(16.12.2023, 14:10)boersenkater schrieb: @Wolkenmann
nochmal zusammengefasst was ich denke....
1. Du bist noch "zu nah" dran - etwas was man eigentlich nicht lernen kann - sondern wahrscheinlich
eher eine Einstellung ist, die man mit der Zeit bekommt - neutraler Beobachter der das Spiel analysiert,
Bewegung, Dynamik erkennt und diese dann handelt - egal in welche Richtung es geht.
ich bin nicht nur nah dran, sondern mittendrin. Jeden Tag ist mein Geld im Feuer.
Keiner kämpft gegen Dich - und normalerweise kannst Du das Spiel auch nicht beeinflussen.
Du hast keinen Gegner (außer Dich selbst).
Der Markt besteht aus Marktteilnehmen. Meine Gegner sind andere Trader, Banken, Hfs, alle wollen sie mir mein Geld abluchsen, andersherum will ich ihnen ja auch ihr Geld abnehmen. Börse=Umverteilung von Geld.
2. Das mit den Fehlern ist so eine Sache - sind es wirklich Fehler? Oder machst Du es eigentlich
richtig - aber dann wenn es nicht läuft - einfach nur nicht zur richtigen Zeit?
Kannst Du das Spiel, kannst Du die Phase, in der sich das Spiel "Jetzt", wenn Du davor sitzt, befindet,
vollständig erkennen, sehen, einordnen, greifen, berücksichtigen?
Da denke ich direkt an Sunzi - kenne Dich und Deinen Gegner - wobei ich "Gegner" durch "Markt"
ersetzen würde.
Kenne Dich und Deinen Markt - Situation, Stimmung, Termine, Trends (Kanäle, Linien). Widerstände
und Unterstützungen (hier können z.B. auch Yesterdays (open,high,low,close) und/oder Pivots ganz
hilfreich sein - vor allem in den Indizes).
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung wie Du sowas ohne Charts nur mit dem Orderbuch erkennen
kannst. Da musst Du eigene Lösungen für Dich finden - weil dort wahrscheinlich Deine Achillesferse
liegt. Du kennst Dich gut - Du weißt was und wie Du es für Dich am besten machst, wenn Du es
machst. Wenn Du jetzt noch den Markt (er)kennst, "siehst" - dann weißt Du auch wann Du was
machst, wann besser nicht und wann einfach anders, (besser) angepasst an die Situation.
3. Tradingpsychologie kann helfen mit schwierigen Situationen klarzukommen und mit diesen umzugehen.
Aber Vorsicht - es kann Dich auch demontieren, Dir Dinge einreden die gar nicht da sind und/oder
irrelevant sind. Es kann vielleicht auch helfen die richtige Einstellung zu bekommen (Verluste gehören
dazu,....) aber das ändert oder löst nichts am eigentlichen Problem -> siehe 2.
Mit Chart-Trading habe ich im kurzfristigen Bereich fast immer verloren. Da ist mir zu viel Hokuspokus. Im längerfristigen Timeframes mag das funktionieren, aber im Daytrading habe ich für mich zumindest keinen Chart-Ansatz gefunden, der mir regelmäßig Gewinne einbringt.