 noch mit
40 der Beste war und mit 60 vermtl. noch besser sein werde.
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