Zitat:Chemische Industrie
Wasserstoffbedarf wird sich bis 2050 mindestens verdoppeln
08.05.2023
Die chemische Industrie nutzt fossile Ressourcen wie Erdgas nicht nur energetisch, sondern auch stofflich. Auf dem Weg der Defossilisierung muss die Branche nicht nur Brennstoffe ersetzen, sondern auch auf eine alternative Rohstoffbasis umsteigen. Vor allem der Wasserstoffbedarf wird deutlich steigen....
Zitat:Wasserstoffbedarfe der chemischen Industrie
Die chemische Industrie in Deutschland hatte im Jahr 2021 einen Wasserstoffbedarf von 37 Terawattstunden. Dies entspricht rund 1,1 Millionen Tonnen. Die Abkehr von fossilen Ressourcen kann dazu führen, dass die Wasserstoffbedarfe in Zukunft steigen werden. Die in der Metaanalyse untersuchten Szenarien gehen von Wasserstoffbedarfen für das Jahr 2050 zwischen 80 bis 283 Terawattstunden aus. Die enorme Spannbreite ergibt sich daraus, dass die Szenarien die verschiedenen Einsatzgebiete von Wasserstoff unterschiedlich gewichten. Dennoch erwartet der Großteil der untersuchten Szenarien folgende Anwendungen:
Der aktuelle, fossil-basierte Wasserstoffbedarf von 1,1 Millionen Tonnen muss gedeckt werden. Beispielsweise werden für die Erzeugung von Ammoniak in Deutschland etwa 0,4 Millionen Tonnen Wasserstoff, v.a. auf Erdgasbasis, benötigt. Diese Bedarfe werden auch zukünftig bestehen und benötigen CO2-neutralen Wasserstoff.
Um fossile Rohstoffe, die stofflich genutzt werden, zu ersetzen, bieten sich die Fischer-Tropsch-Synthese und der Ausbau der Methanol-to-X-Prozesse an. Diese Verfahren sind auch auf Wasserstoff angewiesen. Durch die Fischer-Tropsch-Synthese entsteht beispielsweise synthetisches Naphtha, welches fossiles Naphtha als wichtigster stofflicher Rohstoff der Chemischen Industrie ersetzen kann.
Die chemische Industrie hat einen hohen Bedarf an Wärme. Die Prozesse benötigen insbesondere Temperaturen von 300 bis 1.000 Grad Celsius. In Zukunft könnten Wasserstoff oder synthetisches Methan zum Einsatz kommen und Prozesswärme erzeugen. „Prozesswärme aus Wasserstoff(-derivaten) wird insbesondere dort relevant, wenn es dafür keine elektrifizierbaren oder biomassebasierten Alternativen gibt“, sagt Jens Artz von der Dechema.
https://www.umweltwirtschaft.com/news/ab...peln-28722
Zitat:Energiesystemanalyse
Wie viel grünen Wasserstoff benötigt Europas Industrie im Jahr 2050?
von Christoph Peters / 09. August 2023
Der Wandel zu einer klimaneutralen Industrie in Europa ist für die Bekämpfung der Klimakrise von zentraler Bedeutung. Im Mittelpunkt dieser Industriewende stehen vor allem die Produktion von Stahl, Zement und Chemikalien. Eine neue Studie des Fraunhofer ISI für die EU-Kommission hat die Auswirkungen der Industriewende auf das europäische Energiesystem in verschiedenen Szenarien untersucht. Die Studie zeigt, dass Europas Industrie im Jahr 2050 selbst bei starker Elektrifizierung der Prozesswärme substanzielle Mengen an grünem Wasserstoff und eine entsprechende Transportinfrastruktur benötigen wird. Studienautor Dr. Tobias Fleiter erläutert die Ergebnisse und verrät im Interview, woher grüner Wasserstoff für unsere Industrie in Zukunft kommen könnte.
Zitat:....Das europäische Energiesystem wird 2050 durch eine stark erhöhte Nachfrage nach Strom und Wasserstoff geprägt sein. Alleine in der Industrie könnte der Strombedarf so je nach Szenario von gut 1.000 TWh in 2019 auf 1500 bis 1850 TWh in 2050 ansteigen. Die Nachfrage nach Wasserstoff könnte 2050 zwischen 1350 und 1800 TWh betragen, je nach Grad der Elektrifizierung....
https://www.isi.fraunhofer.de/de/blog/20...strie.html
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